Gekonnt abartiges Geschredder kommt einem auf dem zweiten Tape dieser Band aus Fort Worth, Texas entgegen. Für ordentliche Reibungsfläche sorgt dabei eine großzügig ausgelegte Menge an Noise und Fuzz, der sich auf einem durchaus kruden aber bombenfesten Fundament aus Garage-, Post- und Hardcorepunk austoben darf. Mich erinnert's aktuell etwas an die Glasgower Kollegen Anxiety.
Sick Thoughts, die Band um Frontmann DD Owen, ist wohl mitunter eine der produktivsten Songschleudern der aktuellen Garagepunk-Szene; die Formation hat in den vergangenen vier Jahren neben ihrem Debütalbum gleich eine zweistellige Nummer an EPs und 7"s rausgehauen. Der gute Mann hat im vergangenen Herbst das sinkende Schiff verlassen und seinen Wohnsitz von New Orleans nach Helsinki verlegt. Viel wird sich dadurch vermutlich nicht ändern, hat sich das Lineup der Band in der Vergangenheit doch eh öfter erneuert als Herr Owen seine Socken. Das aktuelle zweite Album hat er aber noch in den Staaten mit alten Mitstreitern aufgenommen. Und gar nicht überraschend gibt es darauf konsequent primitiven, bis zum Anschlag angepissten Garagepunk mit starker 77er Kante zu hören, der von einer rauen und explosiven Performance zusammengehalten wird. Viele versuchen das, aber nur wenige können sowas wirklich überzeugend rüberbringen.
Auf dem zweiten Kurzspieler des Trios um Ex-Accordion Crimes Frontmann Bryon Parker und Joy Subtraction Drummer Brian Polk wechselt sich wie gehabt oldschooliger Indierock, der etwas an die kürzlich aufgelösten Hermetic erinnert, mit kraftvollem, leicht Math-Infiziertem Touch&Go-Style Noisrock ab, in dem auch Parkers alte Band noch etwas nachklingt.
Die Londoner Postcore/Noiserock-Band setzt die Entwicklung des letzten Albums zu einem zunehmend aggressiveren Sound fort und liefert auf ihrem dritten Langspieler fraglos ihr bissigstes Stück Lärm ab. Stellenweise scheinen hier eher Big Black ihre Spuren hinterlassen zu haben als der klassische 90er Postcore der bisherigen Alben, jener schwingt hier oft nur noch unterschwellig mit.
Diese Band kommt irgendwo aus UK und ihr erstes Demo tritt schon mal ganz ordentlich Popo mit schön primitivem und räudigem Garagepunk. Geht immer klar, sowas.
Nach einer sehr ordentlichen EP vor zwei Jahren ist jetzt der erste Langspieler der Band aus Portland gelandet und weiß durchaus zu gefallen mit einem Sound aus straightem Garagepunk und unterschwelligen Postpunk-Anleihen, der das Genre definitiv nicht neu erfindet, dafür aber konstant solide Qualität abliefert. Man darf sich etwas an The Intelligence oder eine abgemilderte Version von Ex-Cult erinnert fühlen.
Auf dem zweiten Album von Institute hat sich musikalisch gar nicht so viel gedreht, vielmehr hat das Quartet aus Austin hörbar an den Details seiner arschtretenden Garage-/Postpunk-Fusion gearbeitet. Feinschliff ist aber auch das falsche Wort dafür, eher kommt ihr Sound noch mal einen Tacken knarziger daher als schon auf dem Debüt; sowohl ihr Gespür für kantige Arrangements als auch das zugrunde liegende Songmaterial sind deutlich geschärft, ergeben zusammen einen nahezu perfekten Langspieler.
Auf ihrem neuen Kurzspieler verpassen TV Crime aus Nottingham ihren garagigen Punkhymnen einen ausgesprochen souligen Vibe, damit wecken die neuen Songs Assoziationen zu den großartigen Australiern Royal Headache.
Auf der zweiten EP dieser Band aus Los Angeles gibt's Garage-/Fuzzpunk mit vereinzelten Postpunk-Anleihen und hohem Spaßfaktor auf die Ohren. Ich fühle mich ein wenig an die australischen Kollegen Dumb Punts erinnert.
Neue EP der Punks aus Oakland. Darauf verzichten sie weitgehend auf die melodischen Zwischentöne der bisherigen Platten und verbrechen hier eine ganz unverschämt bollernde Attacke aus Punk und Noise. Das klingt jetzt ganz und gar nicht mehr nach einem (wenn auch erstklassigen) Hüsker Dü-Verschnitt, transportiert aber immer noch jede Menge von diesem gewissen 80er Underground-Vibe.