SPRGRS & Möney - Split

Zwei bis­lang eher noch et­was am Rand der Sze­ne agie­ren­de Ak­teu­re der Egg­punk-Wel­le ma­chen ge­mein­sa­me Sa­che auf die­ser net­ten Split-LP und ma­chen klar, dass man je­nen "Un­ter fer­ner liefen…"-Status bes­ser noch mal über­den­ken soll­te. Auch wenn hier wie ge­habt das Rad nicht neu er­fun­den wird, ha­ben bei­de Bands klar ihr Re­zept ver­fei­nert. SPRGRS aus Gra­na­da, Spa­ni­en sor­gen da­bei schon mal ei­nen aus­ge­zeich­ne­ten Start mit ih­rer quir­lig-pul­sie­ren­den und me­lo­di­schen Her­an­ge­hens­wei­se ans Gen­re, die man so ähn­lich in jün­ge­rer Zeit et­wa von Bands wie Pri­son Af­fair, Beer, Pau­lo Vicious und Go­blin Day­ca­re ge­hört hat. Noch mal ein stär­ke­res Ka­li­ber sind dann aber die neu­en Tracks von Mö­ney aus Bris­tol, die hier ei­ne recht viel­sei­ti­ge Klang­pa­let­te und ta­del­lo­se Song­kon­struk­ti­on prä­sen­tie­ren, ins­ge­samt auch durch­tränkt von ei­nem Surf- und Psych-las­ti­gen Post Punk-Vi­be - be­son­ders pro­mi­nent im ab­schlie­ßen­den Track Eman­ci­pa­ti­on - was ins­be­son­de­re die Sounds von Elec­tric Prawns 2, Check­point, Grem­lin und Power­plant ins Ge­dächt­nis ruft. Pla­s­tic Trees wie­der­um ist ein über­ra­schen­des klei­nes Ju­wel des glit­zern­den Noi­se-/D­ream-/Power­pops und be­kommt ei­nen be­son­de­ren Glanz ver­lie­hen von ei­ner tol­len Gast-Ge­sangs­per­for­mance, die in den Cre­dits ei­ner mys­te­riö­sen Miss Cli­enti zu­ge­schrie­ben wird.

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Monda - VIII

Der Nach­fol­ger zum erst kürz­lich er­schie­ne­nen Opus Stiff Jum­bo der Band aus To­to­wa, New Jer­sey, wel­cher aus nicht we­ni­ger als vier­zig un­ter ei­ner Mi­nu­te lan­ger Punk-Mi­nia­tu­ren be­stand, kommt jetzt als ei­ne et­was her­kömm­li­cher wir­ken­de Samm­lung ein­gän­gi­ger Tu­nes rü­ber, die sich ir­gend­wo in ei­nem Klang­spek­trum aus Ga­ra­ge Punk, Noi­se Pop und old­schoo­li­gem '80er/'90er In­die Rock po­si­tio­nie­ren. Was sich aber kein biss­chen ge­än­dert hat ist die be­mer­kens­wer­te Stär­ke und Kon­sis­tenz die­ser Lie­der, de­ren über­durch­schnitt­li­che Song­wri­ting-Skills kein ein­zi­ges mal ver­sa­gen. Der Scheiß hier ist lo­cker auf ei­nem ge­mein­sa­men Le­vel mit so hoch­ge­schätz­ten Ka­li­bern wie Va­guess, Boo­ji Boys, Da­ten­ight, Bad Sports, Va­ca­ti­on, Teen Li­ne, The Wind-Ups and Bed Wet­tin' Bad Boys.

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.cum - .cum

Ei­ne glor­rei­che De­büt­sin­gle hat da ei­ne ne­bu­lö­se Band aus nir­gend­wo in die end­lo­se Lee­re des In­ter­nets ge­feu­ert, be­stehend aus zwei un­be­streit­bar le­cke­ren Syn­th Punk-Ohr­wür­mern die ei­ner­seits et­was klin­gen wie ein Throw­back in die 2000er In­die Rock Ära (er­in­nert ihr euch noch, als Pitch­fork mal Re­le­vanz hat­te?), an­de­rer­seits aber auch an jün­ge­re Ga­ra­ge Punk-Phä­no­me­ne er­in­nert wie Cher­ry Cheeks, Ope oder Smirk, mit ei­ner ab­schlie­ßen­den Gla­sur aus der Di­gi­tal Lea­ther-Grab­bel­kis­te. Was gibt's dar­an nicht zu mö­gen?

Mr. Pescado - Dusty Perils

Das zwei­te Tape die­ser Band aus New York, an un­ser Ufer ge­spült vom lo­ka­len Spe­zia­lis­ten Fuz­zy Warbles Cas­set­tes, ist ei­ne irr­sin­nig an­spre­chen­de Mi­schung, die ir­gend­wo zwi­schen den Eck­punk­ten von re­lax­tem Ga­ra­ge Punk und glei­cher­ma­ßen ab­ge­han­ge­nem In­die Rock-Ge­schram­mel pen­delt. Ein biss­chen hat das was von ei­ner stär­ker nach In­die­rock ten­die­ren­den In­kar­na­ti­on von Va­guess, kom­bi­niert mit et­was frü­hen Woo­len Men, Bed Wet­tin' Bad Boys, ak­tu­el­len Da­ten­ight oder viel­leicht auch ei­ner we­ni­ger ge­dräng­ten Ver­si­on der jüngs­ten Mon­da LP.

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Autobahns - First LP!

Die Leip­zi­ger Post-/Ga­ra­ge Punk-Sze­ne er­staunt mich doch im­mer wie­der, ge­nau­so wie es Au­to­bahns schon ver­moch­ten an­läss­lich ih­rer Split-EP mit den eben­falls bril­li­an­ten S.G.A.T.V.. Jetzt ist das De­büt­al­bum der Band auf so et­wa drei­ein­halb üb­lich-ver­däch­ti­gen La­bels rund um den Glo­bus er­schie­nen und ist er­neut ein Ding zum an­bei­ßen! Di­rekt zu Be­ginn ent­fall­tet sich schon ei­ne ge­wis­se Bil­liam-mä­ßi­ge Qua­li­tät die­ser Songs, mo­de­rat Egg-mä­ßi­ge Ga­ra­ge Punk-Smas­her die glei­cher­ma­ßen auch As­so­zia­tio­nen er­we­cken zu so Haus­num­mern wie Tom­my Co­as­sack, Set-Top Box und den Egg­punk-Sen­sa­tio­nen Snoo­per, Beer, Pri­son Af­fair oder Egg Idi­ot. Tel­lin' Ya trans­pon­tiert ei­ni­ge der bes­ten Ten­den­zen jün­ge­rer Va­guess-Ver­öf­fent­li­chun­gen in den hier schon reich­lich er­wähn­ten Ei­er­kon­text. Da­bei ope­riert die Band durch­weg als ei­ne un­ver­schämt tigh­te Ein­heit, die ei­ner­seits je­der­zeit sehr amt­li­che Stür­me her­auf­zu­be­schwö­ren ver­steht oh­ne da­bei aber je­mals ih­re ei­ser­ne Kon­trol­le über den kon­stan­ten me­lo­di­schen Druck­aus­gleich zu ver­lie­ren, der sei­nen fi­na­len Hö­he­punkt in der un­ver­dünn­ten Noi­se Pop-Ek­sta­se von Loss Of The Rights fin­det.

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Electric Prawns 2 - I Wanna Be UR Simp /​ TV Screen & Prawn Party

Eins der best­ge­hü­te­ten Ge­heim­nis­se der ge­gen­wär­ti­gen aus­tra­li­schen Ga­ra­ge Punk-Sze­ne de­mons­triert er­neut sein gött­li­ches Po­ten­zi­al in Form zwei­er di­gi­ta­ler Sin­gles oder ins­ge­samt drei neu­en Tracks, wo­von je­der sei­nen ganz ei­ge­nen Vi­be mit­bringt. I Wan­na Be Your Simp war­tet mit ei­ner stark psy­che­de­li­schen Ge­schmacks­no­te auf, nicht ganz un­ähn­lich zu Bands wie Mo­no­ne­ga­ti­ves, Zo­ids, Cor­pus Earth­ling und frü­hen Use­l­ess Ea­ters, kom­bi­niert mit dem ein­gän­gi­gen Ga­ra­ge Pop von, sa­gen wir mal, Set-Top Box, Gee Tee und ver­wand­tem Krem­pel. Prawn Par­ty plün­dert sich dann durch ei­nen ganz an­de­ren Ort und ei­ne an­de­re Ära, hat vor al­lem et­was von der ge­gen­nwär­ti­gen Wel­le von prä-'77 New York-Re­vi­va­lis­men á la Peace de Ré­sis­tance, Jean Mi­gnon und der jüngs­ten In­sti­tu­te LP, aber es las­sen sich viel­leicht auch Spu­ren von The Drin-mä­ßi­gen Kraut-Ver­satz­stü­cken und dem grif­fi­gen Ga­ra­ge Rock di­ver­ser Ali­en No­se­job-In­kar­na­tio­nen dar­in wie­der­fin­den. TV Screen ver­wan­delt dann er­neut wun­der­sam sei­ne Ge­stalt und bringt ei­ner­seits den schram­me­li­gen Power Pop der frü­hen neu­see­län­di­schen Fly­ing Nun-Ära und so Bands wie The Clean und The Stones auf, er­in­nert an­de­rer­seits aber auch stark an so bri­ti­sche DIY (Post-) Punk-Pio­nie­re wie Me­kons und Te­le­vi­si­on Per­so­na­li­ties.

Crayon Cats - Demo

Das De­mo der Band aus Ja­kar­ta, In­do­ne­si­en ent­zückt mit zwei arsch­tre­ten­den Spreng­kör­pern aus me­lo­di­schem DIY Noi­se­pop, nicht ganz un­ähn­lich zu so Bands wie UV-TV, Fea­ture, Jo­an­na Grue­so­me, Slow­coa­ches and Star Par­ty, wel­che dann wie­der­um in­spi­ra­ti­on be­zo­gen ha­ben könn­ten et­wa von Fast­backs, den frü­hen Sin­gles der bri­ti­schen Fuzz Pop-Haus­num­mer The Pri­mi­ti­ves so­wie ei­ner Rei­he von C86-re­le­van­ten Phä­no­me­nen und den ge­sam­mel­ten Aus­wüch­sen des Slum­ber­land- und Sa­rah Re­cords-in­for­mier­ten old­school Noi­se- und In­die Pop.

Monda - Stiff Jumbo

Die neu­es­te in ei­nem, um es mal ganz platt zu sa­gen, ab­so­lut un­durch­dring­ba­ren Di­ckicht an Ver­öf­fent­li­chun­gen, die sich über die letz­ten paar Jah­re auf der Band­camp-Sei­te die­ser Band ak­ku­mu­liert ha­ben, lie­fert ein far­ben­fro­hes Spek­ta­kel kur­zer und ein­gän­gi­ger Tu­nes mit ei­ner ma­xi­ma­len Spiel­zeit von ge­nau ei­ner Mi­nu­te. Vier­zig Songs wer­den hier in deut­lich un­ter ei­ner hal­ben Stun­de ab­ge­feu­ert ir­gend­wo zwi­schen den Ko­or­di­na­ten von Ga­ra­ge Punk, Power Pop, old­schoo­li­gem In­die Rock und Fuzz Punk. Ziem­lich ein­deu­tig weht hier die Fah­ne al­ter DIY Punk- und In­die Rock-Hel­den wie den frü­hen Gui­ded By Voices, Fast­backs und M.O.T.O, glei­cher­ma­ßen bie­tet sich aber auch ein bun­ter Strauß jün­ge­rer Bands als Ver­glei­che an, et­wa Boo­ji Boys, Print Head, Va­guess und Da­ten­ight.

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Gee Tee - Prehistoric Chrome

Die neu­es­te LP des Ga­ra­ge-/Syn­th-/Egg­punk-Boll­werks aus Syd­ney ist ei­gent­lich mehr ei­ne Samm­lung di­ver­ser Krü­mel, De­mos und Über­res­te, die über die Jah­re auf dem Pro­be­raum­bo­den lie­gen ge­blie­ben sind. Aber mei­ne Fres­se… wenn das hier das B-Ma­te­ri­al die­ser Band re­prä­sen­tiert, dann le­cke ich auch noch be­reit­wil­lig den C-Bo­den­satz vom lee­ren Fass auf. Das hier ist näm­lich mal wie­der ei­ne bril­li­an­te Plat­te von An­fang bis En­de und Pflicht­pro­gramm für Freun­de der me­lo­di­schen Fluf­fig­keit zwi­schen den Wel­ten von Ga­ra­ge Punk, Fuzz- und Power Pop, all kil­ler no fil­ler!

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Vacation - Rare Earth

Die Band aus Cin­cin­na­ti, Ohio ist und bleibt ein ra­res, dem Zeit­geist trot­zen­des Ju­wel. Er­neut lie­fern die hier ei­nen ma­kel­lo­sen Hau­fen neu­er Ban­ger die glei­cher­ma­ßen cat­chy und kraft­voll nach vor­ne ge­hen, zu ver­or­ten zwi­schen den gro­ben Haus­num­mern von Power Pop, Ga­ra­ge Punk, Noi­se Pop und old­schoo­lig-me­lo­di­schem In­die Rock, über­spru­delnd mit eu­pho­ri­schen Vi­bes die mit al­len Mit­teln un­se­rer dunk­len Time­line ins Ge­sicht spu­cken. Das geht je­des mal voll ins Schwar­ze, nicht zu­letzt dank be­mer­kens­wer­ter Kunst­fer­tig­keit in der Krea­ti­on ein­fach-ef­fek­tiv-ele­gan­ter, pre­fekt aus­ba­lan­cier­ter und mit Schma­ckes per­form­ter klei­ner Song­per­len, die sie im fi­na­len Schliff zu über­le­bens­gro­ßem Ci­ne­ma­scope ex­pan­die­ren.

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