Eine durchweg angenehme Hörerfahrung, dieser Debütkurzspieler einer Band aus Los Angeles. Heraufbeschworen aus Zutaten von Noise Rock, Post- und Garage Punk erinnert mich das an eine stark garagige Inkarnation von Nag, gewürzt mit etwas kaputter Fickerei aus dem Soupcans-, Stinkhole oder Lumpy & The Dumpers-Universum. Leckerer Saustall.
Als ein seltsamer (Post-) Punk/Noise-Bastard, der sich ganz frech durch die Geschichte des Punk und Noise-Untergrunds plündert, stellt sich die Debüt-EP von Gunky aus Philadelphia heraus. Ich meine Echos von MX-80 und Mittachtziger Sonic Youth zu hören, von The Mentally Ill und Saccharine Trust. Oder auch von jüngeren Bands wie Patti oder Plax.
Hochexplosiven Noise Punk mit Garagecore-Raketenantrieb liefert uns das Debütaubum von Maximum Roach irgendwo aus Arizona. Abwechselnd darf man sich mal an Bands wie Beast Fiend, Anxiety, Soupcans, Bo Gritz oder Mystic Inane erinnert fühlen.
Zum zweiten mal kommen die beiden Bands aus Indianapolis für eine Splitveröffentlichung zusammen - diesmal ist es ein Siebenzöller auf Goodbye Boozy Records geworden. Nicht nur ist die Aufnahme hier etwas weniger roh, sondern auch soundmäßig haben beide ihr Vokabular deutlich diversifiziert. The Resource Network hauen uns mal schlauen Garagepunk zwischen Uranium Club und Yammerer um die Ohren, mal Post Punk/-core, der sich z.B. irgendwo zwischen Rites of Spring und frühen Slovenly verorten lässt, und zu guter Letzt noch eine straighte Punknummer mit Launcher-mäßigem KBD-Vibe. Letzterer ist auch im Hause Big Hog am Start, vom Hardcore des Split-Tapes ist nun aber nicht mehr so viel zu spüren. Dafür gibt es eine Postpunkabfahrt á la Patti treffen auf frühe Minutemen zu bestaunen, eingerahmt von zwei mal Noise Punk, der etwas wie Lumpy & The Dumpers auf 'nem leichten Sludgetrip klingt.
Wie gewohnt keine Experimente bei Nag aus Atlanta und das ist voll ok so. Auch ihr neuester Kurzspieler überzeugt dafür mit einer schnörkellosen Melange aus Post-, Fuzz- und Noise Punk, die keinen Anlass sieht, sich schlauer zu geben als sie eigentlich ist und genau deshalb so reibungslos funktioniert.
Okay, das musste ja irgendwann passieren. Knappe sechs Jahre hält sich dieses Blog jetzt über Wasser und ich poste hier doch tatsächlich mal etwas mit Joy Division-Bezug. Hab ich bisher gerne vermieden, weil diese Band und ihre Geschichte einfach in einem für alle Ewigkeit ausreichenden Maß von den Musikmedien ausgebreitet und platt getreten wurde. Weil ein sich vor lauter Ehrfurcht einpissender Leichenkult um Ian Curtis einfach nur noch nervt. Gerade deshalb finde ich es ausgesprochen erfrischend, wie vollkommen respektlos sich da irgend so eine Garagenband aus Mobile, Alabama an der Tracklist des ursprünglich geplanten, lange Zeit unveröffentlichten ersten Warsaw/Joy Division-Albums abarbeiten und die allseits bekannten Songs zu einem dissonanten, ungesund quietschenden, nur vom Rost und Dreck noch zusammengehaltenen Unwerk formen, dass am Ende ein ganz eigener, absurder Glanz übrig bleibt.
Aus dem unvermeidlichen Melbourne kommt hier schon wieder neuer Lärm, der für seine knappe Dauer von zehn Minuten einfach beste Unterhaltung garantiert. Bestehend aus einer Fingerspitze Post- und Garage-, jedoch viel mehr Fuzz- und Noise Punk, fallen mir da Vergleiche zu recht unterschiedlichen Bands á la Cutie, Labor, Bruised, Rolex und Reality Group ein.
Eine ganz schön ungemütliche Geräuschkulisse fabriziert dieses Trio aus Montreal. Wecken die ersten Klänge ihrer Debüt-LP noch starke Assoziationen zu Noisepunks á la Soupcans und No Wave-beeinflussten Acts wie Flesh Narc, wird aber bald darauf klar wer hier am ehesten Pate gestanden haben dürfte: Das riecht doch stark nach Sonic Youth in ihrer wohl radikalsten Phase - nämlich die ihrer brachialen quasi-Trilogie bestehend aus den Alben Confusion Is Sex, Bad Moon Rising und Evol - aber irgendwie auch nur die derbsten tendenzen daraus. Dennoch verbirgt sich hinter dem dichten Hagel aus Distortion so einiges an Melodie, man muss nur richtig zuhören. Nicht neu, das. Aber ausgesprochen erfrischend, weil man's in einer derart kompromisslosen Packung schon lange nicht mehr zu hören bekam.
Industrial- und Noise Punk aus dem olympischen Retro-Cyberspace für die steil frisierte Mikrowellenkids. Damit augmentiere ich doch gerne meine Reality. Yeah, alles so schön grässlich hier im fluoreszierenden Grün. Bumm Bumm. Schramm Schramm. Brüll Brüll. Ich find's geil.
Das ist schon die dritte Platte an einem Stück heute, deren Songtexte in einer mir unverständlichen Sprache gesungen, gebrüllt oder gekotzt werden. Das ist reiner Zufall, echt jetzt. Jedenfalls kommen Laxity aus Krakau und treffen absolut meinen Nerv mit einem Sound aus Post Punk, ganz viel Noise, No-Waviger Dissonanz und vereinzelt etwas Hardcore. Wen Bands wie Soupcans, Vulture Shit, Gumming oder Strange Attractor nicht abschrecken, der ist sicher auch bei dieser Band ganz richtig am Platze. Aber auch wer sich für eine extra-krude Variante von Spray Paint erwärmen kann, wird hier seine Momente finden.