Molbo - Rettferdighetens Ridder /​/​ Kerozine - Living In A Nightmare

Zwei be­acht­li­che Ver­öf­fent­li­chun­gen mit mehr oder we­ni­ger star­kem Dun­ge­on Punk-Be­zug sind hier die­se Wo­che ge­lan­det. Erst­mal wä­re da die De­büt­kas­set­te von den Nor­we­gern Mol­bo, die ober­fläch­lich be­trach­tet vor al­lem die in letz­ter Zeit ja wie­der sehr schick­li­chen Ein­flüs­se aus '80er Goth, De­ath Rock und Post Punk vor sich her tra­gen. Gleich­zei­tig set­zen sie dem aber auch ei­ne un­wahr­schein­lich wir­ken­de, lau­ni­ge Egg­punk-Äs­the­tik ent­ge­gen und be­zie­hen reich­lich schrä­gen Spaß aus ei­nem Gen­re, das sich sonst ger­ne mal et­was zu ernst nimmt - was zu­ge­ge­be­ner­ma­ßen auch manch­mal sei­ne ganz ei­ge­ne un­frei­wil­li­ge Ko­mik mit sich bringt.

Das Duo Ke­ro­zi­ne aus Ips­wich, Eng­land hin­ge­gen nä­hert sich ei­ner ge­wis­sen Dun­ge­on-Äs­the­tik mehr aus dem Win­kel von glei­cher­ma­ßen ge­rad­li­ni­gem und be­zau­bernd noi­se-las­ti­gem Syn­th- und Elek­tro­punk, so ein­gän­gig wie auch trei­bend und schlag­kräf­tig. Die bes­ten halb­wegs ak­tu­el­len Ver­glei­che, die mir auf die Schnel­le so ein­fal­len wä­ren wie­der­um Bands wie et­wa Spy­ro­ids, O-D-EX, Drý­sild­jöfull, Chan­nel 83, C57BL/​6, Ex­po­se und Beef.

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Padkarosda - S​ö​t​é​t V​é​gek

Auf ih­rer neu­es­ten LP, die Pan­de­mie-be­dingt jetzt erst mit mas­si­ver Ver­spä­tung auf­taucht, rüt­teln Pad­ka­ros­da aus Bu­da­pest nicht all­zu viel an der eta­blier­ten For­mel und das ist voll­kom­men okay so - ist nicht ka­putt, muss nicht re­pa­riert wer­den. Statt­des­sen ma­chen die wei­ter die ei­ne Sa­che, die sie so gut kön­nen wie kaum ei­ne an­de­re Band jün­ge­rer Zeit: Das her­auf­be­schwö­ren at­mo­sphä­ri­scher Post Punk-Ab­grün­de zu­sam­men­ge­hal­ten von die­sem ge­wis­sen, ma­xi­mal licht­schlu­cken­den De­ath Rock-Vi­be.

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Skeleton Glove - Skeleton Glove

Die Ber­li­ner wa­ren mir bis­her von ei­ner Hand­voll De­mos be­kannt, die al­le­samt mehr oder we­ni­ger an den schä­bi­gen Pro­duk­ti­ons­wer­ten krank­ten. Um­so schö­ner des­halb, sie jetzt mal in ei­nem Sound zu hö­ren, der ih­rer schie­ren Wucht ge­recht wird. Das Re­sul­tat ist min­des­tens so gut wie ich es ver­mu­tet hät­te - ih­re ul­tra-räu­di­ge Mi­schung aus Post- und Hard­co­re­punk mit An­lei­hen von De­ath Rock und Ga­ra­ge schlägt zu­ver­läs­sig ge­nau da ein wo es weh­tut.

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Plataforma - La Equitativa

Er­neut haut ei­ne Band aus Bar­ce­lo­na über­zeu­gend in die Schei­ße. Pla­ta­for­ma macht das in Form ei­nes ma­xi­mal DIY-mä­ßi­gen Sounds im Um­feld von Dark-/Post Punk und ei­ner ge­sun­den Do­sis Goth. Cri­sis kom­men da mal wie­der in den Sinn, frü­he 2010er Ko­pen­ha­gen-Schu­le á la Lower und Iceage oder auch jün­ge­re Acts wie Dis­joy ste­hen dem nicht all­zu fern.

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Void /​/​ Gist - Sophisma

Neu­es Al­bum der Ham­bur­ger For­ma­ti­on, die ir­gend­wann auch mal un­ter dem Na­men Al­pha Wa­ves fir­mier­te. Ihr vier­tes be­reits, wenn ich mich nicht ir­re. Und wie ge­habt kön­nen sie dar­auf mit ih­rem ab­so­lut stil­si­che­rern Post Punk von star­ker Goth- und De­ath­rock-Prä­gung über­zeu­gen, der sich dies­mal in ei­nem ver­hält­nis­mä­ßig luf­ti­gen, pro­duk­ti­ons­mä­ßig ent­schlack­ten Klang­ge­wand prä­sen­tiert und sich auch mu­si­ka­lisch ein paar vor­sich­ti­ge Zen­ti­me­ter wei­ter über den Tel­le­r­and der ei­ge­nen Sub­gen­re-Ni­sche hin­aus wagt als bis­her. Bei­des steht ih­nen gut.

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Gesture - Demo

Hier gleich noch mal Post Punk aus dem Ber­li­ner Um­feld mit ei­ni­gen der üb­li­chen Ver­däch­ti­gen an Bord. Das Zeug ist et­was simp­ler ge­strickt, der Zei­ger schlägt ten­den­zi­ell et­was in Rich­tung De­ath Rock aus und er­war­tungs­ge­mäß wer­den dem be­sag­tem Gen­re­spek­trum kei­ne neu­en Er­kennt­nis­se ab­ge­won­nen. Da­für ope­riert die Band aber auf ta­del­lo­sem Ni­veau und kann nicht zu­letzt auf­grund ei­ner tritt­si­che­ren, rou­ti­nier­ten Dar­bie­tung über­zeu­gen.

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Padkarosda - Visszatérő Rémálom

Auf ih­rem neu­es­ten Lang­spie­ler hält sich die Dark Punk/​Death Rock-For­ma­ti­on aus Bu­da­pest wie schon auf dem Vor­gän­ger bis auf's letz­te Kom­ma an die eta­blier­te Gen­re-Re­zep­tur, aber das auf ei­nem aus­ge­zeich­ne­ten Ni­veau.

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Void /​/​ Gist - Cuts

Die Ham­bur­ger Band kam hier vor län­ge­rer Zeit schon mal vor, da­mals nann­ten die sich aber noch Al­pha Wa­ves. Den ers­ten Lang­spie­ler der Band - auch schon zwei­ein­halb Jah­re her - hab ich sei­ner­zeit dann ir­gend­wie ver­pennt. Jetzt ist je­den­falls Al­bum Num­mer zwei er­schie­nen und dar­auf hat ihr Sound deut­lich an Kon­tur ge­won­nen. Post­punk mit deut­li­chem Goth-/De­ath­rock-Ein­schlag, der be­sag­te Gen­res nicht neu er­fin­den will, aber da­für mit ei­ner be­mer­kens­wer­ten Kon­se­quenz sein Ding durch­zieht.



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Masses - Masses

Die meis­ten ha­ben es ja si­cher schon mit­be­kom­men, dass der in­ter­na­tio­na­le An­ar­cho­punk-Un­ter­grund der­zeit auf 'nem ganz schö­nen To­des­trip ist. Ger­ne auch un­ter dem Buz­zword Dark Punk ge­han­delt. Dem bin ich an sich ja durch­aus zu­ge­neigt, mit der gro­ßen Mas­se an neu­en Ver­öf­fent­li­chun­gen wird aber auch zu­neh­mend der be­grenz­te Ho­ri­zont der ak­tu­el­len Gen­re-Ge­ne­ra­ti­on deut­lich. Wenn's dann aber so kraft­voll und stil­si­cher rü­ber kommt wie auf der ak­tu­el­len EP die­ser Trup­pe aus Mel­bourne, mit durch­weg so­li­dem Songfun­da­ment, dann ge­be ich mir auch ger­ne noch et­was mehr vom ewig glei­chen Lied.

Padkarosda - Tétova Lelkek

Aus­ge­zeich­ne­tes Postpunk/​Deathrock/​Dark Punk-Ge­döns auf dem zwei­ten Lang­spie­ler von Pad­ka­ros­da aus Bu­da­pest. Das Gen­re wird hier si­cher nicht neu er­fun­den, da­für punk­tet die Plat­te aber mit ih­rer Kom­pro­miss­lo­sig­keit und ei­nem durch­weg sehr stim­mi­gen, tief­dun­kel­schwar­zen Ge­samt­bild.



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