Das Rad, die Psychrocker aus Toronto, sind nicht mehr. Zum Abschied schieben sie noch 'ne EP nach. Waren die bisherigen Veröffentlichungen eher schwere Brocken, auf denen die Doom- und Sludge-Elemente sowie jede Menge Noise dominierten, lässt diese EP ein paar Lichtstrahlen durch, die alte Düsternis weicht einem melodisch-melancholischen Shoegaze-Vibe.
Nach einem kurzen Abstecher Richtung Slovenly sind die Garage- und Synthpunker aus San Diego mit ihrem zweiten Album wieder zu ihrem alten Label Volar Records zurückgekehrt. Das kommt um einiges polierter daher als noch auf ihrem Debüt. Die Synths deutlich in den Hintergrund gerückt, weichen hier die abstrakten Skizzen der alten Platten einem soliden und effektiven, wen auch simplen Songmaterial, das natürlich nach wie vor ganz saumäßig rockt.
Eine ausgezeichnete Musikeinreichung von dieser Band aus NYC. Auf ihrem Debütalbum präsentieren sie eine vielseitige Melange aus melodischem, fuzzlastigem Indierock, vertracktem und dissonantem Postpunk, psychedelischen Einsprengseln, Noise-/Mathrock-Versatzstücken und Sonic Youth-mäßigen Kracheskapaden.
Das neue Minialbum der Punks aus Olympia, Washington. Wie immer großartig. Der gesang von Mary Jane Dunphe kommt inzwischen deutlich selbstbewusster und wandlungsfähiger daher. Auch musikalisch ist das variabler geworden, lässt hier und da auch mal Glamrock-Elemente und etwas 77er Vibe zu. Und wenn sie richtig Gas geben, kanalisieren sie widerum die Energie etwa von frühen Bad Brains, verschmolzen mit ebenso energetischem Garagepunk.
Neo Neos aus Minneapolis gehen jetzt wohl zu einem wöchentlichen Release-Intervall über. Jedenfalls sind schon wieder zwei neue Kurzspieler am Start. Wie gehabt ist das Garagepunk, der sich nicht um Schönklang schert und überhaupt eine gewaltige Schraube locker hat. Oder auch nicht mehr so ganz, denn auf dieser Veröffentlichung werden sie fast schon ein bisschen kompakter und zugänglicher. Ist natürlich alles relativ zu verstehen, Easy Listening geht immer noch anders.
Wunderbarer Lärm aus Lublin, Polen. Stockdüster, aggressiv, dreckig und atmosphärisch, besteht das zu gleichen Teilen aus Noise, Hardcore- und Postpunk.
Auf dieser digitalen Single einer Band aus Vancouver befindet sich absolut tadelloser Postpunk mit hohem Ohrwurmfaktor und ausgefuchstem, perfekt ausbalanciertem Songwriting.
Ein ungeschliffener Rohdiamant ist diese bereits im Sommer erschienene Platte von David Nance aus Omaha. Das ist großartiger, ungewaschener Rock'n'Roll mit durchschlagender Songpower im Geiste alter Protopunk-Großtaten, unter anderem von Velvet Underground, Modern Lovers, New York Dolls oder frühen Television. Und zu guter letzt ist dann im ausufernden Jam Stuck On The Funny Side Of Hell noch ein gewisser Fun House-Vibe spürbar. Ein kompletter Rundumschlag also, der aber dank des starken Songmaterials ganz auf eigenen Füßen zu stehen vermag. Auf Bandcamp sind ist aus irgendeinem Grund die Tracklist und Titel durcheinander. Der hier als "Unamused" verlinkte Song heißt in Wirklichkeit "Never Gonna Fall".
Erfrischend, das Debütalbum von Kaiju Bombers aus Vancouver. Und zwar deshalb, weil es ein vom Aussterben bedrohtes Gewächs repräsentiert: Emocore von der ungeschliffenen Sorte mit folkigem Unterton und überwiegend ohne den ganzen Bullshit, der das Genre in späteren Jahren so zur Lachnummer gemacht hat. Die rohe Energie von Rites Of Spring trifft auf den melodischeren Mittneunziger-Style und etwas alte Saddle Creek-Schule.