Dead Waves - Take Me Away EP

dead waves
Ganz schö­ner Fahrt­wind kommt ei­nem da ent­ge­gen auf der zwei­ten EP des New Yor­ker Tri­os. Grung­i­ger Noi­se Rock, der es ger­ne ein­fach hält, dies aber durch sei­ne ge­wal­ti­ge In­ten­si­tät bes­tens aus­gleicht. Ober­fläch­lich be­trach­tet fällt na­tür­lich zu­erst das Mark-und-Bein-er­schüt­tern­de Ge­sangs­or­gan des Sän­gers auf, das durch­aus an ei­nen ge­wis­sen to­ten blon­den Sän­ger er­in­nert. Auch der ers­te Track hät­te durch­aus auf ei­ne nicht ganz un­bak­ann­te Plat­te na­mens Bleach ge­passt, aber mit den fol­gen­den fünf Songs fan­gen die Jungs dann doch an, aus ei­ner et­was brei­te­ren Pa­let­te von Ein­flüs­sen zu schöp­fen. Das wä­ren zum Bei­spiel Mel­vins, The Je­sus and Ma­ry Chain und Pi­xies. Das al­les auf elf ge­dreht und fer­tig ist das wuch­ti­ge Un­ge­tüm ei­ner Plat­te. Hät­ten be­stimmt mehr Leu­te mit­be­kom­men, wenn das Ding nicht im De­zem­ber er­schie­nen wä­re, al­so ge­nau wenn al­le Blogs und Ma­ga­zi­ne mit dem pos­ten ät­zen­der Weih­nachts­lie­der und dem kom­pi­lie­ren über­flüs­si­ger Jah­res­end­lis­ten (mal ehr­lich, wer braucht denn noch ei­ne da­von?) blo­ckiert sind. Aber so kann das Mu­sik­jahr 2014 ger­ne wei­ter­ge­hen. Es ist wirk­lich an der Zeit die ver­schla­fe­ne Sze­ne rund um das, was wir mal In­die Rock (R.I.P.) nann­ten, ein we­nig wach zu schrei­en.
(mehr …)

Big French - Downtown Runnin

big french
Ganz kru­des Zeug von die­ser New Yor­ker Band. Zach Phil­lips von Blan­che Blan­che Blan­che ist mit an Bord, und wer mit des­sen Haupt­pro­jekt ver­traut ist weiß jetzt schon, dass er sich über gar nix wun­dern darf. Hier ha­ben wir ei­ne Plat­te vol­ler psy­che­de­li­schem Pro­gres­si­ve-Glam-Punk-Noi­se-Post-Pop-ir­gend­was. Yep. So als hät­ten sich frü­he Gui­ded By Voices beim jam­men zu viel LSD ins Bier ge­kippt und da­bei He­li­um ge­at­met, das wür­de den durch­ge­hen­den Fal­sett­ge­sang er­klä­ren. Zer­fah­re­ne, chao­ti­sche drei­ßig Mi­nu­ten, auf­ge­teilt in 18 kur­ze Song­skiz­zen und durch­drun­gen von vie­len mit­rei­ßen­den Pop­mo­men­ten. Und be­vor man sei­ne her­un­ter­ge­fal­le­ne Kinn­la­de wie­der un­ter Kon­trol­le hat, ist der Spuk auch schon wie­der vor­bei.

(mehr …)

Ceremony - Distance

Ceremony
Ce­rem­o­ny aus Fre­de­ricks­burg, Vir­gi­nia (nicht ver­wech­seln mit der gleich­na­mi­gen ka­li­for­ni­schen Ga­ra­ge-/HC-Band) dre­hen ja schon seit Jah­ren ih­re Run­den durch di­ver­se Mu­sik­blogs und -pu­bli­ka­tio­nen, aber so wirk­lich über­zeu­gen konn­ten sie mich bis­her nicht. Die bis­he­ri­gen Al­ben und EPs klan­gen mir ein­fach mal zu über­zu­ckert um auf Al­bum­län­ge zu funk­tio­nie­ren, ein an­de­res mal ein­fach zu zer­fah­ren und un­aus­ge­reift. Dem al­len haf­te­te oft der Ge­ruch ei­ner Band an, die noch zu sich selbst fin­den muss.
Auf Di­stance ma­chen sie jetzt ei­nen ge­wal­ti­gen Sprung vor­wärts. End­lich fin­den sie hier ei­ne gu­te Ba­lan­ce zwi­schen Krach und Me­lo­die. Es scha­det auch nicht, dass hier ei­ni­ge ih­rer bes­ten Songs ver­sam­melt sind. Mu­si­ka­lisch ist das ir­gend­wo zwi­schen C86-Pop und dem frü­hen Pro­to-Shoe­ga­ze von The Je­sus And Ma­ry Chain zu ver­or­ten. Auch et­was Noi­se- und Ga­ra­gen­rock steckt da mit drin. Und nach wie vor ist das gan­ze mit ein­gän­gi­gen Pop­me­lo­dien gar­niert. Nur halt nicht mehr so auf­dring­lich. Ein biss­chen wie die pop­pi­ge­ren Mo­men­te von A Place To Bu­ry Stran­gers, wenn je­ne denn noch mal ein or­dent­li­ches Al­bum hin­krie­gen wür­den.
(mehr …)

The Wytches - Robe For Juda 7"

wytches1
Tod und Ver­der­ben trans­por­tiert die­se Band aus dem bri­ti­schen Pe­ter­bo­rough. Auf ih­rem neu­es­ten Sie­ben­zöl­ler brin­gen sie zwei her­vor­ra­gen­de Frust­at­ta­cken aus Noi­se­r­ock mit of­fen­sicht­li­chen Grunge- und Ga­ra­gen­ein­flüs­sen. Er­in­nert ein we­nig an al­te Cho­ke­bo­re Plat­ten oder ans ers­te Ten Kens-Al­bum, aber auch die Pi­xies-ar­ti­ge Surf­gi­tar­re nimmt hier ei­ne pro­mi­nen­te Stel­lung ein.
(mehr …)

Soupcans - Parasite Brain

Soupcans
Ihr letzt­jäh­ri­ges Al­bum Good Fee­lings war ei­ne der bes­ten er­bar­mungs­lo­sen Noi­se-At­ta­cken in ei­nem an er­bar­mungs­lo­sen Noi­se­at­ta­cken nicht all­zu ar­men Jahr. Jetzt legt die Band aus To­ron­to noch­mal ei­ne EP nach. Die Marsch­rich­tung bleibt die glei­che, ga­ra­gi­ger Noi­se­punk für Men­schen mit er­le­se­nem Ge­schmack.
(mehr …)

Dolfinz - Pagan Dating

Pagan DatingAuch schon was her, seit die­se Plat­te… äh, die­ses Tape zum durch­weg al­ber­nen Cas­set­te Store Day er­schien. Hab's auch erst jetzt über's Herz ge­bracht, mir die­ses voll­kom­men über­flüs­si­ge Ar­te­fakt aus Eng­land zu be­stel­len, ein Down­load hät­te mir ge­reicht. Den gibt's lei­der nur zu­sam­men mit dem Tape; doo­fe Idee. Nie­der mit dem Ta­pe­fa­schis­mus!
Na­ja, die Plat­te Kas­set­te ist ein­fach zu geil um's sein zu las­sen. Me­lo­disch-Noi­si­ger Punk-/In­die Rock mit leich­ten Sur­fein­flüs­sen. Er­in­nert stel­len­wei­se et­was an das ers­te Ja­pan­dro­ids Al­bum, hat aber ge­nug ei­ge­nes Tem­pe­ra­ment un­ter der Hau­be um auf ei­ge­nen Fü­ßen zu ste­hen.
(mehr …)

Joey Fourr /​ H. Grimace - Nothing Beats Reality (Split EP)

joey fourr
Hüb­scher Split-Re­lease der Lon­do­ner aus dem Hau­se Bad Pain­tings. Joey Fourr's drei Songs klin­gen ein we­nig so als hät­ten sich Je­sus and Ma­ry Chain mit den Ra­mo­nes zu­sam­men­ge­tan und Big Black ih­ren elek­tri­schen Schlag­zeu­ger "Ro­land" ge­klaut. Groß­ar­ti­ger Noi­se trifft auf ein­gän­gigs­ten Pop. Als har­ten Kon­trast da­zu gibt's dann den eher düs­te­ren, Grunge-be­ein­fluß­ten In­die­rock von H. Gri­mace auf der Rück­sei­te.
(mehr …)

Psychic Blood - Nightmare Beaches

a4034362175_10Die­se jun­ge Noi­se­punk-Band aus Ho­ly­o­ke hat be­reits ein paar EP- und Tape re­leases auf'm Bu­ckel, so rich­tig auf­merk­sam wur­de ich aber erst mit ih­rer neu­es­ten EP. Das ist noi­si­ger Post­punk in Best­form. Schön druck­voll und dre­ckig, be­we­gen sich die fünf Songs im­mer ge­konnt im Span­nungs­feld aus Me­lo­die und Dis­so­nanz.

(mehr …)

Tiger! Shit! Tiger! Tiger! - Forever Young

a1541428741_10

*PLOPP* Es wer­de Blog.
Und den Auf­takt macht mal ei­ne Band aus Ita­li­en, die noi­sig-me­lo­di­schen Post­punk spielt, mit ein­deu­ti­gem Surf- und Shoe­ga­ze ein­schlag und an­ge­nehm dre­ckig pro­du­ziert. Zu­ge­ge­ben, nicht ge­ra­de die ori­gi­nells­ten Ein­flüs­se im Jahr 2013, aber in­ner­halb des Gen­res gehört's zum bes­ten was ich in letz­ter Zeit ge­hört hab und ist gar nicht zu ver­glei­chen mit dem gan­zen halb­ga­ren Schmod­der der sonst aus die­ser Ecke so durch die Blogs ge­jagt wird.
(mehr …)