Auf dem zweiten Album von Institute hat sich musikalisch gar nicht so viel gedreht, vielmehr hat das Quartet aus Austin hörbar an den Details seiner arschtretenden Garage-/Postpunk-Fusion gearbeitet. Feinschliff ist aber auch das falsche Wort dafür, eher kommt ihr Sound noch mal einen Tacken knarziger daher als schon auf dem Debüt; sowohl ihr Gespür für kantige Arrangements als auch das zugrunde liegende Songmaterial sind deutlich geschärft, ergeben zusammen einen nahezu perfekten Langspieler.
Auf der zweiten EP dieser Band aus Los Angeles gibt's Garage-/Fuzzpunk mit vereinzelten Postpunk-Anleihen und hohem Spaßfaktor auf die Ohren. Ich fühle mich ein wenig an die australischen Kollegen Dumb Punts erinnert.
Ein kleines, unwerwartetes Postpunk-Wunder, das Debütalbum von Shit Giver aus Los Angeles. Die Platte zieht mich von vorne bis hinten in ihren Bann mit einer schummrigen Grundstimmung und einem ambitionierten Sound aus kraftvoll vorwärts rollenden Grooves, geradezu Shoegaze-artig glitzernden Texturen, unvorhersehbaren bis epischen Songstrukturen, spontanen Noise-Eruptionen und als Sahnehäubchen einem gelegentlichen Hauch von Wipers (Ja, ich weiß. Ich hör irgendwie überall Wipers raus). Dass das ganze auf durchweg höchstem Niveau operiert und trotz der zahlreichen Einflüsse wie aus einem Guss wirkt, das ist das eigentliche Wunder dieser Platte.
Die Postpunker aus Sheffield melden sich auf ihrem zweiten Album mit einem ordentlichen Knall zurück und einem erwartungsgemäß wuchtigen Sound, das Songwriting absolut Treffsicher und vielseitiger als je zuvor. Die Platte übertrifft alle Erwartungen die man daran haben könnte und was gibt es da noch groß zu sagen, außer der offensichtlichen Feststellung, dass Sievehead jetzt endgültig in der ersten Liga des internationalen Postpunks angekommen sind.
Das erste Album von Hystérie aus dem französischen Castres bietet sich als passender Compagnon für das aktuelle Le Prince Harry Album an, klingt in etwa so wie dessen dystopisch-pessimistischer kleiner Bruder mit einem grob im Umfeld von Synth/Elektro- und Postpunk angesiedelten Sound und ein paar Sprengseln von Noise und Industrial.
Diese Compilation versammelt drei im Laufe der letzten vier Jahre erschienene EPs der Band aus Helsinki. Und was ich da höre tritt gewaltig Popo. Wem Cloud Nothings, Terry Malts, Wavves oder Japandroids in letzter Zeit zu lasch geworden sind, wem auch ein Ersatz mit eingebauter Sprachbarriere in den Kakao passt, wer sich außerdem mit krautigen bis psychedelischen Tendenzen und Einflüssen á la The Men in der Leave Home und Open Your Heart-Phase anfreunden mag, der wird an dieser Platte reichlich Spaß haben. Hammer!
Das Punkduo aus Berkeley ist zurück mit ihrem dritten Album und einem geschärftem Sinn für hocheffiziente Riffs, die sie hier mal wieder souverän aus dem Ärmel schütteln als wär nix dabei. Überhaupt haben die sich Street Eaters irgendwie ihre eigene kleine Nische geschaffen mit ihrem recht eigenwilligen Mix aus (Post-)Punk, tonnenweise Fuzz und einem kleinen Spritzer Stoner-Gedöns.
Nach zwei ausgesprochen derben EPs im letzten Jahr ist jetzt der erste Langspieler dieser Band aus Reykjavík über Iron Lung Records zu bekommen. Darauf gibt's eine Mischung aus kompromisslos eindreschendem Hardcorepunk, Noise und Postpunk auf die Ohren; gerade letzterer scheint hier noch stärker durch als auf den bisherigen Veröffentlichungen.
Die neue 7" der Londoner Band verfeinert subtil den Sound ihres letztes Jahr erschienen Debüt-Tapes und gefällt erneut mit bis auf die Knochen herunterkondensiertem Postpunk.
Hier ist noch die letzte der drei vergangenen Freitag erschienenen Cassingles von Bands aus Atlanta auf Chunklet Industries. Die wird von DiCaprio bestritten, die ja vor geraumer Zeit mit ihrem hervorragenden ersten Album aufhorchen ließen. Auf der A-Seite geben sie schön dissonanten Postpunk zum besten, aber mir hat's besonders die B-Seite Hair angetan. Ein träges, schleppendes Biest, das ein wenig an Slint, Shellac und andere Bands der goldenen Touch&Go-Ära erinnert.