Hui, da kommt einem ordentlich Wind entgegen auf dem ersten Langspieler dieser Band aus Mailand. Zu hören gibt's ersklassigen Postpunk der düsteren und energischen Sorte mit maximalem Angepisstheits-Faktor. Als Referenzen in der jüngeren Vergangenheit fallen mir so Bands wie Sarcasm, Negative Space, Disjoy oder Columns ein.
Wie aus dem Nichts kommt plotzlich diese Londoner Band daher mit einer brillianten Debüt-EP und einem Sound aus rohem, aber kontroliertem Post-/Artpunk und einem herzhaften Garage-Nachbrenner. Man darf sich dabei durchaus an so unterschiedliche Bands wie etwa Flipper, The Fall, Wire oder Swell Maps erinnert fühlen.
Das Synth-/Electropunk-Projekt um Frontmann Shawn Foree hat mal wieder eine Platte aufgenommen. Und wie er dazu auf der Bandcamp-Seite anmerkt: "Felt like shit during the entire process". Entsprechend gibt es auf lyrischer Ebene das gewohnt hohe Maß an Tod und Verderben zu verarbeiten. Aber was die Musik angeht, gehören die minimalistischen Arrangements der Platte - nach dem besonders grimmig klingenden letzten Album Whack Jam - mitunter zum poppigsten Material der Band.
Neue EP der New Yorker Postpunker. Wie zu erwarten setzt die den exzellenten, No Wave-inspirierten Postpunk fort, der schon auf zwei EPs und ihrem letztes Jahr erschienenen Debütalbum zu überzeugen wusste. Den neuen Songs haben sie im Vergleich dazu aber einen geradezu relaxt groovenden, stellenweise auch mal geringfügig krautigen Vibe verpasst.
Mit ihrem dritten Langspieler treffen Needles//Pins aus Vancouver für meinen Geschmack zum ersten mal so richtig den Nagel auf den Kopf. Klassische Jawbreaker-Schule trifft hier auf die stadionkompatiblen Hymnen und Americana-Einflüsse von Beach Slang und ähnlichem Zeug; außerdem auf die rohe Emotionalität von alten Leatherface, Samiam oder Hot Water Music. Die geballte Songpower der Replacements. Das ist natürlich alles andere als neu und unzählige Bands versuchen sich daran. Aber Needles//Pins zeigen hier in zwölf tadellosen Songs ganz eindrucksvoll, wie man sowas richtig macht.
Hinter dem Projekt Traumatológia verbirgt sich der Solokünstler Zoltán Sindhu. So wie der sich zwischen den Welten von New York und Budapest bewegt, bewegt sich ebenso auch die Musik auf seiner Debüt-EP zwischen den Welten von Noise, Ambient, Psychedelic, Industrial, Drone und Dreampop plus einem Hauch von Shoegaze und Postrock. Diese vielfältigen Einflüsse vermengen sich darauf zu einer durch und unwirklichen, albtraumhaften Atmosphäre.
Neue EP der Band aus Memphis, wie gewohnt auf Goner Records. Cruel Friend stürmt mal wieder ganz ohne Umschweife vorwärts mit dieser unverwechselbaren Melange aus Postpunk, Noise und Garage, mit der diese Band mich schon seit jeher zu begeistern wusste. Ebenfalls sehr überzeugend ist die B-Seite Violence, die mit ihrem vergleichsweise schleppendem Tempo eine ausgesprochen düstere Stimmung versprüht.