12XU Radio #2

War ei­gent­lich schon für vor­ges­tern ge­plant, aber Mix­cloud hat da beim Upload et­was rum­gespackt. Al­so mit et­was Ver­spä­tung: Hier ist die neu­es­te, dies­mal recht der­be aus­ge­fal­le­ne Aus­ga­be der 12XU Ra­dio­show.

Die Welt­erobe­rungs­plä­ne dies­be­züg­lich ver­zö­gern sich noch et­was, weil das Syn­di­ca­ti­on-Pro­jekt, durch das die Sen­dung in Zu­kunft ver­brei­tet wer­den soll, noch auf die da­für nö­ti­ge Li­zenz­ver­ga­be war­ten muss und die Ver­wer­tungs­ge­sell­schaf­ten sich sehr viel Zeit las­sen mit der Be­ar­bei­tung des gan­zen.

Viel­leicht klappt's ja bis zur nächs­ten Aus­ga­be.

Die Mu­sik im In­tro ist von Ke­vin Ma­cLeod und steht un­ter der Crea­ti­ve Com­mons CC-BY Li­zenz. (1, 2)

Patsy's Rats - Roundin' Up 7"

Die ver­gan­ge­nen Ver­öf­fent­li­chun­gen des Ga­ra­ge­pop-Du­os aus Port­land sind mir ent­we­der ent­gan­gen oder konn­ten mich nicht so recht be­geis­tern. Eins von bei­den. Mein Ge­dächt­nis lässt mich da im Stich. Der ak­tu­el­le Sie­ben­zöl­ler der Band ist je­den­falls raus auf Dirt­nap Re­cords. Das La­bel steht nor­mal für Qua­li­tät und auch hier wird man kei­nes­wegs ent­täuscht. Zwei mal aus­ge­zeich­ne­ter Power­pop, den man auf­grund sei­nes ho­hen Zu­cker­ge­hal­tes bes­ser in klei­nen Do­sen ge­nießt.

Plattenbau - Plattenbau

Der ers­te, schon et­was äl­te­re Lang­spie­ler ei­ner Ber­li­ner Band. Dar­auf gibt's Post­punk, der an vie­len Stel­len noch et­was Fein­schliff ge­brau­chen könn­te, aber durch­aus mit ei­ni­gen High­lights auf­war­ten kann, die vom un­be­streit­ba­rem Po­ten­zi­al der Band zeu­gen. Das macht ge­spannt auf zu­künf­ti­ge Ver­öf­fent­li­chun­gen (für spä­tes­tens nächs­tes Jahr ist neu­es Ma­te­ri­al an­ge­kün­digt). Der zu­letzt hier auf­ge­tauch­te neue Song Sleep/​​Paralysis deu­tet schon mal an, wo­hin die Rei­se ge­hen könn­te.



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Faux Ferocious - Faux Ferocious

Der Sound die­ser Band aus Nash­ville ließ sich schon im­mer et­was schwer fest­na­geln und auch auf ih­rer ak­tu­el­len EP ge­ben zei­gen sich wei­ter­hin sehr wand­lungs­fä­hig, aber auch deut­lich ge­reift. Der Ope­ner Me and John­ny tobt sich auf ei­ner Ba­sis von psy­che­de­li­schem Post­punk aus, an­ge­rei­chert um Ele­men­te aus Kraut, Space- und Math­rock; die ga­ra­gi­ge Kan­te ha­ben sie sich da­bei be­wahrt. The Big Ka­hu­na hat dann ei­nen ge­wis­sen Vel­vet Un­der­ground-meets-Mo­dern Lo­vers-meets-Gun Club Vi­be; zum Ab­schluss geht es dann noch mal or­dent­lich ab­ge­spa­ced zu.

Traps PS - Lexicon Artist

Noch mal schi­cker Post Punk. Dies­mal kommt der Krem­pel aus Los An­ge­les und mu­si­ka­lisch schlägt das in ei­ne ähn­li­che Ker­be. Traps PS ha­ben bis­her schon ein Al­bum und ei­ne gan­ze Hand­voll EPs auf'm Bu­ckel, die neu­es­te da­von ge­fällt mir aber be­son­ders gut mit ih­rem ab­ge­hack­ten Groo­ve und kna­cki­gen Songs, die nicht viel mehr als an­dert­halb Mi­nu­ten brau­chen, um auf den Punkt zu kom­men


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Crack Cloud - Anchoring Point

Der zwei­te Kurz­spie­ler von Crack Cloud aus Cal­ga­ry, Ka­na­da kommt mit durch­weg über­zeu­gen­dem, in al­tem New Wa­ve ge­tränk­tem Post­punk und ma­the­ma­tisch prä­zi­sen Groo­ves an­ge­tanzt, die be­son­ders in Emp­ty Cell et­was an die letz­te Pill EP, ab und zu auch mal das ak­tu­el­le Teen­an­ger Al­bum er­in­nern.


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Consolidated Plastics - Live at WFMU

Mit ei­ner fürs Ra­dio auf­ge­nom­me­nen Live-im-Stu­dio Ses­si­on ver­öf­fent­licht die New Yor­ker Band zum ers­ten mal Ton­ma­te­ri­al, das mit et­was Fan­ta­sie ei­nem re­gu­lä­ren Al­bum na­he kommt. Mu­si­ka­lisch ist das… Frag­men­tiert wä­re viel­leicht ein pas­sen­des Wort da­für. Am deut­lichs­ten las­sen sich da noch Ele­men­te aus al­tem Post Punk und Art Rock aus­ma­chen, ge­le­gent­lich hört man Mis­si­on Of Bur­ma, Vel­vet Un­der­ground oder frü­he Tal­king Heads da­her­trap­sen. Dann ge­sel­len sich hier und da ein ge­wis­ser Mi­nu­temen-Vi­be oder un­er­war­te­te An­klän­ge ans Di­sch­ord- und Touch&Go-Universum da­zu. Und das bringt die Sa­che im­mer noch so was von gar nicht auf den Punkt. Die­se Un­de­fi­nier­bar- und Un­be­re­chen­bar­keit trägt durch­aus zum Charme der lo­sen, aber mit zahl­rei­chen Hö­he­punk­ten ge­spick­ten An­samm­lung von Songs und Frag­men­ten bei.



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Guilt Mountain - Rare Energy

Bei Ra­re En­er­gy aus dem Dörf­chen New Paltz im Bun­des­staat New York han­delt es sich um ein Pro­jekt von Ka­te Lar­son, die nach zwei noch recht un­aus­ge­reif­ten So­lo­plat­ten hier zum ers­ten mal in vol­ler Band­be­set­zung an­tritt. Das Re­sul­tat ist old­schoo­li­ger, me­lo­di­scher bis ver­träum­ter In­die­rock im Geist der spä­ten 90er und frü­hen 00er Jah­re. Kann sich se­hen las­sen.


Housewives - FF061116

Die Lon­do­ner Band macht be­reits seit ein paar Jah­ren von sich re­den; mit ih­rem neu­en, zwei­ten Lang­spie­ler tref­fen sie aber zum ers­ten mal wirk­lich mei­nen Nerv. Zu hö­ren gibt's schön abs­trak­ten, schlep­pen­den bis ab­ge­hack­ten Post­punk mit Aus­läu­fern in Rich­tung Noi­se, No Wa­ve, In­dus­tri­al und Am­bi­ent. Das er­in­nert manch­mal an das sper­ri­ge Früh­werk von So­nic Youth oder an ei­ne Va­ri­an­te von Spray Paint, die mit vier plat­ten Rei­fen im Schne­cken­tem­po über gro­bes Kopf­stein­pflas­ter klap­pert.



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Subliminal Control - Times Like This

Me­lo­di­scher, old­schoo­li­ger Hard­core/Ur-Emo­co­re aus Bro­ward Coun­ty, Flo­ri­da. Das wär im Wa­shing­ton der mitt­le­ren bis spä­ten Acht­zi­ger auch nicht wei­ter auf­ge­fal­len. Man darf sich durch­aus an Em­brace oder Dag Nasty, ver­ein­zelt auch mal sin Swiz er­in­nert füh­len.

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