Auf die Band bin ich vor kurzem beim beim Kollegen von Sieben Zoll Musik gestoßen, wo er - wie kann es auch anders sein - den letzten Siebenzöller der Band vorgestellt hat. Außer dem besagten Kurzspieler hat die Band vor nicht so langer Zeit auch ihr zweites Album veröffentlicht und das gefällt mir ausgesprochen gut mit einer teilweise recht traditionellen, dann aber auch wieder nicht so recht in die angestaubte Deutschpunk-Schublade passenden Spielart von Punkrock. Ehrlich gesagt bin ich auch überhaupt nicht auf dem Laufenden, was die aktuelle deutschsprachige Punkkultur angeht und wenn ich damit mal unfreiwillig in Berührung komme, finde ich das Treiben dort meist eher uninspiriert und langweilig. In meiner begrenzten Subgenre-Kenntnis würde ich die Platte mal so beschreiben, dass vielleicht die vergangene (und irgendwie nicht sterben wollende) Welle von Jens Rachut-beeinflussten Bands auf etwas klassisches Deutschpunk-Gepolter, alten US-Hardcore und vielleicht noch etwas vom ungewaschenen DIY-Punk von Pisse trifft, dabei im Gegensatz zu den genannten Bands aber absolut bierernst daherkommt und in den Lyrics nicht den kleinsten Funken Ironie durchblicken lässt. Irgendwie finde ich diese unverblümte Direktheit dann auch wieder ganz charmant.
Die Debüt-EP von Heated aus Chicago weiß mit Garagepunk der eher traditionellen, aber ordentlich wuchtig vorwärts rollenden Machart zu gefallen.
Auf diesem netten Siebenzöller einer Band aus Washington gibt's zwei mal recht zurückgelehnten Indierock zu hören. Die A-Seite kommt dabei mit einem geringfüfig postpunkigen Vibe daher, während die B-Seite etwas nach Shoegaze der alten Schule klänge, hätte man den alten Bands einen Großteil ihrer Effektpedale weggenommen.
Die Hälfte der Songs auf dem Langspieldebüt der Band aus Vancouver ist schon von der Anfang letzten Jahres erschienenen Maladies EP bekannt. Aber unter der produzierenden Aufsicht von Chris Woodhouse, der in der Vergangenheit unter anderem mit Thee Oh Sees, Fuzz und Ty Segall gearbeitet hat, wird sowohl das alte als auch das neue Songmaterial ins rechte Licht gerückt; ihr Garagerock mit Spuren von Psychedelic- und Shoegaze-Pop strahlt hier mit einer ganz neuen Präsenz.
Playboy aus Laval, Quebec, Kanada bescheren auf dieser EP einen hübschen Postpunk/Noiserock-Hybriden mit prominentem Saxophoneinsatz. Und erkenne ich da eine Welcome To Night Vale-Referenz in den Songtiteln? Wahrscheinlich nur Zufall.
Die aktuelle EP von Fried Egg aus Richmond, Virginia und ihr ungewaschener Hard- und Postcore mit garagigen Zwischentönen kratzt ganz vorzüglich den Putz von der Decke.
Das erste "richtige" Album der Formation aus Philadelphia mit Mitgliedern von u.a. Tyvek und The Writhing Squares an Bord ist über weite Strecken ein verstörender bis schmerzhafter Brocken. Ein einziges Unheil verkündendes Geräusch, bestehend aus experimentellem Noise und Postpunk, der mehr mit der New Yorker No Wave-Vergangenheit gemein hat als mit gegenwärtigen Auswüchsen des Genrespektrums. Dazu kommen noch ein paar Einflüsse aus Protopunk und einer perversen Variante des 60er Garage Rock, das unfehlbar am Nervenkostum zerrende Saxophongegniedel und Frontfrau Kilynn Lunsfords Vocals üben sich auch nicht gerade in Zurückhaltung. Taiwan Housing Project sind auf Konfrontation aus und ziehen dafür alle nötigen Register. Natürlich ist das ungemütlich. Und nötig in den Zeiten, die wir gerade durchleben.
Ausgezeichnetes Demo des Bostoner Quartetts. Darauf fabrizieren die Typen kraftvoll zupackenden Lärm, der recht geschickt auf Standbeinen aus klassischem Indierock, Postpunk und Noiserock balanciert.
Auf der ersten EP dieser Band aus New Orleans braut sich ein gewaltiger Sturm aus ordentlich knarzendem Postpunk, teilelektrischem Noise und industrieller Atmosphäre zusammen.
Nach dem 2015er Debütalbum hab ich die letzten beiden EPs der Band aus Austin glatt übersehen. Seitdem hat sich ihr Sound geringfügig gewandelt, kommt auf ihrem neuen Langspieler etwas polierter daher; der verschrobene, etwas an Flipper oder Swell Maps erinnernde Charme des Debüts hat sich hier weitgehend abgeschliffen. Jetzt klingen sie mehr nach einer guten Schnittmenge aus kontemporärem Postpunk mit einem gewissen Garagen-Vibe. Aber auch darin spielen sie ziemlich weit vorne mit.