Verdammt, machen die Jungs Spaß. Buffet kommen aus der Kleinstadt Anacortes auf der Fidalgo-Insel, Washington und ihr erstes Album ist eine einzige Granate, die irgendwo zwischen den Welten von Post-/Hardcore der klassischen Westküstenprägung und melodischem Fuzz Punk operiert. Letzterer darf wahlweise mal an frühe No Age, Male Bonding oder Terry Malts erinnern . Und mit Throne gibt's dann auch noch einen absolut erfreulichen Flashback zum Emocore der frühen Neunziger zu bewundern.
Die Post-/Artpunk-Kapelle aus Leeds hat in den vergangenen Jahren ja schon mit drei EPs für reichlich Aufsehen gesorgt und sich dabei qualitativ mit jeder Veröffentlichung deutlich gesteigert - und dabei war schon die erste davon saugut. Dieser Aufwärtstrend wird auch mit ihrem Langspieldebüt fortgeführt, dessen Songstrukturen und Arrangements so perfekt ausbalanciert, bis ins kleinste Detail ausformuliert und effektiv rüber kommen wie kaum etwas, das ich in letzter Zeit zu Gehör bekam. Zum Einstieg gibt es wieder die von den EPs bekannten Sonic Youth-Gitarren zu hören, man kann leichte Anflüge von Jawbox oder aktuelleren Noiserockern wie Tunic vernahmen. Von all dem entfernen sie sich aber zunehmend im Laufe des Albums. Stellenweise erinnert mich der Sound dann stark an die New Yorker Pill, allerdings verschweißt mit dem kräftigen Motor von Drive Like Jehu. Starke Platte.
Die Berliner mal wieder, eine weitere Band von der X schon mit Y bei Z gespielt hat. Ich hab da den Überblick schon lange verloren. Tendenziell geht's diesmal eher Garagenmäßig zu in den sieben kurzen, schnörkellosen, treffsicheren Punkkonserven, inklusive oldschooligem Hardcorevibe. Wie aus der Ecke zu erwarten stimmt die Energie und das zugrunde liegende Material.
Nach dem geilen Demo von kürzlich ist auch das nachfolgende Tape der Hate Preachers aus Los Angeles ein ausgezeichnet altschuliger Arschtritt aus Hardcorepunk, der von explosiven Garagenvibes den passenden Nachbrenner verpasst bekommt.
Ich muss sagen, das Debütalbum dieser Band aus Sydney verwirrt mich etwas. Nicht weil da irgendwas nicht zusammen passt, sondern weil ihre Musik gerade sehr spezifisch an die Postcore- und Indierock-Ära der späten 80er/ frühen 90er erinnert, ohne dass mir auch nur ein halbwegs treffsicherer Vergleich aus der Zeit in den Sinn kommt. Irgendwie ist das dem gleichen Genpool entsprungen, hat aber seinen eigenen Vorstellungen, eigene Logik. Die deutlichste und auch langweiligste Referenz sind mal wieder Sonic Youth, aber dann auch wieder gekreuzt mit Superchunk-Melodien. In anderen Momenten klingt mir das nach einer unwahrscheinlichen, aber namenstechnisch natürlich wunderbaren Jawbox/Jawbreaker-Verquickung. Und noch weitere Bands im Spannungsfeld der bereits genannten Eckpunkte fallen mir ein wie Bitch Magnet, Stuntman, Kerosene 454, Moving Targets oder frühe Poster Children. Und gegenwärtige Acts wie Treehouse oder Tape/Off stehen dem auch nicht allzu fern. Wie dem auch sei, es bleibt am Ende eine saustarke Debütplatte übrig, die althergebrachte Stilmittel auf stets etwas unerwartete Art und Weise zu einem vage vertrauten Ganzen zusammenschweißt, das sich irgendwie alt anfühlt aber gleichzeitig ausgesprochen frisch klingt.
Via Helter Skelter Records wird ein Tape auf uns los gelassen von einer Band aus Perth, die sich inzwischen auch schon wieder aufgelöst hat und Mitglieder u.a. von… ja, Helter Skelter und Cold Meat mit dabei hatte. Ultraprimitiven aber saumäßig Popöchen tretenden Fuzz- und Garage Punk gibt's auf dem Teil zu hören, dessen Riffing kaum mehr basic sein könnte aber dessen entschlossen räudige Performance im perfekten LoFi-Schreddersound auch ihr Ziel nie verfehlt.
Ich hatte mehr Musik mit Daylight Robbery-Bezug versprochen, hier ist sie. Primitive Teeth ist eine recht neue Band um Daylight Robbery Frontfrau und Bassistin Christine Wolf. Der Sound ist im Vergleich zur anderen Band etwas gedrosselt und eine Spur dunkler geraten, das Songmaterial erneut von erster Güte - wie ja auch nicht anders zu erwarten war.
Die Postpunk-Formation aus Bloomington, Indiana um Schlagzeugerin/Vokalistin Kylee Kimbrough hat sich im letzten Jahr aufgelöst und spielte ihren letzten Gig in Atlanta. Ein Mitschnitt davon ist nun bei Chunklet Industries erschienen, was an sich ja mal nichts weltbewegendes wäre. Aber diese Live-EP unterscheidet sich von den meisten Artgenossen, weil es sich mit Ausnahme des letzte Tracks durchweg um neues, bislang unveröffentlichtes Material handelt. Präsentiert in einer Klangästhetik, die ich mal als guten Bootleg-Sound bezeichnen würde. Subtile Details haben da natürlich keinen Platz, aber der brachialen Wucht dieser Band wird er dafür umso mehr gerecht.
Neuer Kleinkrempel von den britischen Postpunkern. Die A-Seite geht im eher gemächlichen, Dub-infizierten Beat voran, die B-Seite knallt hingegen ein energisches Miniatur-Punkepos in Cinemascope vor den Latz. Dass letzteres stärker meinen Nerv trifft, versteht sich von selbst.
Noise Rock aus Las Vegas, der wieder mal eine stark No-Wavige Prägung zeigt, was gerade ja als ziemlich schick zu gelten scheint. Kann man sich in etwa vorstellen wie eine etwas geordnetere, zeitweilig gar tanzbare, aber keinesfalls weniger schräge Variante von Gay Cum Daddies, The Sediment Club oder Flesh Narc. Wenn sie mal etwas mehr Gas geben, kann auch ein gewisser Lightning Bolt-Vibe aufkommen.