Die 2015er EP Obedience verglich ich ja noch mit Big Black-meets-90er AmRep Zeug, oder so ähnlich. Das neue Album des Quartetts aus Louisville, Kentucky entfernt sich wieder ein Stück davon, stattdessen wird hier der Industrial-Faktor stärker betont, die Platte klingt etwas wie ein vergessenes Artefakt aus den mittleren 90ern, bestehend aus Versatzstücken von Industrial Metal und teilelektronischem Noise. Und das hat durchaus seinen ganz eigenen Charme.
Hässliche Musik für hässliche Zeiten. Der neue Langspieler des Industrialpunk-Duos aus New York setzt die Marschrichtung der Ghost House EP konsequent fort und ist vielleicht das kompromissloseste Stück Lärm, das die Band bisher fabriziert hat. Soundmäßig steht die Platte selbstbewusst zu ihren weiter in den Vordergrund gerückten Metal-Einflüssen, ist gleichzeitig aber auch durch und durch Punk, so sehr wie kaum eine Platte in letzter Zeit.
Das kommende Debütalbum von Death Stuff aus Atlanta hört auf den Namen Surprise Ex und erscheint am 10. Februar auf Monofonus Press. Bis dahin darf man sich schon mal mit diesem äußerst appetitanregenden Demo der Band vergnügen, das sich mit einer energischen Mischung aus Noise, Post- und Garage Punk in den Gehörgang fräst.
Aargh, diese Fresse schon wieder. Sechs Löcher gestopft auf dem Cover, aber das ärgerlichste davon haben sie vergessen. Der Titeltrack Cartoon Head Is El Prez wie zu erwarten ein angepisster Abgesang auf den derzeit erfolgreichsten B-Promi aus'm Reality-Fernsehen. Musikalisch ist das ganze mal wieder hervorragend knarzendes Noise- und Experimental-Gedöns, das für mich wiederholt so klingt, als träfe hier der beißende Zynismus der Sleaford Mods auf die experimentellsten Auswüchse in der langen Diskographie von The Fall.
Das erste Album dieser Band aus Foligno, Italien ist mir noch gut in Erinnering, kam ihnen vor gut drei Jahren doch die Ehre des allerersten Posts auf diesem Blog zu. Ihr Debüt erscheint mir auch mit einigen Jahren Abstand immer noch als ein herausragender Beitrag zum damals schon im Aussterben befindlichen Fuzzpunk-Genres á la No Age, frühe Wavves oder Male Bonding. Die neue Platte drosselt das Tempo empfindlich, das Ergebnis lässt sich als melodischer, gelegentlich etwas Shoegaze-beeinfluster Noisepop/Indierock einordnen, der aber immer noch eine große Freude an ausgedehnten Lärm-Ausbrüchen zeigt.
Das mysteriöse Garagenprojekt aus Minneapolis, das in letzter Zeit meistens unter dem Alias The Neo Neos operierte, haut uns hier mal wieder neuen Lärm um die Ohren. Bis auf den Namen hat sich nicht viel geändert. Übrigens: Sollte jemand hier den gleichnamigenFilm noch nicht gesehen haben, rate ich das dringend nachzuholen. Lohnt sich.
Straighter Punkrock aus Madrid. Irgendwie kam mir der Gesang auf dieser Platte sofort verdächtig bekannt vor. Also mal schnell hinterher googlen und es bestätigt sich: Frontfrau Violeta machte sich bisher bei Juanita Y Los Feos am Gesang zu schaffen und ihre markante Stimme trägt auch dem Debütalbum von Rata Negra viel zum gewissen Etwas dieser Band bei. Außerdem ist noch der Drummer der ebenso ausgezeichneten La URSS mit dabei. Musikalisch geht es hier etwas roher zu als bei erstgenannter Band, dennoch ist auch hier ein ausgeprägter Hang zu einprägsamen Melodien zu verspüren.