Rider/​Horse - Select Trials

Nicht sehr lang nach der Du­ring 7" auf Chun­klet In­dus­tries (von de­nen ist in na­her Zu­kunft auch ein Lang­spie­ler zu er­war­ten) dockt jetzt noch ein wei­te­res Pro­jekt mit Be­tei­li­gung des Spray Paint Gi­tar­ris­ten und Vo­ka­lis­ten Co­ry Plump an. Hier macht er ge­mein­sa­me Sa­che mit ei­nem Ty­pen na­mens Chris, der in ir­gend­ei­ner nicht nä­her er­läu­ter­ten Funk­ti­on mal mit Les Sa­vy Fav und Trans Am ge­ar­bei­tet hat. Zu­sam­men brau­en die zwei je­den­falls et­was zu­sam­men, das die stär­ker elek­tro-fo­kus­sier­ten Vi­bes der letz­ten paar Spray Paint-Ver­öf­fent­li­chun­gen um ei­ne ge­wis­se In­dus­tri­al-Kan­te an­rei­chert und in ei­nen weit­aus dunk­le­ren, psy­che­de­li­schen Alb­traum ver­setzt. Das Er­geb­nis hat dann auch mal ein biss­chen was von Ex­haus­ti­on, Haun­ted Hor­ses oder Da­nyl Je­su, be­son­ders aber auch von den Dub-in­fi­zier­ten Sound­scapes von Exek, mt de­nen sie nicht zu­letzt die­ser ge­wis­se Hauch von Swell Maps ver­bin­det.

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Vermute - Vermute

Die spa­ni­sche Sze­ne ist der­zeit ja ein ex­zel­len­tes Pflas­ter wenn es um lär­men­des Punk­zeug der ka­put­ten und durch­ge­knall­ten Art geht und Ver­mu­te aus dem Küs­ten­städt­chen Be­ni­car­ló sind ei­ne wei­te­re Band wie ge­macht, um die­sen gu­ten Ruf zu un­ter­mau­ern. Mit dis­so­nan­tem Ge­schred­der zwi­schen Noi­se Rock, Post Punk und (Neo-)No Wa­ve at­ta­ckiert ih­re ers­te EP das Trom­mel­fell, ver­sprüht da­bei noch ei­nen un­ge­heu­ren Spaß­fak­tor und wirkt nie­mals ver­kopft.

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Gad Whip - Ward 24 7"

Neu­er Klein­krem­pel von den bri­ti­schen Post­pun­kern. Die A-Sei­te geht im eher ge­mäch­li­chen, Dub-in­fi­zier­ten Beat vor­an, die B-Sei­te knallt hin­ge­gen ein en­er­gi­sches Mi­nia­tur-Pun­k­epos in Ci­ne­ma­scope vor den Latz. Dass letz­te­res stär­ker mei­nen Nerv trifft, ver­steht sich von selbst.

Metro Crowd - Planning:

Mit wahr­lich ab­ge­fah­re­nem Scheiß im Spek­trum von Post Punk und Noi­se über­rollt das zwei­te Al­bum von Me­tro Crowd aus Rom sei­ne Hö­rer. Ei­ne ein­zi­ge Reiz­über­flu­tung, durch­setzt von Dub-Ver­satz­stü­cken, me­tal­li­schen Samples und Vo­cals, die ich mal als schwer ge­stört be­zeich­nen wür­de. Man stel­le sich so ein Zwi­schen­ding aus Mem­bra­nes und Swell Maps auf 'nem ex­tra­bö­sen Trip vor. Aber auch ak­tu­el­le­re Bands wie Ice Bal­loons, House­wi­ves oder Exek kann man zu den ent­fern­ten Ver­wand­ten da­von zäh­len.

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The Cool Greenhouse - Crap Cardboard Pet

Mit ma­xi­mal ge­schä­dig­tem so­wie re­pe­ti­ti­ven DIY-Ge­schram­mel kommt die­se EP ei­ner Lon­do­ner Band an­ge­latscht wie der sprich­wört­li­che Ele­fant im Por­zel­lan­la­den und schert sich ei­nen Dreck dar­um, ob dein äs­the­ti­sches Emp­fin­den da­mit ein­ver­stan­den ist. Das be­schwört ei­ner­seits den Geist der al­ten Bri­ti­schen Sze­ne á la frü­he The Fall oder De­spe­ra­te Bicy­cles her­auf, weist aber auch Ähn­lich­kei­ten zur ak­tu­el­len DIY-Sze­ne in Port­land um Bands wie Ho­ney Bu­cket oder Mo­pe Groo­ves auf. Mu­sik al­so, die mit vol­ler Ab­sicht die Ge­duld stra­pa­ziert.

Eat Avery's Bones - Where's Eat Avery's Bones?

Tra­ding Wrecka­ge mel­det sich mal wie­der zu Wort, das "Fake La­bel" rund um ein in Aus­tin, Te­xas an­säs­si­ges, nur lo­se de­fi­nier­ba­res Sze­ne­kol­lek­tiv im Dunst­kreis von Noi­se und No Wa­ve. Hier be­reits zu be­wun­dern ge­we­sen in Form der Bands Fle­sh Narc und Gay Cum Dad­dies. Zu de­nen gibt's auch in die­ser For­ma­ti­on wie­der mas­si­ve Über­schnei­dun­gen im Lin­e­up, ins­ge­samt war an die­ser Plat­te aber ei­ne ro­tie­ren­de Be­set­zung von min­des­tens elf Kra­wall­erzeu­gern be­tei­ligt. Ge­ring­fü­gig ge­rad­li­ni­ger und zu­gäng­li­cher wirkt das hier als bei den ge­nann­ten Bands, in man­chen Mo­men­ten fast schon tanz­bar. Den­noch ist das Zeug al­les an­de­re als nor­mal und nicht zu­letzt auf­grund der epi­schen Spiel­zeit erst­klas­sig nerv­tö­tend.

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Gay Cum Daddies - Metal Beach

Der dis­so­nan­te Krach zwi­schen den Tel­ler­rän­dern von (Neo-)No Wa­ve und Weir­do Noi­se Rock auf dem ak­tu­el­len Tape die­ser Band aus Den­ton, Te­xas kam mir un­mit­tel­bar be­kannt vor. Und wie sich dann her­aus­stell­te sind tat­säch­lich drei von vier Band­mit­glie­dern zu­min­dest zeit­wei­se bei Fle­sh Narc ak­tiv, die hier ja auch schon zwei mal ver­tre­ten wa­ren. Ka­put­tes aber eben­so spa­ßi­ges Ge­schred­der.

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Spray Paint And The Rebel - Charles And Roy's Purple Wang

Für das (wenn ich nichts ver­pass hab) drit­te Ka­pi­tel ih­rer Kol­la­bo­ra­ti­ons-Se­rie be­ge­ben sich die ex­pe­ri­men­tel­len Noi­ser­o­cker Spray Paint aus Aus­tin, Te­xas auf Kol­li­si­ons­kurs mit dem Lon­do­ner Weir­do Folk- und Ga­ra­gen­blues-Pro­jekt The Re­bel. Was da­bei her­aus­kam ist bis­lang mein Fa­vo­rit der Rei­he, aber ich bin ja auch nicht mehr ganz rich­tig im Kopf. Wie schon Dan Mel­chi­or auf der Con­tri­bu­ters-Plat­te lo­ckert auch The Re­bel aka Coun­try Teasers Front­mann Ben Wal­lers den Sound deut­lich auf, ver­passt ihm gleich­zei­tig aber ei­ne noch viel schrä­ge­re Kan­te. Zwi­schen­zeit­lich kann das mal ein biss­chen so klin­gen als wä­ren frü­he The Fall in ei­nen Pot(t) aus hal­lu­zi­no­ge­nem Kraut ge­fal­len.

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Glen Schenau - Phantom Vibration

Auf sei­nem ers­ten Vi­nyl­re­lease führt der Aus­tra­li­er - den man un­ter an­de­rem schon als Teil von Kitchen's Flo­or, Bent, Cu­red Pink und noch ei­ni­gen an­de­ren Bands ge­hört hat - sein end­los ver­schro­be­nes wie auch lie­bens­wer­tes Ge­schram­mel fort, wie man's schon vom letz­ten Tape kennt. Aber gleich­zei­tig ha­ben sei­ne selt­sa­men Song­kon­struk­te auch ei­ni­ges an Pro­fil ge­won­nen. Post Punk oh­ne Punk. Noi­se Rock oh­ne Noi­se.  Es bleibt span­nend.

Flogging A Dead One Horse Town - Noise Crack /​ EP 4

Auf der ak­tu­el­len EP die­ser Com­bo aus Auck­land, Neu­see­land nimmt ihr dis­so­nan­ter und wun­der­bar un­kon­ven­tio­nel­ler Sound aus Noi­se Rock und Post Punk ei­ne deut­lich kon­kre­te­re Form an als auf bis­he­ri­gen Ver­öf­fent­li­chun­gen. Ein biss­chen klingt das als trä­fe der abs­trak­te Lärm von Spray Paint oder House­wi­ves auf die ur­alte Am­Rep- und Touch&Go-Schule.

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