Luxury - Primrose Path /​ Sinclair

Die zwei­te di­gi­ta­le Sin­gle der Band aus New­cast­le setzt nach ih­rem mehr als so­li­den De­büt noch mal ei­nen drauf. Die zwei neu­en Songs knüp­fen naht­los an den recht zu­gäng­li­chen Post­punk der ers­ten EP an, über­zeu­gen dar­über hin­aus aber auch mit ei­nem neu­en, sub­ti­len Fein­schliff und sorg­fäl­tig aus­ba­lan­cier­ter Songar­chi­tek­tur. Bei Prim­ro­se Path kann das mal ein biss­chen an Eagulls, RA oder die et­was ak­tu­el­le­ren Pu­ri­tans er­in­nern, in Sin­clair ge­hen sie da­ge­gen et­was di­rek­ter zur Sa­che und war­ten mit ei­nem Vi­be auf, der mir un­ter an­de­rem Lower, Sie­ve­head oder Cri­mi­nal Code ins Ge­dächt­nis ruft. Sau­ber!

Tarantüla - Weird Tales of Radiation and Hate

Ei­ne wei­te­re aus­ge­zeich­ne­te EP von der Band aus Chi­ca­go. Die auf dem Vor­gän­ger noch deut­lich wahr­nehm­ba­ren, der Vor­gän­ger­band Cülo ge­schul­de­ten Hard­core-Wur­zeln tre­ten dar­auf wei­ter in den Hin­ter­grund, da­für ent­fal­tet sich der neue Sound aus Ga­ra­ge- und Post­punk, mitt-80er Post­co­re (Na­ked Ray­gun las­sen grü­ßen…) und ein we­nig Noi­se in vol­ler Pracht. Ihr kom­pak­tes­tes und zu­gäng­lichs­tes Stück Lärm bis­her.


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Nots - Anxious Trend /​ In Glass 7"

Mal wie­der ein neu­er Sie­ben­zöl­ler von dem Kra­wall-Quar­tett aus Mem­phis, dies­mal aus dem gu­ten Hau­se Fa­mous Class Re­cords. Da brauch ich ja wohl nicht mehr vie­le Wor­te ver­lie­ren. Die Band und ihr ganz ei­ge­ner Klang­kos­mos aus Noi­se und Post Punk, der auch mit je­dem Re­lease et­was wü­ten­der und un­ge­müt­li­cher zu wer­den scheint, soll­te für Ken­ner in­zwi­schen ja ei­ne ver­trau­te und ver­läss­li­che Kon­stan­te dar­stel­len. Und auch hier sind mal wie­der zwei star­ke, mi­ni­ma­lis­tisch-re­pe­ti­ti­ve An­grif­fe auf Ner­ven und Trom­mel­fell am Start, die man ver­mut­lich nur lie­ben oder has­sen kann. Ich fahr nach wie vor ziem­lich drauf ab!

The Newsletters - The Newsletters

Das De­büt­al­bum von die­sem Duo aus Mel­bourne weiß mir auf An­hieb zu ge­fal­len mit ei­nem recht mi­ni­ma­lis­ti­schen, ver­träum­ten und sehr old­schoo­li­gen Sound, der auf Stil­ele­men­te aus früh-80er Power Pop, C86, neu­see­län­di­sche Fly­ing Nun-Schu­le und ein biss­chen (Proto-)Shoegaze zu­rück­greift, er­gänzt um leicht post­pun­ki­ge Zwi­schen­tö­ne. Na­tür­lich darf man sich da­bei an The Clean oder Ga­la­xie 500 er­in­nert füh­len, aber auch an Jün­ge­res Zeug von Pos­se, Blank Re­alm oder Shy Boys.



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Human Nothing - Demo

Durch­weg hoch­wer­ti­gen, wuch­tig und mit be­acht­li­chem Dri­ve vor­wärts rol­len­den Post­punk gibt es auf dem schon et­was äl­te­ren De­mo die­ser Band aus Perth zu be­stau­nen, die sich in­zwi­schen auch schon wie­der auf­ge­löst hat. Mit­glie­der von Hel­ta Skel­ta und Ner­vous Trend wa­ren da un­ter an­de­rem be­tei­ligt. Kein Wun­der al­so, dass das so vor­züg­lich knarzt. Sound­mä­ßig kann man dem ei­ne Nä­he zu Sar­casm, Pret­ty Hurts, Di­ät oder frü­hen Rank Xe­rox be­schei­ni­gen. Nur die bes­ten Re­fe­ren­zen.


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Trauma Harness - Walt's Crawlers

Al­bum Num­mer drei der ganz of­fen­sicht­lich von Hor­ror und B-Mo­vies be­ein­fluss­ten Post­pun­ker aus St. Lou­is führt die zwie­ge­spal­te­ne Marsch­rich­tung der ver­gan­ge­nen paar EPs fort, wech­selt sich wie selbst­ver­ständ­lich zwi­schen quir­li­gem Syn­th­pop mit ei­nem ge­le­gent­li­chen John Car­pen­ter-Vi­be und vor­züg­lich knar­zen­den Punk­num­mern ab, die häu­fig wie ei­ne Ver­quir­lung aus frü­hen Mis­fits und Na­ked Ray­gun klin­gen, ver­edelt mit ei­nem Kreis­sä­gen-/Gi­tar­ren­sound, den man eher bei Hüs­ker Dü oder Big Black ein­ord­nen wür­de. In bei­den Be­triebs­mo­di fällt hier das deut­lich ge­schärf­te und teil­wei­se fan­tas­ti­sche (Or­gan Do­nor ist so­was von per­fekt!), min­des­tens aber im­mer so­li­de Song­ma­te­ri­al auf. Et­was am­bi­va­lent ste­he nur ich dem grenz­wer­ti­gen Ka­lau­er am En­de ent­ge­gen…



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Uniform - No Trending

Die an­de­ren Uni­form mal wie­der. Nicht das New Yor­ker In­dus­tri­al Pun­k/­Noi­se/­Me­tal-Duo. Auch nicht die ka­li­for­ni­schen Ga­ra­ge­ro­cker; wie sich her­aus­stellt ha­ben letz­te­re ih­ren Na­men in­zwi­schen zu Uni ab­ge­kürzt. "The Uni­form" ist im­mer noch frei, be­hal­tet das al­so im Hin­ter­kopf für den Fall, dass ihr mal 'nen SEO-op­ti­mier­ten Na­men für eu­re Band braucht. The Nir­va­na oder Das Beat­les wä­ren na­tür­lich noch ef­fek­ti­ver. An­de­re Men­schen neh­men Geld für sol­che Tipps, von mir be­kommt ihr die ge­schenkt!

Die Re­de ist hier al­so von den Post­pun­kern aus At­lan­ta. Die tauch­ten hier vor län­ge­rer Zeit schon mal mit ei­nem ziem­lich gu­ten De­mo auf, das ein we­nig wie der ab­ge­wrack­te Cou­sin von Wy­myns Pry­syn klang. Nicht von un­ge­fähr, denn al­le Mit­glie­der von de­nen sind auch bei Uni­form am Werk, au­ßer­dem sind noch Leu­te von Nur­se und Slug­ga an Bord. Auf ih­rem De­büt­al­bum ist der un­ge­stü­me Vor­wärts­drang des De­mos über wei­te Stre­cken ei­nem mehr oder we­ni­ger ge­dros­sel­ten Tem­po und ei­ner blei­er­nen Schwe­re ge­wi­chen, die den Geist der Wi­pers in ih­ren dun­kels­ten Mo­men­ten her­auf­be­schwört.



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Seafog - Dig It On Up

Ei­ne nicht mehr brand­ak­tu­el­le aber um­so ex­zel­len­te­re EP kommt von ei­ner Band aus Dun­edin, Neu­see­land. Ei­nen Sound rol­len sie dar­auf aus, bei dem ich mir kaum vor­stel­len könn­te, dass er ir­gend­ei­nem an­de­ren Ort ent­sprän­ge. Das hat ein­fach die­sen spe­zi­el­len Fly­ing Nun-Vi­be. Re­lax­ter In­die­rock und Jang­le Pop mit post­pun­ki­gen Groo­ves, durch­zo­gen von psy­che­de­li­schen Dro­nes, im­mer ei­ne Ze­hen­spit­ze vor­sich­tig in die Avant­gar­de ge­taucht. Und na­tür­lich er­in­nert mich das an The Clean so­wie an ak­tu­el­le Bands á la Surf Fri­ends, T54 und Boom­ga­tes.


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Proto Idiot - Leisure Opportunity

Ei­ni­ge der jün­ge­ren Re­leases auf Sloven­ly Re­cor­dings wa­ren nicht so wirk­lich mei­ne Tas­se Tee in ih­rer für mei­nen Ge­schmack doch et­was zu kon­ser­va­ti­ven Rück­be­sin­nung auf aus­ge­latsch­te 08/​15 Ga­ra­ge-For­meln; in mei­nen Au­gen war da mehr Mas­se als Klas­se am Start. Die neu­es­te Ver­öf­fent­li­chung ent­puppt sich je­doch mal wie­der als ei­ne ein­zi­ge Rock'n'Roll-Glückspille.

Pro­to Idi­ot aus Man­ches­ter exis­tie­ren wohl schon 'ne Wei­le und ha­ben be­reits ei­ne gan­ze Rei­he von EPs und zwei Com­pi­la­ti­ons ver­öf­fent­licht, mir be­geg­nen sie hier aber zum ers­ten mal mit ih­rem (be­sag­te Com­pi­la­ti­ons nicht mit­ge­zählt) Lang­spiel­de­büt. Das ent­zückt mit ei­nem Sound aus ganz viel Ga­ra­ge- und ei­nem klei­nen biss­chen Post­punk. Das hat durch­aus was von frü­hen Par­quet Courts und Ed­dy Cur­rent Sup­pres­si­on Ring, es kommt aber auch im­mer wie­der der Vi­be der Buzzcocks und ge­ne­rell der bri­ti­schen 77er Schu­le auf. An­ge­nehm dum­mer aber auch aus­ge­zeich­net ro­cken­der Spaß. Der Ope­ner kün­digt un­miss­ver­ständ­lich an, was fol­gen wird: I'm stu­pid. You're stu­pid. Let's do it!



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Ascot Stabber - Bad Spell

Die­se Band aus dem eh schon für je­de Men­ge Qua­li­täts­lärm be­kann­ten Bris­bane trifft mit ih­rer ers­ten EP schon mal ziem­lich ins Schwar­ze. Straigh­tes aber aus­ge­feil­tes Punk­zeug mit be­acht­li­chem Ga­ra­ge- und Fuzz-Fak­tor, deut­li­chen An­zei­chen von Hard- und Post­co­re. Als gro­be Ori­en­tie­rungs­hil­fe hät­te ich zum Bei­spiel frü­he Vi­deo, Flowers Of Evil, Bad Bree­ding, Hot Sna­kes oder Da­vi­di­ans an­zu­bie­ten.


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