Eat Avery's Bones - Where's Eat Avery's Bones?

Tra­ding Wrecka­ge mel­det sich mal wie­der zu Wort, das "Fake La­bel" rund um ein in Aus­tin, Te­xas an­säs­si­ges, nur lo­se de­fi­nier­ba­res Sze­ne­kol­lek­tiv im Dunst­kreis von Noi­se und No Wa­ve. Hier be­reits zu be­wun­dern ge­we­sen in Form der Bands Fle­sh Narc und Gay Cum Dad­dies. Zu de­nen gibt's auch in die­ser For­ma­ti­on wie­der mas­si­ve Über­schnei­dun­gen im Lin­e­up, ins­ge­samt war an die­ser Plat­te aber ei­ne ro­tie­ren­de Be­set­zung von min­des­tens elf Kra­wall­erzeu­gern be­tei­ligt. Ge­ring­fü­gig ge­rad­li­ni­ger und zu­gäng­li­cher wirkt das hier als bei den ge­nann­ten Bands, in man­chen Mo­men­ten fast schon tanz­bar. Den­noch ist das Zeug al­les an­de­re als nor­mal und nicht zu­letzt auf­grund der epi­schen Spiel­zeit erst­klas­sig nerv­tö­tend.

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Ice Balloons - Body In The Park

Lehn­te sich das De­büt­al­bum der New Yor­ker Com­bo mit Mit­glie­dern von u.a. Sa­mi­am und TV On The Ra­dio an Bord noch mehr in die Rich­tung von un­te­kühl­tem Post­punk und In­dus­tri­al mit ei­nem Hauch von Mi­nis­try, gibt sich ih­re neu­es­te 7" auf Mud­guts et­was leicht­fü­ßi­ger und ver­spiel­ter, be­grüßt den Hö­rer mit ei­ner in­fek­tiö­sen, leicht dub­bi­gen Groo­ve­ka­no­ne auf der A-Sei­te und weiß auch auf der B-Sei­te mit ei­ner an­ge­nehm ab­ge­fah­re­nen Psy­che­de­lic Num­mer sehr zu ge­fal­len; je­weils mit ei­ner wohl­do­sier­ten La­dung Noi­se ver­setzt.

Dumb Vision - Modern Things

Ganz präch­ti­ger Lärm aus Madi­son, Wis­con­sin. Der spannt ge­konnt ei­nen Bo­gen vom 80er West­küs­ten­punk zu den Ga­ra­gen­sounds von heu­te und lässt bei­des dann in ei­nem war­men Bad aus Fuzz Punk und Noi­se­pop á la Ma­le Bon­ding ein­wei­chen.

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Old Ghoul - Old Ghoul

Ziem­lich in­ter­es­san­ter Stoff, die ers­te EP von Old Ghoul aus Re­a­ding. Es ent­fal­tet sich dar­auf ei­ne selt­sam an­mu­ten­de Misch­kul­tur die zu et­wa glei­chen Tei­len As­so­zia­tio­nen zu Slint her­vor­ruft, zu dis­so­nan­tem No Wa­ve-Lärm und zu Früh­neun­zi­ger-Post­co­re á la GVSB und art­ver­wand­tem Zeug aus den Dunst­krei­sen der da­ma­li­gen Chi­ca­go­/­Wa­shing­ton-Con­nec­tion.

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Molar - Straniero

Die Lon­do­ner Mo­lar fie­len vor zwei Jah­ren schon mal äu­ßerst po­si­tiv auf in Form ei­ner Split EP mit Pa­le Kids. Auf ih­rer neu­es­ten EP wirkt ihr Sound zwi­schen Post­pun­k/-co­re, Noi­se und ver­mehr­ten Flash­backs zum 90er In­die­rock-Sound noch ei­ne gan­ze Num­mer aus­ge­form­ter, da­bei aber auch ver­dammt ab­wechs­lungs­reich.

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Spray Paint And The Rebel - Charles And Roy's Purple Wang

Für das (wenn ich nichts ver­pass hab) drit­te Ka­pi­tel ih­rer Kol­la­bo­ra­ti­ons-Se­rie be­ge­ben sich die ex­pe­ri­men­tel­len Noi­ser­o­cker Spray Paint aus Aus­tin, Te­xas auf Kol­li­si­ons­kurs mit dem Lon­do­ner Weir­do Folk- und Ga­ra­gen­blues-Pro­jekt The Re­bel. Was da­bei her­aus­kam ist bis­lang mein Fa­vo­rit der Rei­he, aber ich bin ja auch nicht mehr ganz rich­tig im Kopf. Wie schon Dan Mel­chi­or auf der Con­tri­bu­ters-Plat­te lo­ckert auch The Re­bel aka Coun­try Teasers Front­mann Ben Wal­lers den Sound deut­lich auf, ver­passt ihm gleich­zei­tig aber ei­ne noch viel schrä­ge­re Kan­te. Zwi­schen­zeit­lich kann das mal ein biss­chen so klin­gen als wä­ren frü­he The Fall in ei­nen Pot(t) aus hal­lu­zi­no­ge­nem Kraut ge­fal­len.

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Stinkhole - Out Of The Gutter, Into The Stinkhole

Aus Ber­lin kommt die­ser dis­so­nan­te Dreck zwi­schen Noi­se und Hard­core. So kran­ke Ge­nos­sen die et­wa Soup­cans, Lum­py And The Dum­pers, Gum­ming oder Vul­tu­re Shit ab­kön­nen wird das Tape hun­dert­pro­zen­tig zu­frie­den­stel­len.

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Priors - New Pleasure /​ Priors - Priors

Zwei Bands mit iden­ti­schem Na­men aber von zwei ver­schie­de­nen Kon­ti­nen­ten ha­ben am glei­chen Wo­chen­en­de je­weils ihr ak­tu­el­les Al­bum ver­öf­fent­licht. Rei­ner Zu­fall? Bei­de Plat­ten kön­nen je­den­falls rich­tig was.

Die ers­ten Pri­o­rs kom­men aus Mont­re­al, ha­ben ih­re Plat­te bei Sloven­ly Re­cor­dings un­ter­ge­bracht und zu hö­ren gibt's Ga­ra­ge­punk von ver­gleichs­wei­se ge­rin­ger Ori­gi­na­li­tät, was aber durch ei­ne ver­dammt en­er­gi­sche Dar­bie­tung mehr als aus­ge­gli­chen wird.

Die an­de­ren Pri­o­rs kom­men aus Mel­bourne und die Plat­te gibt's vom Lon­do­ner La­bel La Vi­da Es Un Mus Dis­cos. Dar­auf setzt es ziem­lich der­ben Hard­co­re­punk, wie ich ihn am liebs­ten hab: ver­gra­ben un­ter ei­ner fin­ger­di­cken Dreck­schicht aus Noi­se. Da­bei hält sich die Band glück­li­cher Wei­se nicht all­zu strikt an die aus­ge­lutsch­ten Gen­re-Strick­mus­ter.

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Pigeon - Bug

Die Ber­li­ner Noi­se- und Post­punk-Com­bo bleibt ei­ne span­nen­de An­ge­le­gen­heit. Ihr neu­es Tape geht jetzt ei­nen Tick räu­di­ger zur Sa­che als schon ihr star­kes De­büt­al­bum im Früh­ling, was mei­nen per­sön­li­chen Vor­lie­ben na­tür­lich sehr ent­ge­gen kommt. Der Sound ver­schiebt sich nun stär­ker auf die Post­punk-Sei­te ih­rer Glei­chung. Teil­wei­se er­in­nert das stark an Ne­ga­ti­ve Space oder In­sti­tu­te… oder gar an die ers­te Lower EP, de­ren Nach­wir­kun­gen vor al­lem in Less deut­lich spür­bar sind.

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Popper Burns - Pure Disgust

Schon et­was län­ger her, seit­dem das Que­er­co­re-Wun­der Pop­per Burns aus Aus­tin sei­nen zwei­ten Lang­spie­ler an­ge­kün­digt hat. Gu­te an­dert­halb Jah­re um ge­nau zu sein. Je­den­falls ge­hört die Plat­te zu den von mir am hei­ßes­ten er­war­te­ten Ver­öf­fent­li­chun­gen seit­dem die ers­ten Klän­ge des per­fek­ten Ope­ners Apol­lo 11 mein Trom­mel­fell er­reich­ten und ich frag­te mich schon, ob das Ding je­mals er­schei­nen wür­de. Of­fen­bar sind sie im­mer noch auf La­bel­su­che. Ich wür­de mich ja um die Band und das Al­bum rei­ßen, aber ich bin nun mal (noch?) kein Plat­ten­ver­ti­cker.
Jetzt ist Pu­re Dis­gust je­den­falls schon mal di­gi­tal auf Band­camp zu be­kom­men und be­stä­tigt mei­ne Ver­mu­tung, dass wir es mit ei­nem un­ge­schlif­fe­nen Roh­dia­man­ten zu tun ha­ben. Ihr vor Är­ger und Frust bers­ten­der Post Punk gibt sich da­bei durch­aus wand­lungs­fä­hig, er­in­nert mich sehr an Shit Gi­ver, ein we­nig an ganz frü­he Pro­tom­ar­tyr und das mit­rei­ßen­de Dra­ma von Bam­ba­ra oder Iceage. Das gan­ze kommt in ei­nem wun­der­bar di­rek­ten und dre­cki­gen Sound da­her, des­sen lo­se Fä­den, Ecken und Kan­ten nur noch wei­ter zum spe­zi­el­len Charme die­ser Band bei­tra­gen.

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