…und noch mal ordentlicher Postpunk, diesmal von einer Band aus dem Calgary, Kanada. Wie schon bei den gestern vorgestellten Weeping Icon klingt hier einiges noch etwas unausgegoren. Blunt BLVD und Line Giver sind die klaren Highlights, die gespannt auf die weitere Entwicklung der Band machen.
Ein netter Compagnon zum aktuellen Dasher Album ist die erste EP dieser New Yorker Band mit Postpunk, der sich nicht unbedingt durch technische Finesse oder nennenswertes Songmaterial auszeichnet, dafür umso mehr durch einen starken Willen und rohe Energie.
Schöne Debüt-EP einer Band aus dem britischen Basingstoke. Die weiß mit unverschämt rockendem Garagepunk und einem kleinen Spritzer Postcore zu gefallen, der in den besten Momenten den Geist von Obits und Hot Snakes heraufbeschwört.
Melancholisch-melodischer Punkrock mit Garagenvibe auf dem Debüt einer Band aus Ottawa, bestehend aus Mitgliedern von Feral Trash, Crusades und Steve Adamyk Band (the man himself!). Nach letzterer klingt die Platte dann auch etwas, außerdem auch sehr an Marked Men/Radioactivity, Red Dons und an alte Klassiker á la Undertones und Buzzcocks. Garantiert nichts neues unter des Sonne, aber die Songs überzeugen und das alte Arschloch Punk kann durchaus noch eine Platte davon verkraften.
Album Nummer dreieinhalb der Band aus Melbourne ist ihre bisher stärkste, konsistenteste Veröffentlichung und drückt wie gewohnt ganz schön auf die Tube mit einem Mix aus Postcore und Noiserock im Geiste der frühen bis mittleren 90er. Das erinnert an diverse Klassiker von Bands wie etwa Jawbox, Unwound und Bands der John Reis-Connection (Hot Snakes, Drive Like Jehu…), im späteren Verlauf hat die Platte dann auch ein paar Anklänge an Fugazi oder Shellac. Und aus der jüngeren Vergangenheit wären noch Wymyns Prysyn, Meat Wave und natürlich METZ zu nennen.
Das knapp vier Jahre alte Debütalbum der metallischen Noiserocker aus Sydney hat mir ja schon sehr gut gefallen. Die Songs der neuen EP sind aber noch ein ganzes Stück ambitionierter; die Band hat hier zu einem ganz eigenen Sound gefunden. Nach wie vor ist das Noiserock mit starkem Zusatz von Sludge- und Doom-Elementen; neu hinzu kommen jetzt unter anderem Einflüsse aus Math Rock und Post Punk. In Bring Them All Here kann das mal etwas an frühe Iceage erinnern, in anderen Momenten kann man Parallelen zu Neurosis, Frodus oder gar Pink Floyd der Syd Barret-Phase ziehen. Guter Stoff.
Hab mich schon gefragt, was mit denen passiert ist. Die Ex-Garagenband aus Toronto ist zurück mit dem verwirrendsten Albumtitel des Jahres und einem etwas unerwarteten Sound. Aber auch nicht ganz unlogisch, waren Teenanger doch irgendwie schon immer eine Postpunk-Band im Garagenpelz. Und das neue Album ist genau was man erwarten würde, wenn man den bisherigen Sound der Band von jeglichem Garagencrunch befreit. Übrig bleibt bis auf die Knochen entschlackter, leicht angewavter und sehr diszipliniert vorgetragener Postpunk. Oh, und sauguten Synthpop kann die Platte außerdem auch. Ich bin jedenfalls durchaus angetan von Teenanger Mark II.
Lange ein Geheimtip der lokalen Szene, hat David Nance aus Omaha in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe selbstveröffentlichter CD-Rs mit krudem Garage Rock rausgehauen und spülte erstmals im letzten Jahr mit seinem charmant LoFi-mäßigen Debüt für Ba Da Bing Records in an die Oberfläche. Aus gleichem Hause kommt jetzt der Nachfolger und wirkt durch einen vergleichsweise klaren Sound etwas zugänglicher, ohne dass die Musik an sich irgendwelche Kompromisse eingeht. Die Klangpalette ist vielfältiger geworden, es machen sich diesmal deutliche Americana-Einflüsse breit; sogar für eine - selbstverständlich ordentlich verbeulte - Country-Nummer ist sich der Mann nicht zu schade. Ansonsten dominiert nach wie vor eine sumpfige Mischung aus altem Proto- und Artpunk, Blues- und Garage Rock, einem Hauch von Glam. Oder auch mal Velvet Underground meets late The Gun Club meets early Nick Cave meets electrified Neil Young meets The Modern Lovers. Oder ganz was anderes, whatever… ich weiß ja nix von Musik.
Eine tolles Split-Tape zweier Bands aus Toronto, die hier zwei recht unterschiedliche Auffassungen von olschooligem Indie-/Alternative Rock präsentieren. Humanities fielen mir schon mal vor einer Weile mit einer vielversprechenden ersten EP auf und ihr langsam aber kräftig daherkommender Sound bedient sich unter anderem bei Einflüssen aus Noise Rock, Sludge und dem Postcore der Jahrtausendwende.
Low Sun hingegen liefern mit ihren zwei Songs ihr Debüt ab und ziehen mich ebenfalls sofort auf ihre Seite mit psychedelisch-folkigen Harmonien und einem Vibe, dem eine ausgeprägte Seattle-Geruchsnote anhaftet.
Dasher aus Bloomington, Indiana haben sich ganz schön Zeit gelassen mit ihrem ersten Langspieler, der jetzt, viereinhalb Jahre nach ihrem bereits sehr, sehr guten Demo auf Jagjaguwar erschienen ist. Und nicht nur das, auch das Songmaterial ist überwiegend schon vom Demo und zwei 7"s bekannt, manche Songs bekommt man hier gar zum dritten mal vorgesetzt. Und doch wird schon im ersten Moment klar, dass die Band in der Zwischenzeit nicht untätig war, bis zur Perfektion an Sound und Arrangement gearbeitet hat. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ihr ultragradliniger, in eine dreckige Pfütze aus Noise getränkter Postpunk entwickelt hier eine maximale Wucht, ein kompaktes, entschlossen vorwärts walzendes Stück Lärm.