Neuer Kurzspieler der Garagepunks aus Seattle. Enthalten sind schön kraftvolle Neuaufnahmen von zwei Songs, die letztes Jahr schon mal in krudem LoFi-Sound auf einem Demo aufgetaucht sind.
Schöne Debüt-7" einer Band aus Paris. Der bittersüße Punkrock darauf vermag an Bands wie Short Days, Red Dons oder Radioactivity zu erinnern.
Crayola Summer ist der Name eines kürzlich reaktivierten Musikprojekts des Londoners Simon Williams, welches in der einen oder anderen Form schon seit ca. 1990 existiert hat und in den Neunzigern 'ne Handvoll Tapes und EPs veröffentlicht hat. Davor hatte der Typ mal eine Band namens The Colgates und in der jüngeren Vergangenheit hat er bei Sarandon mitgemischt, deren letzte zwei Alben auf Slumberland sich im Nachhinein als ziemlich geiles Zeug herausstellen. Außerdem war er unter anderem noch in den für meinen Geschmack etwas weniger interessanten The Safe Distance beteiligt.
Jetzt kommt also die erste Crayola Summer Veröffentlichung seit anderthalb Jahrzehnten. Die neuen Songs gefallen ganz ausgezeichnet mit einer Mischung mit geringfügig noisigem Indierock/Powerpop, einer Vorratspackung Psychedelia und Flashbacks zur C86-Generation. Außerdem einem Hauch von Spacemen 3 und frühem Shoegaze, der hier stark auf die psychedelische Komponente herunterkondensiert wird. Letzteres kommt besonders auf den Songs der als Bonustracks enthaltenen Winter Addendum EP zur Geltung.
Die dritte EP der Punks aus Chicago ist mal wieder der zu erwartende Tritt in die Weichteile, ihre derbe angepisste Feelbad-Musik aus den Grundzutaten Hardcore, Noise und ein ganz klein wenig Postpunk ist nach wie vor nix für Sonntagskinder.
Hinter dem Alias Mark Cone verbirgt sich niemand geringeres als Jackie McDermott, den man bisher aus Bands wie Urochromes und The Sediment Club kennt. Auf seinem ersten Langspieler beschränkt der Typ seine Werkzeuge auf ein uraltes Casio Keyboard der Kinderspielzeug-Klasse und eine (nach eigener Aussage äußerst pingelig programmierte) 8 Bit Drummachine. Damit produziert er dann ausgesprochen fluffigen, minimalistischen Synthpunk und erzielt dabei, in Anbetracht der arg beschränkten Mittel, ein erstaunlich kräftiges Ergebnis, an dem Konrad Poohs tanzende Zähne sicher Gefallen finden.
Gekonnt abartiges Geschredder kommt einem auf dem zweiten Tape dieser Band aus Fort Worth, Texas entgegen. Für ordentliche Reibungsfläche sorgt dabei eine großzügig ausgelegte Menge an Noise und Fuzz, der sich auf einem durchaus kruden aber bombenfesten Fundament aus Garage-, Post- und Hardcorepunk austoben darf. Mich erinnert's aktuell etwas an die Glasgower Kollegen Anxiety.