Kumusta - Kumusta #1

Vor­zug­li­cher Scheiß aus Rouen, Frank­reich. Ku­mus­ta kom­men mit ei­ner spa­ßi­gen Mi­schung um die Ecke, die ei­nen straf­fen Bo­gen spannt von Noi­se Rock und -co­re, über Post Pun­k/-co­re bis hin zu ei­nem Hauch von Ga­ra­ge­punk. Man stel­le sich zum Bei­spiel in man­chen Mo­men­ten ei­ne Ver­schmel­zung aus ge­dros­sel­ten Bad Bree­ding und Cri­mi­nal Code vor. In an­de­ren Au­gen­bli­cken hat es ein biss­chen was von den aus­tra­li­schen Post­co­re-Haus­num­mern Bat­piss und Bench Press.

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Big Bite - Trinity

Das Lan­ge­spiel­de­büt von Big Bi­te aus Se­at­tle im letz­ten Jahr war schon ei­ne sehr will­kom­me­ne An­oma­lie und der Nach­fol­ger kommt nicht we­ni­ger bril­li­ant rü­ber, haucht er­neut ei­ner schnör­kel­los ro­cken­den 90er Schu­le ir­gend­wo zwi­schen In­die-/Al­ter­na­ti­ve Rock und ein biss­chen Shoe­ga­ze neu­es Le­ben ein. Su­gar, Pol­vo und Swer­ve­dri­ver kom­men da­bei an al­ten Bands in den Sinn; Par­do­ner, frü­he Ov­lov, Mil­ked oder Dead Soft wä­ren halb­wegs ge­eig­ne­te Ver­glei­che aus der Ge­gen­wart. Häu­fi­ger als zu­vor wer­den hier au­ßer­dem ein paar psy­che­de­li­sche Mo­men­te aus­ge­rollt und im End­spurt kommt noch ein ge­wis­ser Post­punk-Fak­tor der Mar­ke Teen­an­ger oder Con­stant Mon­grel zur Gel­tung.

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Plataforma - La Equitativa

Er­neut haut ei­ne Band aus Bar­ce­lo­na über­zeu­gend in die Schei­ße. Pla­ta­for­ma macht das in Form ei­nes ma­xi­mal DIY-mä­ßi­gen Sounds im Um­feld von Dark-/Post Punk und ei­ner ge­sun­den Do­sis Goth. Cri­sis kom­men da mal wie­der in den Sinn, frü­he 2010er Ko­pen­ha­gen-Schu­le á la Lower und Iceage oder auch jün­ge­re Acts wie Dis­joy ste­hen dem nicht all­zu fern.

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Girls In Synthesis - Arterial Movements 7"

Nach­dem die letz­te EP von Girls In Syn­the­sis nicht so rich­tig mei­nen Nerv tref­fen woll­te, sind die Lon­do­ner auf dem neu­es­ten Kurz­spie­ler wie­der voll in ih­rem Ele­ment. Wie ge­habt agie­ren sie da­bei stets auf der Schwel­le zwi­schen Noi­se Rock und Post Punk, be­we­gen sich da­mit durch­aus in der Nach­bar­schaft von Bands wie z.B. USA Nails, Tu­nic und John (timestwo). Das de­fi­ni­ti­ve High­light hier ist Smar­ting mit sei­nem stark Big Black-mä­ßi­gen Gi­tar­ren­ge­schrub­be.

Lux - New Day

Lux aus Bar­ce­lo­na kön­nen be­reits ein De­mo und ei­nen viel­ver­spre­chen­den Lang­spie­ler vor­wei­sen, aber auf ih­rer ak­tu­el­len EP kommt ihr Sound mal so rich­tig in die Gän­ge. Da tref­fen ei­ni­ge der ex­zen­tri­sche­ren Strö­mun­gen des 80er Post- und Hard­co­re­punk wie et­wa Man Si­zed Ac­tion und The Pro­le­ta­ri­at auf mar­kan­te Go­th/­De­ath­punk-Bass­li­nes, aber auch an ak­tu­el­le­re Bands wie Street Ea­ter oder das Cow­punk­wun­der Mur­de­rer darf man sich er­in­nert füh­len.

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Dee Bee Rich - Demo

Nach ei­nem stark Syn­th-las­ti­gen Tape vor gar nicht so lan­ger Zeit gibt's auch schon 'nen klei­nen Nach­schlag von dem Ty­pen der schein­bar auch in so ziem­lich je­der an­de­ren Ber­li­ner Band sei­ne Fin­ger drin hat. Dies­mal stär­ker Gi­tar­ren­be­tont, was den Sound mehr so Rich­tung Ga­ra­ge ver­schiebt und ein biss­chen vom frü­hen Erik Ner­vous-Vi­be hat.

Italia 90 - III

Auch wenn in den letz­ten Jah­ren deut­lich mehr Rum­mel um an­de­re bri­ti­sche Bands aus ih­rem mu­si­ka­li­schem Spek­trum ge­macht wur­de, ver­kör­pert kaum ei­ne Band so sehr die See­le und DIY-At­ti­tü­de der Sze­ne und ei­nen nach­drück­li­chen Ap­pell an das ver­dräng­te, schlech­te Ge­wis­sen ei­ner Ge­sell­schaft wie die Lon­do­ner Art-/Post­punk-For­ma­ti­on Ita­lia 90. Es ist lang­sam echt mal an der Zeit, dass mehr Leu­te auf sie auf­merk­sam wer­den. Wie ge­habt hö­re ich hier vor al­lem Echos al­ter bri­ti­scher Post Punk Haus­num­mern wie Cri­sis, Mem­bra­nes, Swell Maps und frü­he Me­kons raus. Gleich­zei­tig baut die Band ihr Klang­spek­trum aber wei­ter aus. Wenn Punk­bands ei­nen auf lang­sam ma­chen, en­det das meis­tens in ei­nem schreck­li­chen Un­fall. Aber er­staun­li­cher Wei­se sind die zwei lang­sams­ten und lei­ses­ten Mo­men­te die ein­deu­ti­gen High­lights die­ser EP. In Open Vains kol­li­diert da­bei die mil­de Dar­bie­tung mit ei­ner mark­erschüt­tern­den An­kla­ge, was in die­ser Kom­bi­na­ti­on ein we­nig an ak­tu­el­le Pro­tom­ar­tyr er­in­nern mag. Der Raus­schmei­ßer Against The Wall hat hin­ge­gen ei­nen ge­wis­sen psy­che­de­li­schen Un­ter­ton mit Wire so an­no Chairs Miss­ing ge­mein.

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Austerity - Anarcho Punk Dance Party

Die Plat­te hält ein, was der Ti­tel ver­spricht. Tanz­ba­rer Scheiß? Aber hal­lo! An­ar­chis­ti­sches Ge­dan­ken­gut? Wird hier Ton­nen­wei­se aus­ge­brei­tet. Sti­lis­tisch ist das nicht un­be­dingt et­was, was man mit An­archo Punk in Ver­bin­dung bringt, aber klar aus dem glei­chen Geist ge­bo­ren. In­fek­tiö­sen Post Punk mit Post­co­re-Nach­bren­ner be­kommt man ge­bo­ten, der trotz sei­ner Tanz­flä­chen­kom­pe­tenz sich sei­ne Kan­tig­keit be­wahrt und auch in der Lärm­ab­tei­lung kei­ne Skru­pel zeigt, die Nach­barn zu we­cken. Das und die un­über­hör­ba­ren po­li­ti­schen An­sa­gen un­ter­schei­det die Band aus Brigh­ton doch recht stark von der kurz­le­bi­gen Dance­punk-Wel­le im ver­gan­ge­nen Jahr­zehnt. Statt New Yor­ker Cool­ness gibt es ei­ne aus­ge­spro­chen bri­ti­sche, an­ge­piss­te un­ver­blümt­heit, auch wenn die mu­si­ka­li­schen Ein­flüs­se ähn­lich ge­la­gert sein mö­gen. Bei je­nen sind na­tür­lich wie­der mal Gang Of Four zu nen­nen, Mi­nu­temen, spä­te­re Mem­bra­nes und The Pop Group. In der Ge­gen­wart ste­hen dem Bands wie Tics, Pill und Slumb Par­ty, Spe­cial In­te­rest und UZS nicht ganz fern.

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Basement Boys - Basement Boys

Ein et­was selt­sa­mes Ge­schöpf, die­se Plat­te der Ba­se­ment Boys aus Min­nea­po­lis. Was mit ei­nem post­pun­ki­gen Vi­be á la Plax, The Cow­boy sei­nen Lauf nimmt, trifft so­gleich auf ga­ra­gi­ges Ge­schrab­bel, ei­ne Schau­fel Noi­se und ein we­nig Beach Goth Me­lan­cho­lie, ir­gend­wo zwi­schen Shark Toys, Ex-Cult, Co Sonn oder frü­he Wav­ves.

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Sandré - Ave Muñón

Ei­nen ge­wag­ten Rund­um­schlag aus Ver­satz­stü­cken von Post Punk, Post- und Noi­se­co­re setzt ei­ne Band aus Bar­ce­lo­na hier ab­so­lut treff­si­cher ab, hält da­bei über­zeu­gend die Ba­lan­ce zwi­schen un­mit­tel­ba­rer Spreng­kraft und selbst­be­wus­ter Am­bi­ti­on. Auch die mög­li­chen In­spi­ra­ti­ons­quel­len sind recht breit ge­fä­chert. Auf der in­ter­na­tio­na­len Büh­ne kann man da et­wa Down­town Boys, frü­he Die! Die! Die! und Les Sa­vy Fav her­an­zie­hen, dar­über hin­aus brin­gen San­dré aber auch ei­nen klar in der hei­mat­li­chen Sze­ne ver­an­ker­ten Vi­be, nicht ganz un­ähn­lich zu Bands wie Ju­ventud Ju­ché, Be­tu­ni­zer und Cu­ba­no Va­le.

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