Flat Worms - The Apparition /​ Melt The Arms

Flat Worms aus Los An­ge­les mel­den sich zu­rück mit ei­ner ge­wohnt hoch­wer­ti­gen 7" auf Fa­mous Class, auf der ihr Sound ein gu­tes Stück ver­spiel­ter rü­ber kommt als auf ih­rem letzt­jäh­ri­gen De­büt­al­bum. Da­bei tritt der Ga­ra­gen­fak­tor in den Hin­ter­grund, die zwei Songs rü­cken statt­des­sen ver­mehrt in die Ge­gend von Noi­se-ge­tränk­tem Post Punk. War al­les auch frü­her schon da, aber dies­mal ge­wäh­ren sie die­ser spe­zi­el­len Sau et­was groß­zü­gi­ge­ren Aus­lauf.

Dead Tenants - LPII

Dead Ten­ants aus New York mach­ten schon auf ih­rem selbst­ver­öf­fent­lich­ten De­büt­al­bum vor vier Jah­ren ganz schön was her. Auf Al­re­a­dy Dead Tapes And Re­cords ist nun ihr zwei­ter Lang­spie­ler als Tape und di­gi­tal zu be­kom­men. Da set­zen die noch mal or­dent­lich ei­nen drauf und ih­re recht ab­ge­fah­re­ne Mi­schung aus Noi­se­r­ock, Post Punk und -co­re kommt dar­auf ver­dammt kom­pakt und kurz­wei­lig rü­ber. Bands, die will­kür­lich mit krum­men Tak­ten und Po­ly­rhyth­men han­tie­ren gibt es in ih­rem Gen­re­spek­trum wie Sand am Meer. Aber sol­che, bei de­nen das gan­ze auch noch mu­si­ka­li­schen Sinn er­gibt und den kan­ti­gen Struk­tu­ren zum Trotz so ver­dammt arsch­tre­ten­de Groo­ves fa­bri­ziert… Sol­che Bands sind rar ge­sät.

Al­bum-Stream →

Dry Cleaning - Sweet Princess

Ein aus­ge­zeich­ne­tes De­büt-Tape hat hier ei­ne lon­do­ner Band raus­ge­hau­en, de­ren Post­punk sich so­wohl stark von der düs­te­ren Schu­le der ver­gan­ge­nen Jah­re un­ter­schei­det als auch dan­kens­wer­ter Wei­se von der fun­ky über­dreh­ten Her­an­ge­hens­wei­se, die ge­ra­de auf der In­sel ja wie­der sehr en vogue ist. Statt­des­sen gibt sich ihr Sound zur Ab­wechs­lung mal aus­ge­spro­chen bo­den­stän­dig, groovt sehr ent­spannt und tro­cken, ge­le­gent­lich aber auch mal ganz tanz­bar vor sich her.

Al­bum-Stream →

Crumb - Community Service

Crumb aus Van­cou­ver wuss­ten mir schon auf ih­rem De­mo vor 'ner gan­zen Wei­le ganz gut zu ge­fal­len und auch ih­re ak­tu­el­le EP ist ei­ne schön kur­ze­wi­li­ge An­ge­le­gen­heit in ih­rer Mi­schung aus old­schoo­li­gem Hard­core, Post Punk und -co­re, bei dem Freun­de z.B. von Acrylics oder Bad Bree­ding ru­hig mal ein Ohr ris­kie­ren dür­fen.

Al­bum-Stream →

Constant Mongrel - Living In Excellence

Ich hat­te die­se Band schon fast wie­der ver­ges­sen, gu­te sechs Jah­re nach ih­rem De­büt und auch schon fünf seit ih­rem zwei­ten Lang­spie­ler. Jetzt sind die je­den­falls wie­der da und ha­ben ein saustar­kes Al­bum Num­mer drei am Start. Des­sen Sound be­wegt sich ir­gend­wo zwi­schen dem ak­tu­el­len Post­punk-Ge­sche­hen á la In­sti­tu­te und ei­nem sat­ten Rund­um­schlag der ver­gan­ge­nen Ga­ra­ge­punk-Jah­re; ins­be­son­de­re hat sich das die ei­ne oder an­de­re Schei­be bei UV Race, Ex-Cult, Use­l­ess Ea­ters, Aus­mu­tean­ts und Sau­na Youth ab­ge­schnit­ten. Nicht zu­letzt scheint auch im­mer wie­der ein lei­ser Hauch von Wire durch. Die Fra­ge wie ich zu letz­te­rem ste­he soll­te sich ei­gent­lich ja er­üb­ri­gen.

Al­bum-Stream →

Digital Fun - Love /​ Park Town /​ What Did He Or She Do? /​ Tell Her To Look At Me

Zwei di­gi­ta­le Sin­gles von ei­nem Ty­pen aus Lon­don. Des­sen Lärm ir­gend­wo zwi­schen Noi­se­r­ock, Elek­tro-, Ga­ra­ge- und Post Punk er­in­nert et­was an ei­ne Va­ri­an­te der eben­falls aus Lon­don stam­men­den Power­plant, der ir­gend­wer ei­ne klei­ne Do­sis Big Black ins Bier ge­kippt hat.

Commander Keen - Dying In The South

Wenn ich mir je­de Wo­che mei­nen Weg durch das Di­ckicht an Mu­sik­ein­rei­chun­gen schla­ge, fühlt sich das meis­tens mehr nach un­be­zahl­ter Ar­beit an als nach Spaß. Am En­de lohnt es sich aber doch, wenn mir ab und an ei­ne sol­che Per­le un­ter­kommt wie der zwei­te Lang­spie­ler von Com­man­der Keen aus dem Städt­chen Coo­ke­ville, Ten­nes­see. Un­ter­schät­ze nie die Klein­stadt­punks!
Nicht nur sind die Ty­pen nach ei­nem Hel­den mei­ner Kind­heit be­nannt, auch in mu­si­ka­li­scher Hin­sicht lie­gen wir ab­so­lut auf ei­ner Wel­len­län­ge. So viel lieb­ge­won­ne­nes aus der jün­ge­ren wie auch ur­alten Ver­gan­gen­heit spült mei­ne As­so­zia­ti­ons­ma­schi­ne da an die Ober­flä­che. Be­gin­nend mit dem en­er­gi­schen Post­co­re von Dri­ve Li­ke Je­hu, dem Fuzz Punk von Ca­li­for­nia X oder Hap­py Di­ving, Noi­se­pop á la No Age, Play­lounge oder den un­ver­meid­li­chen Ja­pan­dro­ids. Ih­re Songs pen­deln au­ßer­dem zwi­schen der hym­ni­schen Eu­pho­rie et­wa von Beach Slang oder Needles/​/​Pins und der Me­lan­cho­lie von Milk Mu­sic. Ha­ben die Qua­li­tä­ten des arsch­tre­tend-me­lo­di­schen Post­punks von Pi­les oder Die! Die! Die! und ge­le­gent­lich scheint so­gar ei­ne lei­se Ah­nung von Quick­sand oder Lea­ther­face durch.
Das al­les wur­de hoch­kom­pakt in zehn über je­den Zwei­fel er­ha­be­nen Songs ver­kap­selt, de­ren Ge­halt an hart­nä­cki­gen Hooks und Me­lo­dien weit ober­halb der emp­foh­le­nen Ta­ges­do­sis liegt. Da­von wird mir aber kei­nes­wegs schlecht, ich be­kom­me nur noch mehr Hun­ger auf ei­nen zwei­ten Nach­tisch. So. Ver­dammt. Gut.

Al­bum-Stream →

Puss - Antimatter

Was für'n gei­ler Scheiß ist das denn bit­te? Auf der ak­tu­el­len EP die­ser New Yor­ker For­ma­ti­on be­geg­net ei­nem ka­put­ter Lärm zwi­schen Elek­tro­punk, Noi­se und ei­ner Spur von No Wa­ve. Am Mi­kro dann ei­ne Art Da­mo Su­zu­ki auf ei­nem sehr bö­sen Höl­len­trip, der ih­rem schrä­gen Sound den letz­ten Schub­ser in Rich­tung Wahn­sinn ver­passt. Auch wenn mir da Ver­glei­che z.B. zu Pri­mi­ti­ve Cal­cu­la­tors oder Ho­li­day Inn ein­fal­len - das Zeug ist ziem­lich weit drau­ßen.

Al­bum-Stream →

Bleakness - Disquietude

Hoch­wer­ti­ger Nach­schub von der Band aus Nan­tes, Frank­reich und ih­rem düs­te­ren Post Punk mit viel Wumms und star­kem Songfun­da­ment, ir­gend­wo zwi­schen Cri­mi­nal Code, The Es­tran­ged so­wie auch ei­nem leich­ten Hauch von Te­le­cult oder Red Dons.

Al­bum-Stream →

Life After Football - Goanna Eggs

Ei­ne sehr hüb­sche EP kommt da schon wie­der von ei­ner Band aus Syd­ney, de­ren über­wie­gend me­lo­diö­ser Post Punk und In­die Rock stel­len­wei­se et­was nach ei­ner ver­stärkt das Tanz­bein schwin­gen­den Va­ri­an­te der Go­to­beds klingt. Da­zu ein Sän­ger der - wenn er erst­mal in Fahrt kommt - ei­ne un­wahr­schein­li­che Mi­schung et­wa aus An­dy Fal­kous und Id­les' Joe Tal­bot chan­nelt. Sehr viel­ver­spre­chend, das.

Al­bum-Stream →