Mal wieder ein neues Lebenszeichen der Shoegazer/Noisepopper aus Oakland. Wie schon auf der letzten EP nimmt ihr Sound immer kompaktere Formen an und auch das Songmaterial ist nochmal griffiger geworden.
Nach vier exzellenten Kurzspielern legen die Post-/Noisepunker aus Philadelphia jetzt ihr erstes Album vor. Normal würde man ja erwarten, dass die Band hier ihrem bisherigen Sound etwas Feinschliff verpasst. Stattdessen entpuppt sich die Platte als relativ schwer verdaulicher Brocken, deutlich kantiger und zerfranster als bisher gewohnt. Damit bin ich absolut einverstanden.
Die Garagerocker aus Minneapolis haben sich schon seit jeher als eine (im Rahmen ihres Genres) recht wandlungsfähige Band erwiesen. Im letzten Jahr gab es von ihnen z.b. schepperigen Retrorock mit psychedelischen Einflüssen (Fly Right) und instrumentalen Surfrock (zusammen mit Postcore-Legende John Reis) zu hören. Der aktuelle Langspieler markiert überwiegend eine Rückkehr zum ultratighten und druckvollen Garagepunk des 2014er Albums Breakfast Of Failures.
Das zweite Tape der Band aus Seattle. Wie schon auf dem Debüt, begeistern sie mit abstrakt-dissonantem Postpunk, der mit räudigen Versatzstücken aus Noiserock und Garagepunk kollidiert. Freunde von Useless Eaters, Parquet Courts oder Uranium Club sollten unbedingt aufhorchen.
Super Unison aus Oakland treffen auf ihrem Debütalbum so ziemlich ins Schwarze mit kompaktem, druckvollem Postcore, der seine Punk- und Hardcore-Wurzeln teilweise durchaus in der alten Schule hat, das aber auch nahtlos mit Einflüssen der aktuellen Generation (z.b. Lié, White Lung) zu einem sehr stimmigen Gesamtbild verschmilzt.
Schnörkellos effizienter, von elektrischen Beats vorangetriebener Garagepunk von einer Band unbestimmter (vermutlich kalifornischer) Herkunft.
Pyatshesttri aus Kiev erzeugen auf ihrer aktuellen EP einen wunderbar monoton groovenden Bastard aus Kraut, Noise, Space- und Postpunk. Mich erinnert's gelegentlich an ganz altes Zeug von Chrome.
Die grandiose Split-EP mit Le Prince Harry machte schon sehr neugierig auf das neue Material von Duchess Says aus Montreal. Überraschend gering ist dagegen der Lärmfaktor auf dem neuen Album ausgefallen. Stattdessen bewegt sich die Band trittsicher auf einem schmalen Grat zwischen Postpunk und Synthpunk/-pop. Auch wenn das zwischenzeitlich mal recht käsig werden kann und meine Pop-Toleranz öfter mal arg strapaziert.
Auf dem vierten Album dieser Band aus Montreal gibt't powerpoppigen Punkrock á la Radioactivity mit ein paar Sprengseln von Buzzcocks oder Undertones zu hören. In der zweiten Albumhälfte kommt dann zunehmend ein gewisser Postpunk-Einfluss zum Vorschein, dann erinnern sie eher an die Mind Spiders.
Das neue Album der Garage-/Retrorocker aus Philadelphia ist wohl ihr konsistentestes bisher. Waren frühere Platten oft eher zerfahren mit stark schwankender Qualität, überzeugt mich diese Platte von Anfang bis Ende. Ob sie jetzt schrammeligen 60s-Powerpop von sich geben, garagigen Punkrock brettern oder überlebensgroße Riffs auswalzen, alles geht ihnen wie selbstverständlich von der Hand.