Hate Preachers - Bile Of Progress

Nach dem gei­len De­mo von kürz­lich ist auch das nach­fol­gen­de Tape der Ha­te Pre­a­chers aus Los An­ge­les ein aus­ge­zeich­net alt­schu­li­ger Arsch­tritt aus Hard­co­re­punk, der von ex­plo­si­ven Ga­ra­gen­vi­bes den pas­sen­den Nach­bren­ner ver­passt be­kommt.

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Pallet - Days Since Accident

Ich muss sa­gen, das De­büt­al­bum die­ser Band aus Syd­ney ver­wirrt mich et­was. Nicht weil da ir­gend­was nicht zu­sam­men passt, son­dern weil ih­re Mu­sik ge­ra­de sehr spe­zi­fisch an die Post­co­re- und In­die­rock-Ära der spä­ten 80er/​ frü­hen 90er er­in­nert, oh­ne dass mir auch nur ein halb­wegs treff­si­che­rer Ver­gleich aus der Zeit in den Sinn kommt. Ir­gend­wie ist das dem glei­chen Gen­pool ent­sprun­gen, hat aber sei­nen ei­ge­nen Vor­stel­lun­gen, ei­ge­ne Lo­gik. Die deut­lichs­te und auch lang­wei­ligs­te Re­fe­renz sind mal wie­der So­nic Youth, aber dann auch wie­der ge­kreuzt mit Su­perch­unk-Me­lo­dien. In an­de­ren Mo­men­ten klingt mir das nach ei­ner un­wahr­schein­li­chen, aber na­mens­tech­nisch na­tür­lich wun­der­ba­ren Jaw­box/­Jaw­brea­k­er-Ver­qui­ckung. Und noch wei­te­re Bands im Span­nungs­feld der be­reits ge­nann­ten Eck­punk­te fal­len mir ein wie Bitch Ma­gnet, Stunt­man, Ke­ro­se­ne 454, Mo­ving Tar­gets oder frü­he Pos­ter Child­ren. Und ge­gen­wär­ti­ge Acts wie Tree­house oder Tape/​Off ste­hen dem auch nicht all­zu fern. Wie dem auch sei, es bleibt am En­de ei­ne saustar­ke De­büt­plat­te üb­rig, die alt­her­ge­brach­te Stil­mit­tel auf stets et­was un­er­war­te­te Art und Wei­se zu ei­nem va­ge ver­trau­ten Gan­zen zu­sam­men­schweißt, das sich ir­gend­wie alt an­fühlt aber gleich­zei­tig aus­ge­spro­chen frisch klingt.

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Cleanheads - Clean

Via Hel­ter Skel­ter Re­cords wird ein Tape auf uns los ge­las­sen von ei­ner Band aus Perth, die sich in­zwi­schen auch schon wie­der auf­ge­löst hat und Mit­glie­der u.a. von… ja, Hel­ter Skel­ter und Cold Me­at mit da­bei hat­te. Ul­tr­apri­mi­ti­ven aber sau­mä­ßig Po­pöchen tre­ten­den Fuzz- und Ga­ra­ge Punk gibt's auf dem Teil zu hö­ren, des­sen Rif­fing kaum mehr ba­sic sein könn­te aber des­sen ent­schlos­sen räu­di­ge Per­for­mance im per­fek­ten Lo­Fi-Schred­der­sound auch ihr Ziel nie ver­fehlt.

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Primitive Teeth - Primitive Teeth

Ich hat­te mehr Mu­sik mit Day­light Rob­be­ry-Be­zug ver­spro­chen, hier ist sie. Pri­mi­ti­ve Tee­th ist ei­ne recht neue Band um Day­light Rob­be­ry Front­frau und Bas­sis­tin Chris­ti­ne Wolf. Der Sound ist im Ver­gleich zur an­de­ren Band et­was ge­dros­selt und ei­ne Spur dunk­ler ge­ra­ten, das Song­ma­te­ri­al er­neut von ers­ter Gü­te - wie ja auch nicht an­ders zu er­war­ten war.

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Dasher - Dear Humans

Die Post­punk-For­ma­ti­on aus Bloo­ming­ton, In­dia­na um Schlagzeugerin/​Vokalistin Ky­lee Kim­b­rough hat sich im letz­ten Jahr auf­ge­löst und spiel­te ih­ren letz­ten Gig in At­lan­ta. Ein Mit­schnitt da­von ist nun bei Chun­klet In­dus­tries er­schie­nen, was an sich ja mal nichts welt­be­we­gen­des wä­re. Aber die­se Live-EP un­ter­schei­det sich von den meis­ten Art­ge­nos­sen, weil es sich mit Aus­nah­me des letz­te Tracks durch­weg um neu­es, bis­lang un­ver­öf­fent­lich­tes Ma­te­ri­al han­delt. Prä­sen­tiert in ei­ner Klang­äs­the­tik, die ich mal als gu­ten Boot­leg-Sound be­zeich­nen wür­de. Sub­ti­le De­tails ha­ben da na­tür­lich kei­nen Platz, aber der bra­chia­len Wucht die­ser Band wird er da­für um­so mehr ge­recht.

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Gad Whip - Ward 24 7"

Neu­er Klein­krem­pel von den bri­ti­schen Post­pun­kern. Die A-Sei­te geht im eher ge­mäch­li­chen, Dub-in­fi­zier­ten Beat vor­an, die B-Sei­te knallt hin­ge­gen ein en­er­gi­sches Mi­nia­tur-Pun­k­epos in Ci­ne­ma­scope vor den Latz. Dass letz­te­res stär­ker mei­nen Nerv trifft, ver­steht sich von selbst.

Spring Breeding - Suck Eggs

Noi­se Rock aus Las Ve­gas, der wie­der mal ei­ne stark No-Wa­vi­ge Prä­gung zeigt, was ge­ra­de ja als ziem­lich schick zu gel­ten scheint. Kann man sich in et­wa vor­stel­len wie ei­ne et­was ge­ord­ne­te­re, zeit­wei­lig gar tanz­ba­re, aber kei­nes­falls we­ni­ger schrä­ge Va­ri­an­te von Gay Cum Dad­dies, The Se­di­ment Club oder Fle­sh Narc. Wenn sie mal et­was mehr Gas ge­ben, kann auch ein ge­wis­ser Light­ning Bolt-Vi­be auf­kom­men.

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Fun - Death Star

Es ist jetzt auch schon wie­der ei­ni­ge Jah­re her, seit­dem die nun schon min­des­tens an­dert­halb Jahr­zehn­te ak­ti­ven Noi­ser­o­cker aus Hel­sin­ki mit ih­rer letz­ten 7" von sich hö­ren lie­ßen. Die ak­tu­el­le EP der Band klingt je­den­falls als wä­re die Zeit seit­dem ste­hen ge­blie­ben, aber auch so stark aus­ge­reift und rou­ti­niert wie man es von ei­ner so alt­ein­ge­ses­se­nen Band er­war­tet. Ihr Noi­se­r­ock wan­delt er­neut un­ver­kenn­bar auf den Pfa­den von Ra­pe­man und frü­hen Shel­lac - ab und an kann sich auch mal et­was Brai­niac, Kill­do­zer, Mu­le oder Jaw­box da­zwi­schen ver­ir­ren. Neu und ori­gi­nell ist das nicht, aber um­so hoch­wer­ti­ger und von An­fang bis En­de über­zeu­gend.

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Giggly Boys - Another Close Call /​​ Dead Again 7"

Auf dem neu­en Sie­ben­zöl­ler führt die New Yor­ker Band kon­se­quent fort, wo­mit sie schon in der Ver­gan­gen­heit über­zeug­te. Grund­so­li­der Post Punk und In­die Rock stark im Geis­te des ver­gan­ge­nen Jahr­zehnts, der sich zwar alt­be­währ­ter Stil­mit­tel be­dient, aber da­bei auch je­der­zeit durch ein sau­ber kon­stru­ier­tes Songfun­da­ment und ein gu­tes Ge­spür für Dra­ma­tur­gie auf­fällt.

Ausmuteants - Ausmuteants Present: The World In Handcuffs

Die wohl am meis­ten den Sound der aus­tra­li­schen Sze­ne de­fi­nie­ren­de Ga­ra­ge- und Syn­th­punk­band der Ge­gen­wart mel­det sich seit län­ge­rer Zeit mal wie­der mit ei­nem Mi­ni­al­bum zu­rück. Ach was, mit ei­nem "am­bi­tio­nier­ten" Kon­zept­al­bum über, äh… Bul­len! An­sons­ten gibt es we­nig neu­es zu ver­mel­den, au­ßer halt, dass auch die neu­en Songs dem Ruf der Band ge­recht wer­den und kei­ner­lei Wün­sche in Sa­chen Hirn­ge­fickt­heit of­fen las­sen.

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