Plax - Clean Feeling

Plax kom­men aus Aus­tin, Te­xas und be­stehen un­ter an­de­rem aus Mit­glie­dern von OBN III's und Spray Paint. Be­son­ders die Er­wäh­nung letz­te­rer Band lässt mich na­tür­lich so­fort auf­hor­chen, aber mit so ei­nem ver­dammt per­fek­ten, un­bän­di­gen Biest von ei­ner Plat­te hat­te ich dann doch nicht ge­rech­net. Das ist ein erst­klas­sig Är­sche tre­ten­des Ge­misch aus Punk, Noi­se und Fuzz, das mal an den en­er­gi­schen Ga­ra­ge Punk von Ex Cult, Ura­ni­um Club oder frü­hen Ty­vek er­in­nert, an den räu­di­gen Post­punk von In­sti­tu­te oder den gna­den­lo­sen Vor­wärts­drang der Hot Sna­kes. Die gan­ze Plat­te ist ein ein­zi­ges En­er­gie­bün­del.



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Downtown Boys - Cost Of Living

Down­town Boys sind jetzt al­so auf ei­nem ziem­lich be­kann­ten La­bel ge­lan­det und ha­ben ei­ne selbst­be­wuss­te neue Plat­te am Start, die sich da­für nicht zu ent­schul­di­gen braucht. Pas­sen­der­wei­se ka­na­li­sie­ren sie ih­re En­er­gie hier auch in ei­nen et­was auf­ge­räum­te­ren, den­noch schön druck­vol­len und viel­schich­ti­gen Sound. An­statt des Ga­ra­gen-Fun­da­men­tes des De­büt­al­bums to­ben sich die neu­en Songs auf ei­ner bom­ben­fes­ten Ba­sis aus Post­punk und -co­re aus. Die pro­du­zie­ren­de Auf­sicht von Guy Pic­ciot­to (Ri­tes of Spring, Fu­ga­zi) hat si­cher mit da­zu bei­getra­gen. Es mag rei­ner Zu­fall sein, aber hin und wie­der fal­len mir doch Stil­ele­men­te auf, die ver­däch­tig nach Di­sch­ord in den 90ern rie­chen.



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Big Huge - Cruel World

Und gleich noch mal aus­ge­zeich­ne­ter Power Pop, dies­mal aus dem gu­ten Hau­se des seit je­her ab­so­lut ge­schmacks­si­che­ren Mann­hei­mer La­bels Ers­te The­ke Ton­trä­ger, das den ers­ten Lang­spie­ler der New Yor­ker Band hier­zu­lan­de un­ter die Leu­te bringt (am an­de­ren En­de der Welt zeich­net sich Don Gio­van­ni ver­ant­wort­lich).

Um vor­weg mal den Ele­fan­ten im Zim­mer beim Na­men zu nen­nen: Das klingt ziem­lich nach Sheer Mag. Wenn auch nach ei­ner et­was ga­ra­gen­las­ti­ge­ren Va­ri­an­te da­von. So­gar die Vo­cals von Da­ni­el Re­gel­ski wei­sen star­ke Ähn­lich­kei­ten zur Sheer Mag-Vo­ka­lis­tin Ti­na Hal­l­a­day auf. Das ist aber auch al­les kein Pro­blem. Es ist ja nicht ge­ra­de so, dass die Welt jetzt von Hard- und Sou­thern Rock-be­ein­fluss­ten Punk­bands über­w­schwemmt wird. Und auf­grund des durch­weg star­ken Song­ma­te­ri­als ver­mag die Plat­te auch pro­blem­los auf ei­ge­nen Fü­ßen zu ste­hen.

In ei­ner über­wie­gend von mu­si­ka­li­scher Sta­gna­ti­on und Re­tro­wel­len ge­präg­ten Zeit be­grü­ße ich doch je­de un­er­war­te­te Er­wei­te­rung des Punk-Vo­ka­bu­lars. Viel­leicht kom­men in na­her Zu­kunft ja ein paar ge­lang­weil­te Kids mit ei­ner ganz an­de­ren, neu­en Form von an­ge­piss­tem Lärm da­her, über den wir al­te Leu­te dann die Na­se rümp­fen kön­nen. Bis­lang lässt die Re­vo­lu­ti­on je­doch auf sich war­ten und für den Mo­ment emp­fin­de ich auch die Er­schlie­ßung ei­ner bis­lang als voll­kom­men Punk-in­kom­pa­ti­bel an­ge­se­he­nen Ver­gan­gen­heit als ei­ne will­kom­me­ne Be­rei­che­rung.



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The Lovebirds - Filled With Hate 7"

Ei­ne wun­der­ba­re De­büt-7" hat die Band aus San Fran­cis­co da raus­ge­hau­en. Dar­auf gibt's schram­me­lig-re­lax­ten In­die­rock, Power- und Jang­le Pop zu hö­ren, den man so tritt­si­cher und form­voll­endet sel­ten auf ei­ner De­büt­ver­öf­fent­li­chung vor­fin­det. Ir­gend­wo zwi­schen Buf­fa­lo Tom, Teenage Fan­club und spä­te­ren Di­no­saur Jr. kann man das ver­or­ten, ab und an ge­sellt sich gar ein sub­ti­ler Soft Boys- oder Te­le­vi­si­on-Vi­be da­zu.


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Ice Balloons - Fiesta

In die­ser Su­per­group aus New York sind un­ter an­de­rem Mit­glie­der von Sa­mi­am und TV On The Ra­dio be­tei­ligt, das Er­geb­nis klingt aber nach kei­ner die­ser Bands. Statt­des­sen setzt es auf ih­rem zwei­ten Al­bum recht am­bi­tio­nier­ten Noi­se­r­ock mit un­er­war­tet psy­che­de­li­schen Zwi­schen­tö­nen und doo­mi­gen Mo­men­ten, der manch­mal an al­te Fudge Tun­nel er­in­nert, an die Am­bi­ent- und Noi­se-Sound­scapes von Da­nyl Je­su oder den kom­pro­miss­lo­sen Vor­schub von So Pit­ted; über wei­te Stre­cken macht sich au­ßer­dem mehr als nur ein Hauch von Kil­ling Jo­ke be­merk­bar.



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Neo Neos - The Hammer of Civilization 7" /​ Sailer Suit And Machine Gun


Das au­gefuck­tes­te und lieb­ge­won­nens­te al­ler un­ge­wa­sche­nen DIY-Ga­ra­gen­pro­jek­te aus Min­nea­po­lis hat nach ei­ner un­er­träg­li­chen Pau­se (mei­ne Fres­se, es sind si­cher schon Wo­chen ver­gan­gen…) zwei neue Kurz­spie­ler an­zu­bie­ten, ei­ner da­von ist als 7" auf It's Trash Re­cords er­schie­nen. Hört un­be­dingt mal in die gleich­na­mi­ge Ra­dio­show von Jes­se rein! Bei­de EPs ver­wöh­nen mal wie­der mit dem er­war­tungs­ge­mäß kru­den Ga­ra­ge Punk, dem of­fen­sicht­lich al­les am Arsch vor­bei geht.



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Spodee Boy - Red State

Das So­lo­pro­jekt ei­nes ge­wis­sen Con­nor Cumm­ins aus Nash­ville be­schert auf die­sem Tape ab­ge­fuck­ten Ga­ra­ge Punk in bes­ter Lo-Fi Ho­me­re­cor­ding-Äs­the­tik. Das klingt mal nach ei­ner ul­tra-dre­cki­gen Va­ri­an­te von The UV Race, in an­de­ren Mo­men­ten reicht das Zeug sehr nah an den WTF-Ge­halt ei­ner durch­schnitt­li­chen Neo Ne­os-Ver­öf­fent­li­chung her­an.


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Impulso - Impulso

Die­se Band aus Tri­ent, Ita­li­en spielt Hard­co­re­punk ganz nach mei­nem Her­zen. Stock­düs­ter und un­ge­wa­schen, mit ei­nem Front­mann, der rea­le Wut und Un­be­ha­gen ka­na­li­siert an­stel­le des vor lau­ter Tes­to­ste­ron glit­schig ge­wor­de­nen Di­cke-Ei­er-Ge­ha­bes, das gro­ße Tei­le des Gen­res ja lei­der im­mer noch de­fi­niert. Ich füh­le mich sehr po­si­tiv an Bands wie Ses­so Vio­len­to oder Dauðy­flin er­in­nert.

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The Cowboy - The Cowboy Album

The Cow­boy kom­men aus Cleve­land und be­stehen aus Mit­glie­dern von Ho­mos­tu­pids und Plea­su­re Lef­tists. Das ver­spricht ja schon von vor­ne­her­ein gut zu wer­den und das Er­geb­nis löst das Ver­spre­chen auch ganz pro­blem­los ein. Das ist schön druck­vol­ler aber auch or­dent­lich ver­schro­be­ner Ga­ra­ge­punk mit sub­ti­len, dis­so­nan­ten Noi­se-Tex­tu­ren, der hin und wie­der an Bands wie Ura­ni­um Club, Be­ast Fi­end, Ex Cult oder Ad­vlts er­in­nert.



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C57BL/​6 - Cell Degenerate

Ei­nen ab­so­lut ta­del­lo­sen Mix aus Ga­ra­ge- und Syn­th-/Elek­tro­punk gibt's auf der zwei­ten EP der La­bor­mäu­se aus Los An­ge­les zu be­wun­dern. Aus­mu­tean­ts tref­fen auf elek­tri­fi­zier­te Ga­ra­gen­bands wie et­wa S.B.F., Race Car oder Pro­cess Of Eli­mi­na­ti­on und et­was kru­de­re Ver­wandt­schaft á la Dro­ids Blood und Won­der Bread. Geht klar, das.


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