Typewriter. - Nobody Clears Out a Room like

typewriter
Die­se Band aus Sy­ra­cu­se, New York ver­ur­sach­te beim ers­ten Hö­ren mas­si­ves Stirn­run­zeln mei­ner­seits. Ich bin ein gro­ßer Freund von Gen­re-Schub­la­den. Ge­ra­de eben, weil kaum ei­ne hö­rens­wer­te Band sich wirk­lich in ei­ne sol­che rein­zwän­gen lässt, die­nen sie mir als Hil­fe, das ge­hör­te auf ei­ner art mu­si­ka­li­schen Land­kar­te zu ver­or­ten und Be­zü­ge her­zu­stel­len. Wie soll das aber mit die­ser Band bloß ge­hen?
Sie ma­chen mit je­dem der acht Songs näm­lich ei­ne kom­plett neue Bau­stel­le auf, be­zeich­nen­der Wei­se be­ti­teln sie das auf ih­rer Face­book­sei­te ein­fach mit "In­die", was ja nun mal al­les und nichts be­deu­ten kann. Scheiß In­die!
Aber ich ver­such mal zu um­schrei­ben was ei­nem hier so ent­ge­gen kommt: Zum Bei­spiel al­ter 90er In­die­rock á la Ar­chers of Lo­af oder Su­perch­unk, son­nig an­ge­surf­ter Fuzz-Pop, Noi­se-Pop der al­ten C86-Schu­le, schnör­kel­lo­ser Ga­ra­gen- und Post Punk, re­lax­te Psych-Groo­ves und an die al­te Sadd­le Creek-Con­nec­tion er­in­nern­des, an­ge­folk­tes In­die­rock-Ge­döns.
Das klingt aber al­les dann doch nicht nach ei­ner Band, die ein­fach noch nicht ih­ren Sound ge­fun­den hat, son­dern nach ei­nem Hau­fen selbst­be­wus­ter Mu­si­ker, die sich sehr sou­ve­rän ek­lek­ti­zis­ti­sche Ein­flüs­se an­zu­eig­nen wis­sen. Denn je­der Song hier drauf ist ein Tref­fer.

Wei­ter­le­sen & Al­bum-Stream

Rollercoaster Kills - Evil Debt

rollercoaster kills
Rol­ler­co­as­ter Kills sind ein Trio aus Ma­drid. Ihr fri­sches­ter Out­put schlägt ganz mü­he­los die Brü­cke zwi­schen dem me­lo­di­schen Punk- und In­die­rock der mitt­neun­zi­ger, Post­co­re, Ga­ra­gen­punk und al­tem Emo­co­re-Ge­döns. Klingt hier und da mal et­was nach Wi­pers, ein paar Schrit­te wei­ter schie­len dann klas­si­sche So­nic Youth-Gi­tar­ren um die Ecke und wenn sie so rich­tig Gas ge­ben fühlt man sich an­ge­nehm an Hot Sna­kes oder Dri­ve Li­ke Je­hu er­in­nert.

Wei­ter­le­sen & Al­bum-Stream →

Bobsleigh Baby - Improved

bobsleigh baby
Aus Rom kommt die­ses quir­li­ge Klang­ge­bräu, das nur das Bes­te aus mo­der­nem Ga­ra­gen­rock und Post Punk auf­ein­an­der­pral­len lässt. Da­bei wer­den sie Freun­de der schrä­gen und an­ge­fräs­ten Sounds eben­so auf ih­re Sei­te zu zie­hen wis­sen wie auch das hib­be­li­ge Tanz­vieh, das nach neu­em Fut­ter für die In­diet­anz­flä­che sucht. Denn so al­ten Kra­wall­ma­chern wie Cramps, The Fall oder The Bir­th­day Par­ty ste­hen sie ge­nau so na­he wie auch et­wa Gang of Four oder den Bands der ers­ten, noch un­ver­brauch­ten Dance­punk-Wel­le um die Jahr­tau­send­wen­de.

Lei­der kein (kom­plet­ter) Al­bum­stream ver­füg­bar.

emu­sic
Ama­zon
iTu­nes

Thank you, Im­po­se Ma­ga­zi­ne!

Great Western Plain - Elastic Smile

great western plain
Ei­ne sehr in­ter­es­san­te und ei­gen­wil­li­ge Ver­öf­fent­li­chung ha­ben Gre­at Wes­tern Plain aus Port­land da raus­ge­hau­en, die sich mal wie­der je­der Ka­te­go­ri­sie­rung ver­wei­gert. Zu­sam­men­fas­send kann man sa­gen, das sie ei­ne Vor­lie­be für aus­la­den­de Jams und re­lax­te, flä­chi­ge Gi­tar­ren­ar­ran­ge­ments ha­ben. Im Lau­fe der Plat­te strei­fen sie dann un­ter an­de­rem mo­no­to­nen Spa­ce­rock und Post Punk, noi­si­ges Ge­schred­der, al­ten In­die­rock frei nach Pa­ve­ment oder Se­ba­doh, an spät­ach­zi­ger So­nic Youth-Plat­ten er­in­nern­de Gi­tar­ren­har­mo­nien und ent­spannt vor soch hin rum­peln­den Ga­ra­gen­rock. Das al­les ver­schmilzt hier zu ei­nem ho­mo­ge­nen Gan­zen, das sich kein Fan von psy­che­de­lisch an­ge­hauch­tem, pun­ki­gem Krach ent­ge­hen las­sen soll­te.

Wei­ter­le­sen & Al­bum-Stream →

Foul Swoops - sgc002

fouls swoops
Le­cke­res Tape von ei­ner Band aus South Ar­ling­ton, Vir­gi­nia. Prall ge­füllt mit in­fek­tiö­sen Hooks so­wie ei­ner ge­lun­gen ei­gen­wil­li­gen und un­er­war­tet me­lo­diö­sen her­an­ge­hens­wei­se an ih­ren trei­ben­den und gleich­zei­tig doch sehr zu­rück­ge­lehnt vor sich hin schred­dern­den Garagen-(Post-)Punk.

Wei­ter­le­sen & Al­bum-Stream →

Piles - Piles

piles
Wow, das ist ja mal ein un­er­war­tet kom­pro­miss­los vor­wärts­ge­prü­gel­ter Bro­cken aus me­lo­disch-noi­si­gem Post-/Punk-/In­die­ge­döns. Was Pi­les (nicht mit den ges­tern hier ge­fea­tur­eten Pi­le ver­wech­seln) aus Mil­wau­kee hier ab­feu­ern ist ge­nau mei­ne Kra­gen­wei­te. Wer drin­gend auf Nach­schub an schnel­lem me­lo­di­schem Krach mit ge­wis­sen Ähn­lich­kei­ten zu Ma­le Bon­ding, Ja­pan­dro­ids, No Age, frü­hen Wav­ves oder Cloud Not­hings sucht, wird hier ga­ran­tiert sei­nen Spaß dran ha­ben. Da­zu kom­men noch leich­te Ga­ra­gen- Post­punk- und Shoe­ga­ze-Ele­men­te, De­ckel drauf und fer­tig ist die Saue­rei.
Und mein Rat­schlag: Nicht da­nach goog­len, es sei denn ihr wollt un­be­dingt mit ganz und gar un­äs­the­ti­schem Bild­ma­te­ri­al kon­fron­tiert wer­den. Ich tra­ge kei­ne Ver­ant­wor­tung für even­tu­el­le psy­chi­sche Schä­den.

Wei­ter­le­sen & Al­bum-Stream →

Dasher - Go Rambo 7"

dasher3
Die Noi­se­pun­ker aus At­lan­ta und ih­re De­büt-EP Ye­ah, I Know hat­te ich ja schon letz­tes Wo­chen­en­de im Pro­gramm. Jetzt gibt uns das Trio ein klei­nes Up­date in Form ei­ner neu­en Sie­ben­zoll­dreh­schei­be. Ent­hält ei­nen neu­en Song und ei­ne noch­mal deut­lich trei­ben­de­re Neu­auf­nah­me des schon auf der EP ent­hal­te­nen Time Flies.

*edit*
Die Plat­te ist wie­der von Band­camp ver­schwun­den. Mys­te­ri­ös, mys­te­ri­ös. Mal ab­war­ten ob sie ir­gend­wann wie­der auf­taucht…

Creative Adult - Psychic Mess

creative adult
Die schon seit ge­rau­mer Zeit um sich grei­fen­de Wel­le düs­te­ren und - mal mehr, mal we­ni­ger - kom­pro­miss­lo­sen Post­punks scheint sich ein­fach nicht tot zu lau­fen. Klar gibt's auch 'ne Men­ge un­in­spi­rier­ter Drecks­ver­öf­fent­li­chun­gen zu er­tra­gen, aber es ist doch er­staun­lich mit welch ho­her Fre­quenz der­zeit im­mer wie­der neue Bands auf­tau­chen, die das Gen­re wie­der um ei­ne oft sub­ti­le, aber sehr ei­ge­ne Ge­schmacks­no­te be­rei­chern.
Die Mit­glie­der von Crea­ti­ve Adult aus San Fran­cis­co kom­men ur­sprüng­lich eher aus der Hard­core-Ecke, auf ih­rem De­büt­al­bum ha­ben sie sich sound­mä­ßig aber größ­ten­teils da­von frei­ge­stram­pelt. Es ist oh­ne Fra­ge ei­ne der ei­gen­stän­digs­ten Plat­ten aus dem Gen­re-Um­feld, von ei­ner Band, die - sehr sym­pa­thisch - of­fen­sicht­lich zu kei­ner­lei Kom­pro­mis­sen be­reit ist. Die Plat­te ist schon ein ganz schö­ner Bro­cken mit ei­ner für sol­chen Lärm end­los er­schei­nen­den Spiel­zeit von über 40 Mi­nu­ten, aber un­ter der rau­hen Ober­flä­che ver­ber­gen sich ton­nen­wei­se klei­ne Hooks, Me­lo­dien und bö­se klei­ne Wi­der­ha­ken, die sich ir­gend­wo zwi­schen den Syn­ap­sen fest­set­zen und ei­nen da­zu ver­an­las­sen, dann doch auf re­peat zu drü­cken, um ei­ne wei­te­re Run­de mu­si­ka­li­schen Sa­dis­mus über sich er­ge­hen zu las­sen. Au­ßer­dem be­her­schen die Jungs das Spiel von Zu­cker­brot und Peit­sche (na ja, Peit­sche über­wiegt hier), streu­en auf Song- wie auf Al­bum­ebe­ne im­mer im rich­ti­gen Mo­ment die klei­nen me­lo­di­schen Licht­bli­cke ein, än­dern die Marsch­rich­tung ein we­nig oder dros­seln das Tem­po. Es tritt nie die Über­sät­ti­gung ein, die we­ni­ger aus­ge­reif­te Gen­re­bei­trä­ge oft aus­zeich­net.
Fans von Bands wie den Ko­pen­ha­ge­ner Lower und Iceage, den eta­blier­ten Noi­ser­o­ckern Pissed Jeans, The Men in ih­rer frü­hen Pha­se oder al­tem Am­Rep-Krem­pel wer­den sich hier schnell zu­hau­se füh­len. Manch­mal kingt's auch wie et­was we­ni­ger ab­ge­space­te De­s­truc­tion Unit.


Wei­te­le­sen & Al­bum Stream

Beast Fiend - Beast Fiend Rules

beast fiend
Be­ast Fi­end aus San Fran­cis­co ru­len voll. Hab ich zu­min­dest ge­le­sen. Ha­ben sie freund­li­cher­wei­se auf's Plat­ten­co­ver drauf­ge­schrie­ben, da­mit ich's nicht selbst nach­prü­fen muss. Und was rult da denn so? Be­ast Fi­end spie­len flot­ten Post­punk der ganz of­fen­sicht­lich auf den prä­gnan­ten Har­mo­nien der Wi­pers ba­siert, rei­chern das Gan­ze aber mit ge­wis­sen Post­co­re- und Noi­se-Ein­flüs­sen an. Ob das jetzt wirk­lich so al­les an­de­re weg­rult weiß ich nicht, mal auf ei­nen Lang­spie­ler war­ten. Aber sau­mä­ßig hö­rens­wert ist die Plat­te schon, je­den der schmut­zi­gen null Eu­ro wert, für die sie die Plat­te auf Band­camp ver­schleu­dern, oder was auch im­mer du be­reit bist da­für zu zah­len.

Wei­ter­le­sen & Al­bum-Stream →

The Loyalists - First of the Mohicans

loyalists
Loya­lists, ei­ne frisch ge­schlüpf­te Band aus dem ka­li­for­ni­schen Oak­land, zei­gen sich auf ih­rem ers­ten Al­bum schon er­staun­lich aus­ge­reift. Es gibt stark an­ge­blues­ten Noiserock/​Postpunk mit häu­fi­gem Cel­lo-Ein­satz zu be­stau­nen, der vor al­lem durch sei­ne Kon­se­quenz über­zeugt. Er­in­nert stel­len­wei­se an die al­ten aus­tra­li­schen Blues­pun­ker Feed­ti­me. Das ist nicht so sehr die häss­li­che Tritt-in-die-Fres­se-Ver­si­on des Gen­res, son­dern ei­ne et­was ein­la­den­de­re, mo­no­ton-groo­ven­de und grad­li­nig ro­cken­de Va­ri­an­te von dem Dreck. Im letz­ten Track ent­läd sich die Span­nung dann kon­se­quent in ei­ner aus­gie­bi­gen Dro­ne-Or­gie. Su­per De­büt von ei­ner Band mit hau­fen­wei­se Po­ten­zi­al, die kom­men auf mei­ne Be­ob­acht­ung­lis­te.

Wei­ter­le­sen & Al­bum-Stream →