Imposition Man - Imposition Man

Teil­elek­tro­ni­scher Post­punk auf dem De­büt-Tape ei­nes Tri­os aus Graz und Ber­lin. Sound­mä­ßig steht das aber de­fi­ni­tiv eher der Ber­li­ner Sze­ne na­he. So Di­ät mit ei­nem Hauch von Big Black? Der Ver­gleich wa­ckelt, aber mir fällt jetzt spon­tan auch nix bes­se­res ein.



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Girls In Synthesis - Suburban Hell 7"

Die Lon­do­ner Girls In Syn­the­sis fie­len hier vor ei­ni­gen Mo­na­ten ja schon mal mit der di­gi­ta­len Sin­gle The Mound /​ Di­s­ap­pear sehr po­si­tiv auf und ih­re ak­tu­el­le 7" setzt da noch ei­nen drauf. Or­dent­lich zu­bei­ßen­den Qua­li­täts­lärm im Spek­trum von Noi­se Rock, Post- und Fuzz Punk gibt's auf die Oh­ren, der mir be­son­ders in Fu­cked und So­lid Ef­fect ein we­nig wie ei­ne Noi­se-In­fi­zier­te Va­ri­an­te von Wire rü­ber­kommt.


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Curelight Wounds - Constant Mind

Die ak­tu­el­le EP die­ser New Yor­ker Band ge­fällt mit ei­nem Sound, der ge­konnt Ele­men­te aus 90er In­die­rock und Shoe­ga­ze ver­mischt und von ei­nem kräf­ti­gen Post­punk-Mo­tor vor­an­ge­trie­ben wird. Die al­ten Swer­ve­dri­ver ruft das ins Ge­dächt­nis oder - wie z.B. im Noi­se­pop-High­light Hot House - frü­he Wav­ves.


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Brutalism - Brutalism

Bru­ta­lism kom­men wahr­schein­lich aus Aus­tin und das hier ist ver­mut­lich ihr ers­tes Al­bum. Die In­for­ma­ti­ons­la­ge ist mal wie­der sehr dürf­tig. Je­den­falls gibt's dar­auf durch­weg kom­pe­ten­ten Post Punk zu hö­ren. Der er­in­nert ab­wech­selnd mal an Bands wie Sar­casm, In­sti­tu­te, frü­he Lower oder Iceage. An­ders als die ge­nann­ten Bands sind sich Bru­ta­lism aber auch nicht zu scha­de für ein paar ver­gleichs­wei­se ge­rad­li­ni­ge, schnör­kel­los vor­wärts ro­cken­de Punk­num­mern.



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Drahla - Third Article

Auch auf dem Kurz­spie­ler Num­mer drei der For­ma­ti­on aus Leeds kommt ih­re Mi­schung aus Post Punk, Noi­se und In­die­rock aus­ge­spro­chen sou­ve­rän und tritt­si­cher rü­ber. Mehr als auf den Vor­gän­gern kom­men hier sehr deut­li­che An­klän­ge an 80er So­nic Youth zum Vor­schein.


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Arse - Primitive Species

Was für ein ver­dammt gei­ler Scheiß ist das denn bit­te? Das De­büt-Tape die­ser Band aus Syd­ney ist ei­ne un­ver­schäm­te Wucht. Ir­gend­wo zwi­schen kom­pro­miss­los vor­wärts rol­len­dem Hard­co­re­punk, noi­ser­o­cki­ger Gi­tar­ren­ar­beit und un­ge­zähm­tem Post­punk ent­wi­ckelt das ei­ne En­er­gie, die mich mehr als nur ein biss­chen an das ers­te Bad Bree­ding Al­bum er­in­nert, aber auch Freun­de von Bands wie Acrylics, Lei­su­re World oder An­xie­ty soll­ten hier un­be­dingt mal ein Ohr ris­kie­ren!



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Negative Space - Gestalt

Ein spä­tes und lan­ge er­war­te­tes High­light des Jah­res hat ge­ra­de noch die Kur­ve ge­kriegt, be­vor das Jahr 2017 auch schon wie­der um ist. Hat ja auch 'ne Wei­le ge­dau­ert, seit ih­rem Tape im vor­letz­ten und ei­ner 7" im letz­ten Jahr. Die Songs ha­ben jetzt zum ers­ten mal Ti­tel, an­sons­ten hal­ten Ne­ga­ti­ve Space aus Lon­don aber an ih­rer tris­ten, häss­li­chen und an­ge­piss­ten Vi­si­on des ver­ton­ten Un­be­ha­gens fest. Mit ei­ner stu­ren Kon­se­quenz wie sie der­zeit kei­ne an­de­re Band aus ih­rem Gen­re-Um­feld an den Tag legt. Ge­mein­sam mit Sie­ve­head und Pret­ty Hurts zäh­le ich sie der­zeit zur un­hei­li­gen Drei­ei­nig­keit des eu­ro­päi­schen Post­punk-Un­ter­grunds.



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Cold Leather - Past Remedy 7"

Die De­büt-7" der Ber­li­ner Band mit per­so­nel­len Con­nec­tions u.a. zu Pret­ty Hurts und Cult Va­lues. Im Ver­gleich zum eher straight ro­cken­den (Garage-)Punk vom De­mo im letz­ten Herbst hört man das hier auch stär­ker raus, die drei neu­en Songs schla­gen ei­ne ten­den­zi­ell eher post­pun­ki­ge Rich­tung ein. Auch die Dar­bie­tung hat ei­ni­ges an Wumms und die Songs an Pro­fil ge­won­nen. Be­son­ders an­ge­tan bin ich da­bei vom Ti­tel­song und sei­nen me­lo­disch-me­lan­cho­li­schen Vi­bes.

Konvoi - No Rifts

Die Band aus As­he­ville, North Ca­ro­li­na fiel die­ses Jahr schon mal mit ei­ner di­gi­ta­len Sin­gle auf, de­ren zwei Songs sich jetzt auch auf ih­rem zwei­ten Al­bum wie­der­fin­den. Das stellt sich für mich als ei­ne et­was zwie­späl­ti­ge An­ge­le­gen­heit her­aus. Ei­ner­seits be­wegt sich das für mei­nen Ge­schmack et­was nah an den ver­wäs­ser­ten Joy Di­vi­si­on-Neu­auf­güs­sen aus der 2000er In­di­edis­se, ei­nem Phä­no­men mit ge­rin­ger Halb­werts­zeit, das mal kurz den dem Zeit­geist ent­sprach und von dem ich ei­gent­lich für den Rest mei­nes Le­bens ge­nug hab. Auf der an­de­ren Sei­te hal­ten Kon­voi sehr kon­se­quent an ih­rer - wenn auch nicht be­son­ders ori­gi­nel­len - Vi­si­on fest und ha­ben ei­ni­ge sehr or­dent­li­che Songs an Bord. Am meis­ten über­zeu­gen mich da­bei die ru­hi­gen, Syn­th­las­ti­gen Num­mern wie Se­cre­ta­ry oder der Raus­schmei­ßer Cai­ro.



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Contributors - Contributors

Hin­ter dem Ali­as Con­tri­bu­tors ver­birgt sich die Kol­la­bo­ra­ti­on von ei­ner alt­ein­ge­ses­se­nen Sze­ne­grö­ße und ei­ner weit­aus jün­ge­ren Un­der­ground-Haus­num­mer; bei­de ha­ben ei­nen un­er­müd­li­chen Out­put, den Hang zum Ex­pe­ri­ment und ei­ne voll­kom­me­ne Gleich­gül­tig­keit ge­gen­über den Lau­nen und Trends der ge­gen­wär­ti­gen Mu­sik­sze­ne ge­mein­sam. Und doch könn­ten sie un­ter­schied­li­cher kaum sein. Da­bei ist es er­staun­lich, wie gut sie sich auf die­ser Plat­te er­gän­zen.

Al­so Kat­ze aus dem Sack: Es han­delt sich um die Ga­ra­gen­in­sti­tu­ti­on Dan Mel­chi­or, der ak­tu­ell mit sei­ner Band Das Men­ace un­ter­wegs ist und um die Te­xa­ni­sche Ex­pe­ri­men­tal-, Noi­se- und Post­punk-For­ma­ti­on Spray Paint, die an Be­ob­ach­tern die­ses Blogs und gen­rell an Freun­den des et­was ab­sei­ti­ge­ren Lärms si­cher nicht vor­bei ge­gan­gen ist. Die sechs aus­ufern­den Songs auf Con­tri­bu­tors wei­sen ei­nen aus­ge­präg­ten Jam-Cha­rak­ter auf und in der Tat ent­stand die­se Mu­sik spon­tan im Lau­fe ei­ner ein­wö­chi­gen Auf­nah­me­ses­si­on.

Auf Son­ge­be­ne klingt das im­mer er­staun­lich ho­mo­gen, aber man kann auch ziem­lich gut aus­ma­chen, wes­sen Song­ideen wann das mu­si­ka­li­sche Fun­da­ment bil­den. Das Al­bum ist of­fen­sicht­lich zwei­ge­teilt. In der ers­ten Hälf­te do­mi­niert der Klang­tep­pich aus mi­ni­ma­lis­ti­schen, re­pe­ti­ti­ven Groo­ves, Dro­nes und Qua­si-Loops, so wie die sich auch auf den ver­gan­ge­nen Spray Paint-Plat­ten wie­der­fin­den. In Ver­bin­dung mit Dan Mel­chi­ors mar­kan­ter Fuzz-Gi­tar­re und sei­nem un­auf­ge­reg­tem Ge­sang be­kommt das Gan­ze aber auch ei­nen sehr krau­ti­gen, Neu!sigen Vi­be ver­passt.

In der zwei­ten Hälf­te dre­hen sich die Ver­hält­nis­se dann spür­bar um. Hier do­mi­nie­ren Mel­chi­ors Gi­tar­ren­spiel und aus­ge­spro­chen blue­si­ge Songfun­da­men­te, die ei­gent­lich nur aus sei­ner Fe­der stam­men kön­nen. Jetzt ist es an Spray Paint, die Lü­cken aus­zu­fül­len. Und auch das muss man als durch­weg ge­lun­gen be­zeich­nen. Sel­ten er­lebt man es, dass zwei der­art ge­gen­sätz­li­che Acts sich selbst ab­so­lut treu blei­ben und den­noch ei­ne so ta­del­los funk­tio­nie­ren­de Sym­bio­se ein­ge­hen.



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