Pleaser - Pleaser

Nach ei­nem un­er­hört span­nen­den 2021er De­mo legt die Band aus Ko­pen­ha­gen ein nicht we­ni­ger auf­re­gen­des De­büt­al­bum nach. Ei­ner­seits ist das ein selt­sam ver­trau­ter Sound, in dem die lo­ka­len Le­gen­den Lower und (frü­he) Iceage si­cher ih­ren Fin­ger­ab­druck hin­ter­las­sen ha­ben - ei­nen ähn­li­chen Vi­be aus über­le­bens­gro­ßem Dra­ma hat das, wel­ches sich in chao­tisch-emo­tio­nal-kom­pro­miss­lo­sen Per­for­man­ces ent­lädt - zu­sätz­lich zu we­ni­ger be­kann­ten Ko­pen­ha­ge­ner Bands wie Mel­ting Walk­men, Echo Peo­p­le und Spi­nes. An­de­rer­seits steht das aber auch fest auf ei­ge­nen Fü­ßen nicht zu­letzt dank fel­sen­fes­ter Songfun­da­men­te und ei­ner Fül­le net­ter Über­ra­schun­gen wie den Black Me­tal-An­lei­hen im In­stru­men­tal The World Says Its Na­me, ei­nem deut­li­chen Mor­rico­ne-Vi­be und Mur­de­rer-ar­ti­gem psy­che­de­li­schem Cow­punk-Ne­bel in Dri­ve of Distress, wäh­rend Light and Fire und This Is How I Die ei­nen ge­wis­sen Poi­son Ruïn-Vi­be in sich tra­gen. Zu gu­ter letzt kol­li­diert dann im Raus­schmei­ßer-Track The Dream or­dent­lich viel Ri­tes of Spring- und Dag Nasty-En­er­gie mit et­was 90er Sa­mi­am, Lea­ther­face so­wie ge­ring­fü­gig jün­ge­ren Noi­se­pop-Acts á la Star Par­ty, Times Beach, No Age, Ma­le Bon­ding oder Jo­an­na Grue­so­me.

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Wetnap - Gnarled

Das Lang­spiel­de­büt die­ser Band aus To­kyo fühlt sich un­ge­fähr an wie ei­ne Rund­rei­se durch die schram­me­ligs­ten, me­lo­dischs­ten Ecken des In­die Rock, Noi­se Pop, Post- und Emo­co­re der spä­ten 80er bis 90er - das be­schwört klar den Geist von Bands wie Pol­vo, Su­perch­unk, Un­wound, Bitch Ma­gnet, Lync, Di­no­saur Jr. und noch vie­len an­de­ren her­auf, mit der ge­le­gent­li­chen Do­sis Slint oben­drein und ein paar Shoe­ga­ze-Mo­men­ten die be­son­ders was von Swer­ve­dri­ver ha­ben. Das al­les, ab­ge­füllt mit an­ge­mes­sen räu­di­gen Lo­Fi-Pro­duk­ti­ons­wer­ten, ist in sei­ner un­ver­dünn­ten Kon­se­quenz ei­ne in jün­ge­rer Zeit ziem­lich ra­re und des­halb auch be­son­ders er­freu­li­che An­ge­le­gen­heit ge­wor­den.

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Politics Of Jam - Heaven And Earth Magic

Die­se EP von Po­li­tics Of Jam aus Mi­ami ist ein ast­rei­ner Flash­back zum Post-/E­mo­co­re der mittleren/​späten 80er mit klas­si­schem DC-Ein­schlag. Wer jetzt an Dag Nasty, Ri­tes of Spring und Em­brace denkt, liegt auch ge­nau rich­tig. In der zwei­ten Hälf­te wird au­ßer­dem noch et­was Bos­ton in den Mix ge­wor­fen, in Form ei­nes ge­wis­sen Mo­ving Tar­gets-Vi­bes.

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Fluid To Gas - …On Air

Flu­id To Gas aus Bonn ha­ben ih­ren Post­co­re schon ge­spielt zu ei­ner Zeit, da wuss­te mei­ne dum­me, klei­ne Teen­ager­see­le noch gar nicht was Post­co­re ist. Oder Hard­core über­haupt. Punk? War ein Be­griff, aber ich noch nicht auf den Ge­schmack ge­kom­men.

Das letz­te Al­bum der Band war von 2006. Hät­te ich ei­gent­lich mit­krie­gen kön­nen. Dum­mer­wei­se war ich da mit ganz an­de­ren Pro­ble­men be­schäf­tigt, hat­te ge­ra­de mei­ne Plat­ten­samm­lung ver­kauft, er­hol­te mich lang­sam von ei­nem so­wohl Psy­chi­schen als auch ma­te­ri­el­len Zu­sam­men­bruch, über­nach­te­te auf 'ner Iso­mat­te in ei­nem Bü­ro und frag­te mich, wie zum Hen­ker ich jetzt wie­der ein fes­tes Dach über'm Kopf or­ga­ni­siert be­kom­me. Kei­ne Ka­pa­zi­tä­ten frei um ei­ne we­nig be­kann­te Band aus der ehe­ma­li­gen Haupt­stadt für mich zu ent­de­cken.

Schlech­tes Ti­ming zum drit­ten: Zehn Jah­re spä­ter ver­öf­fent­li­chen Flu­id To Gas ei­ne neue EP, zu ei­ner Zeit, in der sich das Ziel­pu­bli­kum für klas­si­schen Post­co­re prak­tisch in Luft auf­ge­löst hat. Oder auch gu­tes Ti­ming: Ich bin noch da und hö­re jetzt zum ers­ten mal zu. Und mit dem, was ich da hö­re kann ich mich durch­aus an­freun­den. Post­co­re, der al­ten Män­nern Spaß macht und auch ein biss­chen so klingt als wä­re die Zeit ir­gend­wann in den Neun­zi­gern ste­hen ge­blie­ben. Zum Bei­spiel hat das so ei­ni­ges von Shud­der To Think, von Jaw­box, Smart Went Cra­zy oder Q And Not U, plus ver­ein­zel­te Ein­spreng­sel vom Emo­co­re der ers­ten und zwei­ten Wel­le. Geht klar, das. Und in zehn Jah­ren ger­ne wie­der!


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Subliminal Control - Times Like This

Me­lo­di­scher, old­schoo­li­ger Hard­core/Ur-Emo­co­re aus Bro­ward Coun­ty, Flo­ri­da. Das wär im Wa­shing­ton der mitt­le­ren bis spä­ten Acht­zi­ger auch nicht wei­ter auf­ge­fal­len. Man darf sich durch­aus an Em­brace oder Dag Nasty, ver­ein­zelt auch mal sin Swiz er­in­nert füh­len.

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Kaiju Bombers - Is This F##king Edgy Enough

kaiju-bombers

Er­fri­schend, das De­büt­al­bum von Kai­ju Bom­bers aus Van­cou­ver. Und zwar des­halb, weil es ein vom Aus­ster­ben be­droh­tes Ge­wächs re­prä­sen­tiert: Emo­co­re von der un­ge­schlif­fe­nen Sor­te mit fol­ki­gem Un­ter­ton und über­wie­gend oh­ne den gan­zen Bull­shit, der das Gen­re in spä­te­ren Jah­ren so zur Lach­num­mer ge­macht hat. Die ro­he En­er­gie von Ri­tes Of Spring trifft auf den me­lo­di­sche­ren Mitt­neun­zi­ger-Style und et­was al­te Sadd­le Creek-Schu­le.



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Spit-Take - Frog Rock

spit-take

Schön old­schoo­li­ges In­die­rock-Ge­döns aus New Ha­ven, Con­nec­ti­cut mit ei­nem deut­li­chen Emo­co­re-Ein­schlag.



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Chestnut Road - LP2

chestnut road

Me­lo­di­scher Punk­rock aus To­lou­se mit Post- und Emo­co­re-Ein­flüs­sen. Laut der Band­camp-Sei­te füh­len sie sich un­der an­de­rem von Hüs­ker Dü, Jaw­box und Lea­ther­face be­ein­flusst. Kommt al­les auch ir­gend­wie hin.


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Yeesh - Confirmation Bias

yeesh

Un­ver­schämt star­ke Plat­te, der zwei­te Lang­spie­ler von Yee­sh aus Chi­ca­go. Das pen­delt ir­gend­wo zwi­schen zwi­schen gleich­zei­tig an­ge­fres­se­nem und eu­pho­ri­schem In­die­rock und me­lo­di­schem Noi­se­r­ock, an­ge­rei­chert um leich­te Post- und Emo­co­re-Ein­flüs­se. Er­in­nert mich un­ter an­de­rem an Pi­le und Ov­lov oder de­ren Nach­fol­ge­band Sto­ve, die Hit­dich­te hier ist er­staun­lich hoch.



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Soul Structure - True Love

Soul Structure

Hüb­scher Post-/E­mo­co­re aus Not­ting­ham, der zwar das Rad nicht neu er­fin­det aber mit grund­so­li­dem Song­ma­te­ri­al über­zeugt und glück­li­cher­wei­se die ty­pi­schen Gen­re­fett­näpf­chen mei­det.


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