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Es hat ein paar Jahre gedauert, aber hier ist tatsächlich mal die erste LP von einem Typen unklarer Herkunft, der zuvor mit seiner arschtretenden 2019er 7" - ebenfalls auf Iron Lung Records - schon ordentlich neugierug gemacht hat. Das Langspieldebüt ist so ziemlich alles geworden, was man sich davon wünschen konnte. Ein hochkarätiger Batzen neuer, geringfügig Devo-fizierter Fehlfunktionen aus den schrulligen Graubereichen des Garage-, Synth- und Eggpunk-Wahnsinns, speziell gewürzt mit einem Hauch von Television-mäßigen Gitarrenleads und -solos. Eine kuriose Grabbelkiste also, deren grobe Koordinaten sich auch irgendwo in der Nähe von so Bands wie Snooper, Useless Eaters, Alien Nosejob, Set-Top Box, Mononegatives oder R.M.F.C. bestimmen lassen.
Irgendwie hatte ich ja meine leichten Zweifel an dieser Platte (keine Ahnung, vielleicht war es die etwas polierte Produktion? Bäh, verständliche Lyrics!) aber jetzt nach Begutachtung des ganzen Albums muss ich zugeben dass es sich wiederholt um ausgesprochen geilen Scheiß handelt, was die Band aus Chicago hier von der Leine lässt und inkrementell sogar noch die hohen Standards vorheriger Veröffentlichungen übertrifft mit ihrem durchweg schlauen und ausgefuchsten Postcore, der in manchen Augenblicken etwa an Bands wie Batpiss, Meat Wave, Bench Press, Bloody Gears erinnern mag oder an etwas älteres Zeug von Tunic, Pile oder USA Nails, an verkanteten Postpunk á la Lithics, Pill und Marbled Eye und nicht zuletzt kommt dabei auch immer wieder ein Hauch von Jawbox, Smart Went Crazy, Q and not U oder mitt-'90er Fugazi auf.
Die Berliner Band um Mitglieder u.a. von Useless Eaters, Idiota Civlizzatto, Exit Group und Clock Of Time liefert hier mal wieder reichlich Klasse ab in Form von raffiniert konstruierten, leicht Deathrock-infizierten Post Punk-Grooves, wobei Clock Of Time hier am ehesten als Referenz taugen für ihren Sound den ich gar nicht anders als "klassische Berlin-Schule" der vergangenen 10+ Jahre einordnen kann, was hier in eine ähnliche Kerbe schlägt wie schon etwa Pigeon, Liiek, Diät, Pretty Hurts… Ich sehe das aber auch absolut positiv, denn der etablierte "Berlin-Sound" wäre ja auch erst gar kein Begriff geworden, würde er nicht für ein so konsistent hohes Niveau stehen.
Der bisherige Output der Shrinkwrap Killers erschien mir immer als etwas eintönig und wechselhaft, aber ihre zweite LP auf Iron Lung Records trumpft mal locker mit ihrer bislang stärksten und abwechslungsreichsten Sammlung neuer Songs auf. Eine seltsam vertraute Mischung ist das, die man guten Gewissens und akkurat als etwa ein Horror-/Sci-Fi-/Dystopie-getränktes Mashup aus Lost Sounds, Spits und Stalins of Sound bezeichnen kann. Funzt!
Eine saubere Splitveröffentlichung vom Berliner Label order05records. Der Auftakt der Post Punk-Institution Nag aus Atlanta überrascht mit Synth-unterstützten Psychedelic-Vibes, die z.B. an Mononegatives oder spätere Useless Eaters erinnern. Der andere Song ist dann eine weitere Sprengung in dem vertraut rohen Klangkostüm der Band. Die Seite von Astio aus Trient, Italien kommt hingegen mit einer etwas konventionelleren aber nicht weniger Klasse versprühenden, moderat melodischen Post Punk-Energie rüber, wie man sie unter anderem von Criminal Code, Sievehead oder etwas aktueller von Pyrex, Body Maintenance oder Schedule 1 gehört hat.
Diese Band aus Adelaide gibt es jetzt schon über ein Jahrzehnt und es macht den Eindruck als hätten sie erst jetzt mit ihrer vierten LP ihren eigenen Groove gefunden… oder zumindest muss ich, nach oberflächlicher Betrachtung des bisherigen Materials, der neuen Platte bescheinigen in einer ganz anderen Liga zu spielen - Songwriting, Arrangements und Produktion kommen hier nahtlos zu einer weitaus reiferen Vision zusammen und gleichzeitig bleibt das ganze ausgesprochen abwechslungsreich und spannend. Ich fühle mich an eine ganze Reihe australischer Hausnummern erinnert wie etwa Pub-/Garage Rock Bands á la Mini Skirt, Hideous Sun Demon oder Pist Idiots, Post Punk/-core Bands wie Batpiss, Bench Press, Rip Room oder auch eine Spur alter Klassiker von (80er) Scientists und The New Christs.