Mit sehr schön hässlichem Lärm kommt das Demo von Észlelés aus Budapest daher, den man irgendwo zwischen Fuzz- und Garage Punk, Noise, Hardcore und außerdem in der Nähe anderer Krawallkapellen á la Fried Egg, Ivy, Anxiety oder frühen S.H.I.T. einordnen kann.
Eine weitere ausgezeichnete EP von der Band aus Chicago. Die auf dem Vorgänger noch deutlich wahrnehmbaren, der Vorgängerband Cülo geschuldeten Hardcore-Wurzeln treten darauf weiter in den Hintergrund, dafür entfaltet sich der neue Sound aus Garage- und Postpunk, mitt-80er Postcore (Naked Raygun lassen grüßen…) und ein wenig Noise in voller Pracht. Ihr kompaktestes und zugänglichstes Stück Lärm bisher.
Mal wieder ein neuer Siebenzöller von dem Krawall-Quartett aus Memphis, diesmal aus dem guten Hause Famous Class Records. Da brauch ich ja wohl nicht mehr viele Worte verlieren. Die Band und ihr ganz eigener Klangkosmos aus Noise und Post Punk, der auch mit jedem Release etwas wütender und ungemütlicher zu werden scheint, sollte für Kenner inzwischen ja eine vertraute und verlässliche Konstante darstellen. Und auch hier sind mal wieder zwei starke, minimalistisch-repetitive Angriffe auf Nerven und Trommelfell am Start, die man vermutlich nur lieben oder hassen kann. Ich fahr nach wie vor ziemlich drauf ab!
Album Nummer drei der ganz offensichtlich von Horror und B-Movies beeinflussten Postpunker aus St. Louis führt die zwiegespaltene Marschrichtung der vergangenen paar EPs fort, wechselt sich wie selbstverständlich zwischen quirligem Synthpop mit einem gelegentlichen John Carpenter-Vibe und vorzüglich knarzenden Punknummern ab, die häufig wie eine Verquirlung aus frühen Misfits und Naked Raygun klingen, veredelt mit einem Kreissägen-/Gitarrensound, den man eher bei Hüsker Dü oder Big Black einordnen würde. In beiden Betriebsmodi fällt hier das deutlich geschärfte und teilweise fantastische (Organ Donor ist sowas von perfekt!), mindestens aber immer solide Songmaterial auf. Etwas ambivalent stehe nur ich dem grenzwertigen Kalauer am Ende entgegen…
Äh… Weiterentwicklung? In einem Atemzug mit dieser Band? Jedenfalls haben Lumpy & The Dumpers aus Saint Louis mal wieder ein neues Häufchen Dung fallen lassen. Nach wie vor ist das im Umfeld von Noise, Punk und Garage zu verorten, aber was sie auf ihrer neuesten EP fabrizieren könnte man teilweise schon als semi-kompetent bezeichnen. Neu dazu kommt außerdem ein zaghafter Einsatz elektronischer Lärmerzeugung und in Someone's in the House hat sich überraschend ein No-Waviges Saxofon verirrt. Aber zu keinem Zeitpunkt droht das ganze auch nur annähernd normal zu klingen. L&TD bewahren ihren rohen, abgefuckten Charme.
Auch auf ihrer vermutlich fünften EP setzt die Band aus dem kalifornischen Santa Rosa nochmal einen drauf. Das sind zwei durchweg runde, unnachgiebige Noisecore-Attacken auf höchstem Niveau.
Irgendwie ist es mir im letzten Jahr entgangen, dass die britisch-brasilianische Band ihre zweite EP veröffentlicht hat. Die entpuppt sich jedenfalls mal wieder als ein schön kompromissloser Brocken aus Noise, Sludge, Post- und Hardcore.
Eine gelungene Überraschung, das Debütalbum dieser Band aus Madison, Wisconsin; damit konnte in der gegenwärtigen Musiklandschaft wirklich niemand rechnen. Ihr stacheliger Sound klingt wie eine wilde Anhäufung aus so ziemlich allem, was sich im US-Punk der frühen bis mittleren 80er nicht an die damals schon weitgehend in Stein gemeißelten Punk- und Hardcore-Konventionen halten wollte. Man kann jetzt natürlich parallelen zu den offensichtlichsten Acts wie frühe Hüsker Dü, Mission Of Burma, Sonic Youth oder Dinosaur Jr ziehen, aber das trifft nicht so wirklich den Kern der Sache. Eher passt da schon der Hardcore-lastige Vorgänger letztgenannter Band, Deep Wound, nach denen sie gleich einen Song benannt haben. Überhaupt ist das Herz dieser Platte in den eher halb-bekannten Bands der besagten Zeitspanne zu suchen wie etwa Saccharine Trust, Live Skull, Angst, Das Damen oder ganz frühe Meat Puppets. Der halbe SST-Katalog hat hier scheinbar Pate gestanden. Das alles präsentiert sich in einem wunderbar unperfekten Klangteppich, der genau das richtige Maß an LoFi-Knarz mitbringt. Auch wer sich nach der genialen ersten Milk Music EP etwas verprellt von dessen Nachfolgern fühlte und auch einen fiesen, Streit suchenden Zwillingsbruder davon vertragen kann, wird hier dran seinen Spaß haben.
Ein brennendes Energiebündel aus räudigem Hardcorepunk, einem gewissen Postcore-Anteil und einem herzhaften Noise-Nachbrenner ist der erste Langspieler von Nasti aus Seattle. Im Bollermodus, der hier dominiert, treten sie schon sehr beachtlich Popo. Aber die eigentlichen Glanzstücke des Albums sind in meinen Augen die im Tempo gedrosselten Songs Stale und Atrophy, bei denen sich die Band stilistisch etwas weiter aus dem Fenster lehnt.
Wow Bob, wow. Auf einmal lag ganz unscheinbar der Link zu diesem von vorne bis hinten geilen Tape zwischen den Emails von "Band die glaubt nach einer viel besseren Band zu klingen" und "Band die versucht dem Indie-Trend der Stunde zu entsprechen". Es sind Einreichungen wie diese, für die es sich dennoch lohnt, sich der Masse an völlig fehlgeleiteten Promoanfragen auszusetzen.
ViewMaster kommen aus Vancouver und alle Bandmitglieder spielen oder spielten bereits in diversen lokalen Kapellen, von denen mir bisher keine einzige bekannt war. Vor gut anderthalb Jahren erst gegründet, kann das Trio schon einen gänzlich ausgereiften Sound und tadelloses Songmaterial vorweisen (wer selbst nachvollziehen will, wie krass und rapide sich ihre Musik entwickelt hat, kann ja mal in ihr altes Demo reinhören…). Darin trifft vorzüglich drückender Sonic Youth-Noise auf eine Verschmelzung von früh-90er Indie-/Alternative Rock und Shoegaze, wie man sie einstmals von Swervedriver oder frühen Catherine Wheel zu hören bekam. Hinzu kommen noch deutliche Postpunk-Einflüsse und das alles stützt sich auf ausnahmslos starke, fast schon kriminell griffige Songs. In der Gegenwart kann man außerdem eine entfernte Verwandtschaft zu Bands wie etwa Die! Die! Die!, Piles, Fist City oder Never Young feststellen.