Awful - 4 Songs

Wo ich ge­ra­de schon De­lu­xe Bi­as er­wähn­te… hier ist die neu­es­te Kas­set­te von ver­nach­läs­sig­ba­rer Spiel­zeit auf je­nem ge­nau auf die­se ei­ne Sa­che spe­zia­li­sier­ten La­bel aus Wyo­ming. Ein wei­te­rer kom­plett ge­gen die Wand ge­fah­re­ner An­schlag auf die Sin­ne der ir­gend­wo an der Gren­ze zwi­schen ul­tra-ro­hem Lo-Fi Fuzz-, Ga­ra­ge- und Eg­punk ope­riert. Die sich dar­aus ent­fal­ten­de, präch­tig fun­keln­de Un­zucht könn­te man halb­wegs plau­si­bel als ei­ne ab­sur­de Mi­schung et­wa aus Print Head, Warm Bo­dies, Snoo­per und Fu­gi­ti­ve Bubble be­schrei­ben.

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Delta 8 - Greased Lightning

Saustar­kes De­büt von die­ser Band aus Athens, Geor­gia, die dar­auf ei­ne Sal­ve ab­ge­fuzz­ter Pro­jek­ti­le an der Schnitt­stel­le zwi­schen glei­cher­ma­ßén Hard­core- und KBD-las­ti­gem Ga­ra­ge Punk ab­feu­ert. Ein­er­satz er­in­nert das manch­mal an den Out­put von so Noi­se-ge­la­de­nen Bands á la Lum­py and the Dum­pers, Soup­cans und Black But­ton, wür­de an­de­rer­seits aber auch naht­los in das Pro­gramm der Lo­Fi-Spe­zia­li­sier­ten Kas­set­ten­la­bels Im­po­tent Fe­tus und De­lu­xe Bi­as pas­sen und zu Bands wie Sep­tic Yanks, C-Krit, frü­hen Elec­tric Chair, Exxxon und Mo­tor Corp, de­ren schep­pernd-chao­ti­scher En­er­gie sie doch recht na­he kom­men.

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No Brains - Cheap Shot /​/​ The Celebrities - Redd Karpet

Zwei neue Ver­öf­fent­li­chun­gen sind hier die­se Wo­che rein­ge­rollt, die mit ganz un­ver­blümt old­schoo­li­ger Äs­the­rik han­tie­ren und bei­de über­zeu­gen auf et­was un­ter­schied­li­che Art und Wei­se. No Brains aus dem nie­der­län­di­schen Ut­recht prä­sen­tie­ren ei­ne kom­pro­miss­los ge­ra­de­aus ge­hen­de Mi­schung aus zeit­lo­sem Ga­ra­ge Punk und va­ge KBD- und Hard­core-ver­wand­ten Ge­räusch­ku­lis­sen der frü­hen '80er Jah­re. Das be­wer­te ich mit 0/​10 Stern­chen für Ori­gi­na­li­tät und 20/​10 Stern­chen für un­nach­gie­bi­gen Druck und En­er­gie. Er­gibt ge­mit­telt 10/​10 Punk­te. Du siehst das an­ders? Pfft, die Ma­the­ma­tik gibt mir Recht. Komm drauf klar.
Eben­falls reich­lich Ga­ra­ge-Ac­tion hat die brand­neue EP der Ka­li­for­ni­er The Ce­le­bri­ties aus dem US-Ga­ra­gen­boll­werk To­tal Punk Re­cords im Ge­päck, wenn auch mit ei­nem stär­ke­ren Power­pop- und '77-Vi­be. Et­was re­lax­ter im Tem­po, ist das nichts des­to trotz ein Bün­del ein­wand­frei spa­ßi­ger Tu­nes mit ei­ner star­ken Dead Boys-meet-Di­ckies-En­er­gie un­ter der Hau­be, ein ex­qui­si­ter Zu­cker­rausch der sich, zu­ge­ge­ben, manch­mal ganz schön kä­sig zu wer­den traut aber dan­kens­wer­ter­weis wird das je­der­zeit mit meis­ter­lich ge­ar­bei­te­ten Wän­den aus Fuzz ge­kon­tert. Ich geb dem 11/​10 Punk­te für den Gla­mour und die Star­power. Tja, Ma­the halt. Kanns­te nix ma­chen.

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The Gobs - The Gobs

Neu­er Scheiß von den Lo-Fi Punks aus Olym­pia, Wa­shing­ton. Ihr wisst was auf euch zu­kommt: Mehr von dem ver­trau­ten, auf die Spit­ze ge­trie­be­nen Irr­sinn der Ga­ra­ge-, Elec­t­ro- und Fuzz Punk-De­menz für mo­de­rat de­sen­si­bi­li­sier­te Men­schen, der es dar­auf an­legt die­ne Laut­spre­cher zu zer­sä­gen, dei­ne See­le zu ver­der­ben, dein Bier zu ver­schüt­ten und zum Ab­schied auf den Tep­pich zu kot­zen. Ganz schlech­ter Ein­fluss die Kin­der, hal­tet euch bes­ser fern.

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RONi - Demo

Oh schau an, da ist doch mal wie­der je­ne mys­te­riö­se Fi­gur am Werk, die auch un­ter so Na­men wie Zhoop, Djinn, Night­man, Feed, Brund­le be­kannt ist und noch wei­te­ren Deck­na­men, an die ich mich ger­de nicht er­in­ne­re. Wie üb­lich macht der Typ ge­nau ei­ne Sa­che und macht sie aus­ge­spro­chen gut - fünf ge­wohnt ex­zel­len­te, schnör­kel­lo­se De­to­na­tio­nen an der Schnit­stel­le von Ga­ra­ge-, Hard­core- und Fuzz Punk.

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Jëg Hüsker - Demo!

Aus­ge­zeich­ne­ter neu­er Scheiß von ei­ner Band aus Karls­ru­he, zu der wenn ich das rich­tig in­ter­pre­tie­re auch bei­de Mit­glie­der von Thee Khai Aehm ge­hö­ren. Zu je­ner Band las­sen sich hier auch Par­al­le­len zie­hen, ins­be­son­de­re ist hier ei­ni­ges von die­sem Dun­ge­on-mä­ßi­gen Vi­be mit am Start, aber ge­nau so viel un­ter­schei­det sich ihr Ga­ra­ge- und Fuzz Punk-Sound auch da­von, nicht zu­letzt durch ein hö­he­res Tem­po und mehr sti­lis­ti­sche Viel­falt. Der Ope­ner hat so ei­ne pri­mi­ti­ve Pro­to Punk-En­er­gie im Ge­päck wäh­rend die Me­lo­diö­si­tät von As Loud As Me mich stark an frü­he No Age oder Wav­ves er­in­nert. Gi­ve Me Beat steht mit bei­den Fü­ßen im Hard­core und der Raus­schmei­ßer Fo­mo Boy ist ganz klas­si­scher Dun­ge­on Punk-Ex­zess… so­fern das Wort "klas­sisch" in so ei­nem jun­gen Gen­re über­haupt ei­ne Be­deu­tung hat. Wie dem auch sei, die­ser grim­mi­gen Wucht weiß ich nichts ent­ge­gen zu set­zen.

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Gremlin - 1-800-GREMLIN

Lu­xu­riö­ses neu­es Fut­ter für Ga­ra­ge- und Egg­punk-En­thu­si­as­ten kommt hier von ei­ner Band aus Cin­cin­na­ti, Ohio. Soft Vio­lence and Why Fight re­flek­tie­rem die schrä­gen Stil­blü­ten et­wa von Pri­son Af­fair, Nuts, Beer, Cher­ry Cheeks und Prin­gue, er­wei­tern die­se Äs­the­tik je­doch mit ei­nem deut­lich psy­che­de­li­schen Un­ter­ton, der in ers­ter Li­nie vom mehr­stim­mi­gen Ge­sang trans­por­tiert wird. Auch Null Fu­ture hat da reich­lich von, aber be­gibt sich sehr fach­män­nisch doch eher in klas­si­sches Ga­ra­ge Punk-Terri­ro­ri­um mit ei­nem Vi­be á la Mo­no­ne­ga­ti­ves, zu­sätz­lich aus­ge­stat­tet mit ei­ner pu­ris­ti­schen Fuzz­punk-Kan­te. Der Raus­schmei­ßer It Goes On äh­nelt dann zu gu­ter Letzt sehr deut­lich den krau­tig-psy­che­de­li­schen Post Punk-Vi­bes der Stadt­nach­barn The Drin und The Serfs, was na­tür­lich auch über per­so­nel­le Über­schnei­dun­gen mit je­nen spe­ku­lie­ren lässt.

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Busted Head Racket & Billiam - Genetic Southern Hemisphere Christmas

Licht­ge­stal­ten des ge­gen­wär­ti­gen, schrä­gen Ga­ra­ge- und Syn­th Punk ma­chen ge­mein­sa­me Sa­che auf die­ser net­ten klei­nen EP und ihr wer­det si­cher so über­rascht sein wie ich: Es klingt ge­nau­so wie ihr es euch vor­ge­stellt habt und wer dar­an et­was aus­zu­set­zen hat muss ein schlech­ter Mensch sein. Die Schei­ße re­gelt!

Rifle - Under Two Flags

Das letzt­jäh­ri­ge De­mo der Lon­do­ner war ja schon ei­ne durch­weg an­ge­neh­me Über­ra­schung und die neu­es­te EP legt gleich noch­mal deut­lich mehr von ei­ner ähn­li­chen Wucht in die Waag­scha­le. Ihr Mix aus Noi­se-las­ti­gem Post­co­re und Ga­ra­ge-in­fi­zier­tem Fuzz Punk kommt ein biss­chen rü­ber wie ei­ne Va­ri­an­te der Hot Sna­kes oder Ob­its mit ei­nem stär­ker me­lan­cho­li­schen Un­ter­ton, wel­cher mich auch sehr stark an Wy­myns Pry­syn er­in­nert. Als wei­te­re halb­wegs be­last­ba­re Re­fe­ren­zen kom­men mir dann noch Bands wie As­cot Stab­ber, Cri­sis Man, Ze­ro Bars, Be­ast Fi­end und Mys­tic In­a­ne in den Sinn.

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Pleaser - Pleaser

Nach ei­nem un­er­hört span­nen­den 2021er De­mo legt die Band aus Ko­pen­ha­gen ein nicht we­ni­ger auf­re­gen­des De­büt­al­bum nach. Ei­ner­seits ist das ein selt­sam ver­trau­ter Sound, in dem die lo­ka­len Le­gen­den Lower und (frü­he) Iceage si­cher ih­ren Fin­ger­ab­druck hin­ter­las­sen ha­ben - ei­nen ähn­li­chen Vi­be aus über­le­bens­gro­ßem Dra­ma hat das, wel­ches sich in chao­tisch-emo­tio­nal-kom­pro­miss­lo­sen Per­for­man­ces ent­lädt - zu­sätz­lich zu we­ni­ger be­kann­ten Ko­pen­ha­ge­ner Bands wie Mel­ting Walk­men, Echo Peo­p­le und Spi­nes. An­de­rer­seits steht das aber auch fest auf ei­ge­nen Fü­ßen nicht zu­letzt dank fel­sen­fes­ter Songfun­da­men­te und ei­ner Fül­le net­ter Über­ra­schun­gen wie den Black Me­tal-An­lei­hen im In­stru­men­tal The World Says Its Na­me, ei­nem deut­li­chen Mor­rico­ne-Vi­be und Mur­de­rer-ar­ti­gem psy­che­de­li­schem Cow­punk-Ne­bel in Dri­ve of Distress, wäh­rend Light and Fire und This Is How I Die ei­nen ge­wis­sen Poi­son Ruïn-Vi­be in sich tra­gen. Zu gu­ter letzt kol­li­diert dann im Raus­schmei­ßer-Track The Dream or­dent­lich viel Ri­tes of Spring- und Dag Nasty-En­er­gie mit et­was 90er Sa­mi­am, Lea­ther­face so­wie ge­ring­fü­gig jün­ge­ren Noi­se­pop-Acts á la Star Par­ty, Times Beach, No Age, Ma­le Bon­ding oder Jo­an­na Grue­so­me.

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