Beta Máximo - Creo que E​.​T. es Melvin

Die spa­ni­schen Noi­se Pop-Over­lords Be­ta Má­xi­mo schla­gen wie­der zu mit ei­nem star­ken Bün­del neu­er Songs. Schwer zu glau­ben, dass ihr gi­gan­ti­scher Out­put erst ir­gend­wann im letz­ten Som­mer sei­nen An­fang ge­nom­men hat… Ur­sprüng­lich noch mit ei­ner deut­li­chen Egg­punk-Äs­the­tik, hat sich ihr Sound gra­du­ell in ei­ne et­was ru­hi­ge­re und ver­träum­te, leicht Shoe­ga­ze-mä­ßi­ge Rich­tung ent­wi­ckelt und die­se neu­en Songs sind frag­los die run­des­te In­kar­na­ti­on ih­rer jün­ge­ren Ent­wick­lung.

Al­bum-Stream →

Wetnap - Gnarled

Das Lang­spiel­de­büt die­ser Band aus To­kyo fühlt sich un­ge­fähr an wie ei­ne Rund­rei­se durch die schram­me­ligs­ten, me­lo­dischs­ten Ecken des In­die Rock, Noi­se Pop, Post- und Emo­co­re der spä­ten 80er bis 90er - das be­schwört klar den Geist von Bands wie Pol­vo, Su­perch­unk, Un­wound, Bitch Ma­gnet, Lync, Di­no­saur Jr. und noch vie­len an­de­ren her­auf, mit der ge­le­gent­li­chen Do­sis Slint oben­drein und ein paar Shoe­ga­ze-Mo­men­ten die be­son­ders was von Swer­ve­dri­ver ha­ben. Das al­les, ab­ge­füllt mit an­ge­mes­sen räu­di­gen Lo­Fi-Pro­duk­ti­ons­wer­ten, ist in sei­ner un­ver­dünn­ten Kon­se­quenz ei­ne in jün­ge­rer Zeit ziem­lich ra­re und des­halb auch be­son­ders er­freu­li­che An­ge­le­gen­heit ge­wor­den.

Al­bum-Stream →

Healees - Healees

Die ak­tu­el­le Ge­ne­ra­ti­on von Shoe­ga­ze-Bands haut mich sel­ten vom Ho­cker, schei­nen die meis­ten da­von doch schon voll­kom­men zu­frie­den da­mit, ei­nen ku­sche­li­gen Klang­tep­pich zu er­zeu­gen zu dem man gut ein­pen­nen kann und den man am nächs­ten Mor­gen schon wie­der ver­ges­sen hat. Nicht so die­se Pa­ri­ser Band, die nicht nur die pas­sen­de Klang­äs­the­tik auf La­ger hat, son­dern auch den nö­ti­gen Dri­ve und Hooks, die sich hart­nä­ckig im Ge­hör­gang ver­kan­ten, wo­bei die ei­nen ganz prak­ti­ka­blen Mit­tel­weg fin­den zwi­schen den ein­schlä­gi­gen Shoe­ga­ze-Acts der gol­de­nen Ära (ins­be­son­de­re ein star­ker Bail­ter Space-Vi­be ist hier mit am Start), ei­nem Hauch von frü­hem Sa­rah Re­cords-Schram­mel­pop und jün­ge­ren Bands á la Gold Be­ars, Seab­li­te oder Flyy­ing Co­lours.

Al­bum-Stream →

Permanent Collection - Nothing Good Is Normal

Da­mit hat­te ich nicht ge­rech­net… Sat­te sie­ben Jah­re nach sei­ner letz­ten EP re­ak­ti­viert Ja­son Hen­dar­dy aka Per­ma­nent Coll­ec­tion aus Oak­land sein al­tes Mu­sik­pro­jekt und lie­fert ein ta­del­lo­ses neu­es Al­bum ab, das - trotz des et­was fa­ta­lis­tisch an­mu­ten­den Ti­tels - ei­ne ge­wis­se Ab­kehr von der klang­li­chen Trüb­sal sei­ner Vor­gän­ger dar­stellt. Der düs­te­re Post Punk tritt deut­lich in den Hin­ter­grund und die me­lo­di­schen Ten­den­zen zwi­schen Noi­se Pop und Shoe­ga­ze ge­ra­ten ins Spot­light - ei­ne durch­weg spa­ßi­ge Fahrt mit ho­hem En­er­gie­le­vel. Wenn du dir je­mals ge­wünscht hast, Bands wie A Place To Bu­ry Stran­gers oder Ce­rem­o­ny (VA) wür­den we­ni­ger Zeit mit ab­spa­cen ver­brin­gen und statt­des­sen di­rekt zur Sa­che kom­men, dann ist das hier die Plat­te für dich.

Al­bum-Stream →

The Deadbeat Club - Vital Earnings

Mal wie­der ein ech­ter Knül­ler aus dem Hau­se Di­gi­tal Hot­dogs. Ei­ner von der ver­schro­be­nen Sor­te, der sei­ne flau­schi­ge Wär­me un­ter ei­ner krat­zi­gen Ober­flä­che ver­birgt. Klingt an­ders­welt­lich und doch sehr ver­traut. Fast so wie man es von Ver­öf­fent­li­chun­gen die­ses La­bels er­war­tet. Über die Band an sich gibt es prak­tisch kei­ne In­fos. Es sind zwei gleich­na­mi­ge Bands auf Band­camp zu fin­den, aber ich glau­be nicht dass es sich um ei­ne da­von han­delt. Was wir hier zu hö­ren be­kom­men ist ei­ne mas­si­ve Fül­le an sau­mä­ßig ein­gän­gi­gen Songs, ver­packt in glei­cher­ma­ßen ver­träum­te und kraft­vol­le Klang­wel­ten ir­gend­wo zwi­schen Post Punk, Noi­se Pop, Shoe­ga­ze und 90er In­die Rock, der Er­in­ne­run­gen an die frü­hen Lo­Fi-Aben­teu­er von Bands wie Eric's Trip, Gui­ded By Voices und Fly­ing Sau­cer At­tack wach­ruft… viel­leicht auch noch ein biss­chen Se­ba­doh. Oder aber man schlägt die Kur­ve zu jün­ge­ren Bands á la The Molds, Tree­house, Par­do­ner, Rat Co­lum­ns oder Te­ardrop Fac­to­ry. Egal von wel­cher Sei­te du es be­trach­test: Du hast aus­ge­zeich­ne­ten Ge­schmack und bist wie ge­macht für die­se Plat­te.

Al­bum-Stream →

Big Bite - Trinity

Das Lan­ge­spiel­de­büt von Big Bi­te aus Se­at­tle im letz­ten Jahr war schon ei­ne sehr will­kom­me­ne An­oma­lie und der Nach­fol­ger kommt nicht we­ni­ger bril­li­ant rü­ber, haucht er­neut ei­ner schnör­kel­los ro­cken­den 90er Schu­le ir­gend­wo zwi­schen In­die-/Al­ter­na­ti­ve Rock und ein biss­chen Shoe­ga­ze neu­es Le­ben ein. Su­gar, Pol­vo und Swer­ve­dri­ver kom­men da­bei an al­ten Bands in den Sinn; Par­do­ner, frü­he Ov­lov, Mil­ked oder Dead Soft wä­ren halb­wegs ge­eig­ne­te Ver­glei­che aus der Ge­gen­wart. Häu­fi­ger als zu­vor wer­den hier au­ßer­dem ein paar psy­che­de­li­sche Mo­men­te aus­ge­rollt und im End­spurt kommt noch ein ge­wis­ser Post­punk-Fak­tor der Mar­ke Teen­an­ger oder Con­stant Mon­grel zur Gel­tung.

Al­bum-Stream →

Surf Friends - Doing Your Thing

Ich be­zweif­le stark dass es der­zeit ei­ne neu­see­län­di­sche Band gibt, die neu­see­län­di­scher klingt als die Surf Fri­ends. Da passt es ja auch su­per ins Kli­schee, dass sie auf der ört­li­chen In­sti­tu­ti­on Fly­ing Nun Re­cords ver­öf­fent­li­chen. Und Sound­mä­ßig klingt das wie ei­ne Zeit­rei­se in die Blü­te­zeit des La­bels in den frü­hen Acht­zi­gern und hat die­sen spe­zi­el­len psy­che­de­li­schen Jang­le Pop Vi­be mit An­klän­gen an den quir­li­gen Pop von The Clean, den In­die­rock von The Stones und die Psy­che­de­lic Noi­se-Schie­ne, wie man sie da­mals un­ter an­de­rem von The Pin Group und The Gordons bzw. de­ren Nach­fol­gern Bail­ter Space zu hö­ren be­kam; pas­send zu letz­te­ren lässt sich auch ein ge­wis­ser Shoe­ga­ze-Ein­schlag nicht ver­leug­nen. So ent­spannt und ver­träumt ha­ben Surf Fri­ends noch nie zu­vor ge­klun­gen und den­noch wird die Plat­te mit ih­ren im de­zen­ten Ne­on schil­lern­den Tex­tu­ren nie lang­wei­lig. Von den Meis­tern ge­lernt, wür­de ich da­zu mal sa­gen.

Al­bum-Stream →

UV-TV Happy

UV-TV ope­rie­ren neu­er­dings von New York aus, an­sons­ten sind sie auf ih­rem zwei­ten Al­bum aber ganz die al­ten ge­blie­ben, mit eher gra­du­el­len Ver­schie­bun­gen im Klang­bild. Be­son­ders fällt auf, dass sie sich ein we­nig von der Rum­pel-Äs­the­tik frü­he­rer Ver­öf­fent­li­chun­gen ver­ab­schie­den und tigh­ter, druck­vol­ler agie­ren als zu­vor. Ihr Mix aus Noi­se Pop, Fuzz Punk und Shoe­ga­ze lässt nun au­ßer­dem auch ver­mehrt me­lan­cho­li­sche­re und psy­che­de­li­sche Ten­den­zen durch­schei­nen. Nach wie vor er­in­nern sie mich da­mit ganz be­son­ders an die lon­do­ner Bands Fea­ture und Slow­coa­ches.

Al­bum-Stream →

Grow Rich - Frantic Semantic

Ab­dur Ra­him La­ta­da aka das Ein-Mann-Pro­jekt Grow Rich aus Ja­kar­ta, In­do­ne­si­en hat sich ge­ra­de mit sei­ner zwei­ten EP zu­rück ge­mel­det. Dar­auf hat sein Sound aus Noi­se Pop, Shoe­ga­ze und Fuzz Punk noch­mal ei­ne or­dent­li­che Schip­pe Dy­na­mit oben drauf ge­legt und stär­ker noch als auf der eh schon sehr gu­ten ers­ten EP vor ei­nem Jahr glänzt die Plat­te durch ta­del­lo­ses Song­wri­ting, an­ge­trie­ben von ei­ner druck­vol­len Pro­duk­ti­on. Da­bei er­in­nert das gan­ze aus­schließ­lich an die et­was ent­schlos­se­ner lär­men­den Haus­num­mern des be­sag­ten Gen­re­spek­trums wie et­wa Swer­ve­dri­ver, Me­ga Ci­ty Four, Su­gar und ei­nen Hauch von Su­perch­unk; au­ßer­dem an ak­tu­el­le Bands á la Mil­ked und Mons­ter Tre­asu­re. Er­neut, ast­rei­ner Stoff.

Al­bum-Stream →

Seablite - Grass Stains and Novocaine

Hier ist auch gleich schon die zwei­te Ham­mer­ver­öf­fent­li­chung, die ver­gan­ge­nes Wo­chen­en­de zeit­gleich mit den Neu­trals auf Emo­tio­nal Re­spon­se er­schie­nen ist. Seab­li­te kom­men aus der Gen­tri­fi­zie­rungs­höl­le von San Fran­cis­co und be­geis­tern auf ih­rem ers­ten Lang­spie­ler mit me­lo­di­schem Zeug ir­gend­wo zwi­schen Noi­se Pop, old­schoo­li­gem Shoe­ga­ze, Dream- und Schram­mel­pop, der mit gro­ßer Si­cher­heit ei­ni­ges aus den C86- und Sa­rah Re­cords-Ären in sich auf­ge­so­gen hat. Mit ei­nem or­dent­li­chen Dri­ve und ta­del­lo­sem Song­wri­ting tref­fen Seab­li­te durch­ge­hend ins Schwar­ze zu ei­nem Sound, der zwar ver­träumt aber - an­ders als so vie­le an­de­re Bands die­ses Gen­re­spek­trums - nie­mals schläf­rig ist.

Al­bum-Stream →