Oh schau mal einer an, da wurde doch eins meiner liebsten Stücke Punkrock-Vaporware tatsächlich mal veröffentlicht. Wie lange ist es her seit der ersten Ankündigung in Form der (digitalen) Uncontrol-Single? Mit Sicherheit waren das über zwei Jahre. Aber das Endergebnis wiegt das geduldige Ausharren locker auf - der erste Langspieler der Australier kommt mit der gleichen Garage Punk-Wucht daher, die uns bereits auf zwei vorhergegangenen EPs begegnete, weiß dem aber auch ein paar neue Facetten abzugewinnen. Durchweg wohnt dem Zeug eine unerwartete Melancholie inne, die unter anderem in dem melodischen Pop-Smasher Strange Motel gipfelt während etwa Work oder Military Boysowohl in Sachen Vibe als auch Energielevel an Jackson Reid Briggs & The Heaters erinnern. Darüber hinaus ist das hier auch noch Pflichtprogramm für Freunde von so Krempel á la Civic, S.U.G.A.R., Lysol, Split System, Mini Skirt, Institute oder Living Eyes.
Italia 90 Competition Larochs Sea Creatures Bzdet Husaria John (Timestwo) Theme New Bond Junior Nick G Bells Static Means Pitchforks
Prisonnier Du Temps Lion En Cage Chimers Generator Black Button Correction Tetnis Ballistics Kudzu Dang Me Zoids Terror Vision
Neon Kittens Frozen Peas Property Dance Flaw Dadgad Fuck You Up Big Fyg Letters From Cooper Zhoop RIP Gorgojo nph Sirkka Hyvä Ehdokas Dead City Greyhound Simulation Bodies Straight Arrows Fast Product
Saucermen Sick Tricks Decisions Wayne Pain & The Shit Stains The Zoo Jeffy & The Sunken Heads Barf Cars From Mars Strange Attractor Baby Jesus Head Qinqs The Great White Wonder Aminoacidclub Sirens & Horns Liquids Head Hang Low Tee Vee Repairman Organic Mould Silicone Values Bystander Apathy
Eine neue LP von Italia 90, dem bestgehüteten Geheimnus des britischen Post Punk, das sich bislang komplett der Hype-Welle entzogen hat, auf die andere UK-Bands der letzten Jahre allzu bereitwillig aufgesprungen sind. Schwer zu glauben, dass wir es jetzt erst mit ihrem ersten Langspieler zu tun kriegen. Im Großen und Ganzen bleiben sich die Londoner treu, ohne es aber sich selbst oder dem Publilkum zu leicht zu machen, was sich in einer fragilen Balance aus eingängigeren Nummern wie New Factory, Tales From Beyond und ungleich sperrigeren Brocken á la Magdalene und Golgatha niederschlägt. Ansonsten mündet hier ein stark Wire-mäßiger Opener in die vertraute Klanglandschaft mit starkem Bezug zu alten Hausnummern wie, neben einigen anderen, Swell Maps und Membranes sowie vereinzelten Anklängen an Crass. Oder alternativ darf man sicher auch Vergleiche ziehen zu jüngeren Acts wie Exek oder frühen Protomartyr.
Die Band aus Greenville, South Carolina lässt einen exzellenten Krawall von der Leine, der irgendwo zwischen den Rädern von Garage Punk, Post Punk und Postcore für ordentlich Reibung sorgt und gewisse Ähnlichkeiten sowohl zu aktuellen Bands á la Mystic Inane, Big Bopper, Dollhouse, Cutie, Wymyns Prysyn, Crisis Man hat… als auch zu klassischem Material im Fahrwasser von Drive Like Jehu, Hot Snakes, Nation Of Ulysses, Rites of Spring or Gray Matter.
Der Lärm auf der Debüt-EP dieser New Yorker (?) Band kommt in etwa rüber wie eine geringfügig geschwärzte Variante von so Garage-/Elektropunk-Krawallspezis á la S.B.F., Stalins Of Sounds, Kid Chrome und The Gobs mit einer Messerspitze Sick Thoughts obendrauf. Nachdem das im vorletzten Jahr erschienene Tape ziemlich unter dem Radar geflogen ist, konfrontiert uns Toxic State Records nochmal damit, wahlweise als 7" oder als - in bester Label-Tradition - einfach mal schweineteuer zu nennenden Digitalrelease, wohlwissend dass wir sowieso alle zahlen werden, weil wir süchtig sind. Kapitalismus fuck yeah!
Also reden wir mal nicht lange um den heißen Brei herum… auf ihrem jüngsten Output hält sich die Band aus Wollongong, Australien relativ strikt an ein uraltes Schema, etabliert von Bands wie Mission Of Burma, Moving Targets und Volcano Suns. Wenn ihr mich fragt ist das sowieso eine Nische die heute viel zu selten aufgegriffen wird. Also ja, ist guter Stoff.