Nach einer noch etwas wechselhaften Kassette vor vier Jahren und anschließend einer Reihe von Kollaborations-EPs mit Leuten wie Eyes And Flies, Science Man und Ricky Hell, kommt nun das neueste Album sowie eine begleitende Extended Play-Kassette von Nervous Tick and the Zipper Lips aus Buffalo, New York hier angespült. Ihre bislang rundeste Veröffentlichung ist das geworden und die Mischung aus Post-, Garage- und Synth-Punk plus einem leichten Anflug von Industrial kommt so in etwa rüber wie ein gesunder Konsens aus, sagen wir mal, Droids Blood, Beef und The Spits. Weit davon entfernt, das Rad neu zu erfinden, aber immer ordentlich ernergisch, eingängig und effektiv.
iPad Baby aus Glassboro, New Jersey, sind mir zuerst im letzten Herbst mit einer durchaus Spaß bereitenden Debüt-EP aufgefallen, aber ihr neuestes EP / Mini LP-Dingens ist mal eine so viel bessere, konsistentere Angelegenheit. Hier geht die bekloppte Energie und Kreativität einfach durch die Decke und verschmilzt zu einem schicken neuen Klumpen des völlig entgleisten Wahnsinns, der garantiert auf Zustimmung treffen wird bei anspruchsvollen Genießern aller Arten wundersamer Audio-Unfälle im Dunstkreis des Egg-, Synth- und Garage Punk, von so Bands wie Zoids, The Gobs, Mateo Manic, Prison Affair, Metdog, Nuts oder Nubot555.
Ein volles Fass ungesund zuckerigen Vergnügens, die zweite EP dieser New Yorker. Die beschwören hier einen eingängig-kaputten Mix aus Synth- und Garage-, Art- und Eggpunk herauf, der irgendwie den Sweet Spot trifft zwischen den Klangwelten von… sagen wir mal Metdog, Smirk und Cherry Cheeks, ich glaub so ungefähr kommt das hin. Guter Scheiß!
Eine neue EP der Band aus San Antonio, Texas und wie immer freue ich mich verkünden zu dürfen, dass Sex Mex immer noch sehr nach Sex Mex klingen. Ihr Mix aus Garage- und Synth Punk, Noise- und Power Pop transportiert nach wie vor meisterhaft die Ästhetik der melodisch-eingängigsten Artefakte aus der alten Reatard-Ära. Zuverlässiger Scheiß, der auf keine dummen Ideen kommt und stattdessen einfach Melodien und Hooks abfackelt als gäbe es kein Morgen.
Die EP lässt sich hier leider nicht einbetten, aber drübven auf Bandcamp könnt ihr sie trotzdem hören.
Neuer Scheiß von den Lo-Fi Punks aus Olympia, Washington. Ihr wisst was auf euch zukommt: Mehr von dem vertrauten, auf die Spitze getriebenen Irrsinn der Garage-, Electro- und Fuzz Punk-Demenz für moderat desensibilisierte Menschen, der es darauf anlegt diene Lautsprecher zu zersägen, deine Seele zu verderben, dein Bier zu verschütten und zum Abschied auf den Teppich zu kotzen. Ganz schlechter Einfluss die Kinder, haltet euch besser fern.
Nach der deutlich roheren, hardcore-lastigen International Hertthrob EP im letzten Jahr bewegt die irgendwo in Indiana ansässige Band ihren Sound in eine melodischere, leicht egg-infizierte Richtung, bleibt dabei aber wunderbar abgefuckt und unvorhersehbar. In diversen Momenten erinnert mich das an ein so vielfältiges Bündel von Bands wie, sagen wir mal, Trauma Harness, Print Head, Exwhite, The Gobs, Snooper, Rolex, Witch Piss oder Slimex.
Nach einer inzwischen scheinbar spurlos aus dem Internet verschwundenen, äußerst appetitanregenden ersten EP vor zwei Jahren liefert jetzt Dirtnap Records das Langspieldebüt dieser Band nach und inzwischen gibt es auch ein paar belastbare Fakten dazu. O-D-EX sind nämlich ein Duo bestehend aus niemand geringerem als Garage Punk-Hochadel Mark Ryan (am bekanntesten als integraler Bestandteil von Radioactivity, Mind Spiders und Marked Men) und einem gewissen Micah Why, dessen bisherige Bands mir noch gar kein Begriff waren. Der minimalistische Synth Punk hat klar ein bisschen den Vibe der späten Mind Spiders geerbt, aber insgesamt ist das Zeug hier düsterer, sparsamer und roher mit einem gewissen oldschool-Vibe, der unter anderem die Energie von Minimal Man, Nervous Gender, Screamers, Units, Primitive Calculators oder Visitors transportiert. Genauso kann man das aber auch plausibel mit jüngeren Zeiterscheinungen vergleichen wie Powerplant, Pow!, Spyroids oder etwa einer Mischung aus etwas friedlicheren Lost Packages, dem digitalen Lo-Tech Wahnsinn von Nubot555 und den minimalistisch-wavigsten momenten von Digital Leather.
Eine neue Billiam EP die alle tollen Kunststücke vollbringt die man von einer neuen Billiam EP erwartet - geht sowas von klar, das! Und du, anonymer Rezipient dieses Blogs, hast ja sowieso schon lange rausgefunden ob du das liebst oder hasst, was der Typ immer so anstellt - so in etwa das musikalische Äquivalent zu einem Wes Anderson-Streifen. Sowohl was Wes Anderson als aus Billiam angeht bin ich jedenfalls dem Zauber unheilbar verfallen und auch wenn beide sich in Zukunft damit zufrieden geben sollten, immer wieder den gleichen Trick aufzuführen, kaufe ich denen weiterhin alles ab was ich bekommen kann!
Eine eh schon starke Woche für den Eggpunk bekommt noch einen zusätzlichen Boost von einem weiteren Genre-Fixpunkt der letzten Jahre, denn Metdog aus Melbourne haben nach einer irrsinnig tollen Reihe von EPs jetzt ihr Langspieldebüt am Start. Der Titel verspricht Computerscheiße und meine Fresse, bekommen wir darauf Computerscheiße serviert, wenngleich das ganze weniger Antworten gibt als es Fragen aufwirft und die meisten davon fangen an mit "What the fuck…?". Passend dazu zeigt sich die Band hier in ihrer bislang elektronischsten Inkarnation mit einerm allgemeinen Vibe, der ein bisschen so klingt als würde ein bizarres 8-Bit-Mashup älterer Ausmuteants auf die subtile Klasse von Windows 3.11 Midi-Files prallen.
Die Band aus West Palm Beach, Florida kam mir erstmals anlässlich einer Splitkassette mit AJ Cortes and The Burglars unter und seitdem wurde das Zeug nur umso stärker mit jeder neuen Veröffentlichung - die neueste EP ist da keine Ausnahme und liefert eine neue Charge von kompakt-catchy Powerpop-, Garage- und Synth Punk-Sprengladungen die in mir Assoziationen zu so einschlägigen Namen wie Gee Tee, Erik Nervous, Vaguess and Satanic Togas erwecken.