Punter hatten schon 2020 ein ausgezeichnetes Demo abgeliefert, ihre neue EP auf Drunken Sailor Records manövriert ihren Sound aber nochmal auf ein ganz neues Niveau. Dabei kombiniert die Band die Stärken etwa von so oldschool "Heavy" Metal und Hard Rock-infizierten Garagenacts wie Polute, Cheap Heat, Cement Shoes oder Stiff Richards, dem breitbeinig rockenden Hardcore Punk etwa von Cutters und Cülo und nicht zuletzt der wuchtigen Postcore-Attacke von Dollhouse, Acrylics, Flea Collar mit dem breitwandigen Drama, der Wut und Melancholie von Pist Idiots und Jackson Reid Briggs & The Heaters.
Die Band aus Greenville, South Carolina lässt einen exzellenten Krawall von der Leine, der irgendwo zwischen den Rädern von Garage Punk, Post Punk und Postcore für ordentlich Reibung sorgt und gewisse Ähnlichkeiten sowohl zu aktuellen Bands á la Mystic Inane, Big Bopper, Dollhouse, Cutie, Wymyns Prysyn, Crisis Man hat… als auch zu klassischem Material im Fahrwasser von Drive Like Jehu, Hot Snakes, Nation Of Ulysses, Rites of Spring or Gray Matter.
Die Band aus Richmond, Virginia hat bereits ein bisschen Staub aufgewirbelt mit einem schön chaotischen Demo in 2019 und einer dem etwas konventionelleren Hardcore verbundenen 2021er EP. Auf ihrer ersten LP gehen sie jetzt wieder deutlich unberechenbarer zur Sache mit einem zumeist empfindlich gedrosselten Tempo und einem Sound, der scheinbar so einige Inspiration aus dem experimentellen Spannungsfeld zwischen klassischem 80er Hardcore und dem (Proto-)Noise Rock jener Zeit zieht, wie ihn etwa Flipper, No Trend, Spike In Vain, Broken Talent damals etabliert haben. Aber auch zu jüngerem Krempel á la Soupcans, Vulture Shit, C-Krit oder Stinkhole mag man da Ähnlichkeiten sehen.
Ein wie gewohnt hochwertiger Batzen von neuen Siebenzöllern und sogar eine CD von Italiens zuverlässiger Garage Punk-Institution Goodbye Boozy Records. Bei Tee Vee Repairman handelt es sich mal wieder um ein Projekt von Ishka Edmeades, den ihr vermutlich schon von so Hausnummern wie Satanic Togas, Set-Top Box, Research Reactor Corp., Gee Tee, Remote Control, Mainframe kennt… der Typ hat gefühlt in 90 Prozent des erweiterten Warttman-Kosmos seine Finger drin. Sagen wir mal, der Typ war in den letzten Jahren eine echte Bank in diese Blog und wird sicher noch öfter auftauchen, denn alles was der anfasst transformiert spontan zu purem Garage Punk- und Power Pop-Gold. Ein deutlich anderes Biest ist da die 7" von Wayne Pain & The Shit Stains - eine simple und schön dumme Attacke des ausgesprochen oldschooligen Garage Punk mit dem gewissen Rockabilly-Einschlag. Von letzterem haben auch Qinqs etwas abbekommen, allerdings riecht das bei denen weniger nach Cramps sondern mehr nach The Fall - The Great White Wonder hätte man passender mit How i re-wrote Elastic Man betiteln können aber auch jüngeres Zeug á la Shark Toys, Ex Cult, Parquet Courts oder The UV Race steckt da irgendwie mit drin. Die neueste EP der Mysteriösen Zoids ist auch mal wieder ein liebenswert schrulliges Machwerk des so exzentrischen wie minimalistischen Electro-/Space-/Garage Punk geworden dessen Vibe einiges von Suicide-meets-Metal Urbain / Dr. Mix and the Remix an sich hat. Und ja, fickt Vinyl. Die Zukunft gehört der Compact Disc Bro. Die Tracks von Dadgad auf einer Split-EP bilden dann die perfekte Überleitung vom erwähnten Space Punk hin zu den Songs von noch so 'nem anderen üblichen Verdächtigen der hier auf den namen Zhoop hört… aber sicher auch als Feed, Djinn, Brundle oder was auch immer ein Begriff ist. Mir doch egal, ist alles geiler Scheiß.
Diese Band aus Schenectady, New York tritt einen massiven Sturm des leicht motörisierten Lärms los auf ihrem Demotape, irgendwo zwischen den Eckpunkten von Garage Punk, Hardcore und Sleaze Rock. Eine vorzüglich entflammbare Mixtur ist das, die auch in der Gesellschaft von so Zeug wie Cement Shoes, Polute, Hippyfuckers, Flea Collar, Dollhouse oder Cülo eine gute Figur macht… und obendrein hat das vielleicht auch noch einen Hauch von Hüsker Dü's Hardcore-Ära inne.
Hier nochmal ein weiterer kleiner Sammelpost diverser Ruhestörungen aus dem erweiterten Hardcore-Orbit. Den Anfang machen Sex Hater aus Kansas City, die bei Sympathisanten von chaotischem Hardcore-Dreck á la Total Sham, Fried E/m oder Launcher sicher auf einige Gegenliebe stößt.
Wo ich gerade schon vom Dreck spreche - genau jenen Aspekt treiben dann Clinic aus Fresno, Kalifornien noch deutlich weiter auf einer EP, die daherkommt wie eine trübe Pfütze aus primitiver Wut und tiefer Verzweiflung, an manchen Stellen nicht unähnlich zu den frühen Beast Fiend EPs.
pH People, eine Band unklarer Herkunft, schraubt dann das Tempo deutlich runter wobei es ihnen aber keineswegs an Wucht mangelt - ihr Tape auf Urticaria Records ist eine hochprozentige Mixtur aus den Grenzbereichen von Hardcorepunk und (Proto-) Noise Rock mit Echos von überwiegend altem Zeug wie Flipper, Spike In Vain, Noxious Fumes oder Broken Talent.
Außerdem hätte ich dann noch was für die Kerkerkinder auf Lager in Form von Alien Birth aus Philadelphia, die hier ein von oldschooligem Metalzeug verseuchtes Biest abliefern, ein bisschen wie eine Mischung aus extra-primitiven Poison Ruïn und einer Variante der Golden Pelicans, die hier ihren Sleaze Rock-Tendenzen ganz freien Lauf lässt.
Großer Spaß wie immer, die neueste EP von den Italienern Shitty Life, auf welcher die erneut ihren Garage Punk mit tonnenweise Hardcore-Energie und -tempo aufladen (oder auch anders herum). Eine schnurgerade nach vorne gehende Attacke, die under anderem Sympathisanten von Crisis Man, Dadar, Gluer oder Easers gut in den Kram passen wird.
Dieses nette kleine Tape vom Label Total Peace aus Phoenix, Arizona liefert hier schon wieder so eine Kanone aus noise-infiziertem Hardcore Punk zum mit-dem-Kopf-gegen-die-Wand-knallen, darüber hinaus mit einem unerwartet melodischem Unterton.
Nur mal 'ne kleine Durchsage anlässlich der neuesten drei Kassetten aus dem zuverlässigen Hause 11 PM Records. Die Post-/Math-/Weirdcore-Magier Rolex brauche ich vermutlich ja nicht mehr extra vorstellen - hier gibt es von denen nochmal ein keine vier Minuten währendes Tape aus chaotischem, komplexem und hyperaktivem Postcore-Feuerwerk. Z-Pak sind dann in etwa der Gegenpol dazu mit ultra-räudigem primitivem und zerzausten oldschool Hardcore-Gekloppe. Phantom scheinen dann die besten Qualitäten beider Klangwelten zu vereinen. Reizend!
Diese Band aus Kaloomps, Kanada besorgt auf ihrer aktueller EP eine durchweg vergnügliche Tour um die etwas abenteuerlicheren Tellerränder des Hard- und Postcore der frühen bis mittleren 80er, angereichert um ein paar fiese Grooves und einen leicht garagigen Vibe - um das Chaos zu verfollständigen bekommt das ganze dann noch die patentierte KBD-Sonderbehandlung. Das Resultat lässt aber durchaus auch Assoziationen zu jüngeren Bands der Sorte Mystic Inane oder Fried E/m zu.