Stalins Of Sound - Tank Tracks

stalins of sound
Su­per­ein­gän­gi­ger und an­ge­nehm stu­pi­der Ga­ra­gen­post­punk von ei­nem Trio aus San Die­go, vor­wärts­ge­trie­ben von ei­ner prä­his­to­ri­schen Drum Ma­chi­ne und, ähem… ver­edelt… durch oft­mals eher un­sub­ti­len Syn­th-Ein­satz.

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Gustave Tiger - At The Idyll's End

gustave tiger
Die letz­tes Jahr er­schie­ne­ne EP Mit­an­ni Ma­res die­ser Ka­pel­le aus Bu­da­pest ließ ja schon ge­spannt auf­hor­chen, aber je­nes klei­ne Be­ben konn­te mich in keins­ter Wei­se vor­be­rei­ten auf die­sen Erd­rutsch von ei­nem at­mo­sphä­risch dich­ten Al­bum. Oh­ne Scheiß, beim ers­ten Hör­durch­gang fiel mir von den ers­ten Tak­ten an die Kinn­la­de mal so­was von auf den Bo­den. Und ich bin wirk­lich nicht mehr so leicht zu be­ein­dru­cken.

Es ist ein Al­bum der schein­ba­ren Wi­der­sprü­che. Se­mi-sin­fo­ni­sche Chor­ge­sän­ge und new-agi­ges Ge­schwur­bel tref­fen auf Blast­beats, Noi­se­at­ta­cken und selbst für ei­nen über­ra­schen­den Blä­ser­ein­satz ist hier Platz. Über wei­te Stre­cken zieht sich ein ge­wis­ser Go­thic-Vi­be durch die Songs, aber auch ein Psy­che­de­li­sches Blues­riff kann da mal als Songfun­da­ment her­hal­ten. An je­der Ecke pas­siert hier ir­gend et­was span­nen­des, aber nicht nur das. Am En­de hat das auf Al­bum­län­ge al­les Hand und Fuß. Selbst in den kon­ven­tio­nel­le­ren Mo­men­ten kön­nen sie mit drü­cken­dem Post­co­re über­zeu­gen, der stel­len­wei­se et­was an White Lung er­in­nert. Au­ßer­dem durch­zieht das gan­ze Al­bum ei­ne un­glaub­lich trau­ri­ge wie auch epi­sche At­mo­sphä­re, ei­ne sur­rea­le An­ders­welt­lich­keit wie ich sie schon lan­ge nicht mehr ge­hört ha­be, erst recht nicht auf ei­ner Art Pun­k­al­bum.

Gust­ave Ti­ger ha­ben hier ein ziem­lich un­ver­gleich­li­ches Stück Mu­sik er­schaf­fen und man kann nur hof­fen, dass sie da­mit auch au­ßer­halb der un­ga­ri­schen Lan­des­gren­zen die Be­ach­tung be­kom­men, die sie sich red­lich ver­dient ha­ben. Ich bin da mal ver­hal­ten op­ti­mis­tisch.

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Lightmares - Lightmares are Rich & Educated

lightmares
Tol­le Ein­rei­chung die­ses wun­der­vol­len Punkt­ri­os aus dem ka­na­di­schen Grea­ter Sud­bu­ry. Punk ist hier re­la­tiv zu ver­ste­hen, denn das hier ist ei­ne ziem­lich ver­schro­be­ne, stark an­ge­blues­te Mix­tur aus so ei­ni­gem was me­lo­di­scher Punk- und In­die­rock über die Jahr­zehn­te so her­vor­ge­bracht hat. Et­wa so: Gun Club trifft auf die Weezer der Pin­ker­ton-ära, oder Ther­mals auf den den post­fol­ki­gen In­die­rock von Cur­si­ve oder Bright Eyes. Built to Spill mit mehr Feu­er unter'm Arsch. Das sind neun ein­gän­gi­ge aber kei­nes­wegs glat­te Ro­cker mit leicht root­si­ger Kan­te. Macht auf je­den Fall un­ge­mein glück­lich, die Plat­te.

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Furrow - Dear Hunter

furrow
Schö­ne Vor­ab­sin­gle mit zwei Songs vom für Au­gust an­ge­kün­dig­ten Lang­spie­ler die­ser höchst ei­gen­wil­li­gen Band aus San Die­go. Könn­te man zur Not als psy­che­de­lisch-an­ge­krau­te­ten Post­punk ein­ord­nen. Die kru­de aber den­noch hym­ni­sche A-Sei­te er­weckt er­freu­li­che As­so­zia­tio­nen zu den Aus­tra­li­ern Blank Re­alm.

The Nostalgics - Visions

nostalgics
Die Wör­ter "Dream-/In­die Pop" ver­kom­men ja lang­sam dank au­di­tiver Über­sät­ti­gung zu ei­nem ähn­lich ver­pön­ten Un­wort wie es ei­ner­seits mit "Emo" pas­siert ist. Wie es aber in letzt­ge­nann­ten Gen­re für je­de… nee, sa­gen wie mal für al­le zehn bis hun­dert un­in­spi­rier­ten Tritt­brett­fah­rer-Ver­öf­fent­li­chun­gen auch im­mer die ei­ne oder an­de­re Per­le gab, die man auch heu­te noch in ger­ne in Er­in­ne­rung be­hält; so ist auch die der­zeit so an­ge­sag­te Form me­lo­di­schen In­die­rocks an sich nichts fal­sches, wenn ta­len­tier­te Leu­te mit der Fä­hig­keit zu ein­dring­li­chem Song­wri­ting das in die Hand neh­men.
Der Kurz­spie­ler von den Nost­al­gics aus Mila­no ist so ein Fall, der rein gen­re­mä­ßig zu­neh­mend ein ro­tes Tuch für mich wä­re, ein grell leuch­ten­des "He­re be dra­gons, do not enter"-Schild. Mich aber doch zu fes­seln weiß. Zwei her­vor­ra­gend aus­ba­lan­cier­te Songs, die man wahl­wei­se als Twee-/Jan­gle­pop, Shoe­ge­ze, C86 or wha­te­ver be­zeich­nen könn­te, als ul­tra­me­lo­di­schen, ge­ra­de­zu opu­len­ten In­die­rock oder… nun ja, Pop halt. Und der schwur­belt nicht seicht und un­be­merkt zum ei­nen Ohr rein, zum an­de­ren wie­der raus (wie ein Groß­teil an­de­rer Gen­re­ver­tre­ter), son­dern der setzt sich ganz bö­se fest. Ge­nau in der Mit­te, wo sich das Hirn in gut und bö­se spal­tet.

Animal Faces - Half Asleep

animal faces
Le­cke­re EP ei­ner Band aus To­ron­to. Das ist aus­ge­zeich­ne­ter In­die­rock mit deut­li­chen Post­punk-/co­re-Ein­flüs­sen und leich­ten Spu­ren von Mitt­neun­zi­ger-Emo. Könn­te man ak­tu­ell z.b. mit So­lids, Wild Mo­th oder Ti­de­land ver­glei­chen, oder mit al­ten Swer­ve­dri­ver-Plat­ten. Ein (lei­der ziem­lich kur­zes) Fest für Freun­de dich­ter Gi­tar­ren­wän­de.

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Vulture Shit - The Joys of Employment 7"

vulture shit
Hoch­en­er­ge­ti­scher Noi­se­punk aus New York, der auf ho­hem Ni­veau vor­wärts bret­tert wie ei­ne ra­ke­ten­ge­trie­be­ne Dampf­wal­ze. Das birgt zwar kei­ne be­son­de­ren Über­ra­schun­gen, wird aber Freun­de der ver­wand­ten Gen­res in se­li­ges Froh­lo­cken ver­set­zen.


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Mountain Bike - Mountain Bike

mountain bike
Her­vor­ra­gen­de Ga­ra­gen­rock­com­bo aus Brüs­sel. Ihr De­büt­al­bum ist bis zum Rand voll­ge­stopft mit in­fek­tiö­sen Hooks und sie meis­tern ver­schie­de­ne Strö­mun­gen des Gen­res sou­ve­rän und ge­konnt, nicht ge­wollt. Da­bei gön­nen sie sich auch mal ein paar Aus­flü­ge in psy­che­de­li­sche­re Land­schaf­ten und fol­ki­ge oder power­pop­pi­ge Mo­men­te gibt's auch. Und ein gan­zer Ei­mer voll tanz­fä­chen­kom­pa­ti­bler Po­phooks, oh­ne den kleins­ten An­flug von Lan­ge­wei­le und Seich­tig­keit.

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Balcanes - Plataforma /​ Autopista 7"

balcanes
Wun­der­schö­nen Noi­se­punk gibt's auf die­sem Kurz­spie­ler der Band aus dem spa­ni­schen León zu be­stau­nen. Auf die B-Sei­te pa­cken sie dann ei­ne nicht we­ni­ger spa­ßi­ge Dro­ne-Or­gie.

Beach Slang - Who Would Ever Want Anything So Broken?

beach slang
Nach all dem Knarz und Rotz und Krach, der die letz­ten Posts hier dom­ni­er­te, hier mal ein klei­ner me­lo­di­scher Ru­he­pol. Die 45er der Band aus Phil­adel­phia be­her­bergt vier ein­gän­gi­ge In­diero­cker, die so auch vor 10-20 Jah­ren ent­stan­den sein könn­ten. Das be­gibt sich schon et­was in Emo-Ge­wäs­ser und er­in­nert auch sehr an den Me­lo­di­schen Punk­rock der Mitt­neun­zi­ger, aber zum Glück wäh­len sie ih­re Ein­flüs­se mit Sorg­falt aus. Das wä­ren z.b. Sa­mi­am, Lea­ther­face oder Su­perch­unk. Auch zu den Re­pla­ce­ments oder spä­ten Hüs­ker Dü könn­te man Ver­glei­che zie­hen. Und ge­gen­wär­tig könn­te das auch Freun­de me­lo­di­schen Krachs á la Ja­pan­dro­ids glück­lich ma­chen.

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