Auf ihrer neuesten LP, die Pandemie-bedingt jetzt erst mit massiver Verspätung auftaucht, rütteln Padkarosda aus Budapest nicht allzu viel an der etablierten Formel und das ist vollkommen okay so - ist nicht kaputt, muss nicht repariert werden. Stattdessen machen die weiter die eine Sache, die sie so gut können wie kaum eine andere Band jüngerer Zeit: Das heraufbeschwören atmosphärischer Post Punk-Abgründe zusammengehalten von diesem gewissen, maximal lichtschluckenden Death Rock-Vibe.
Die Berliner waren mir bisher von einer Handvoll Demos bekannt, die allesamt mehr oder weniger an den schäbigen Produktionswerten krankten. Umso schöner deshalb, sie jetzt mal in einem Sound zu hören, der ihrer schieren Wucht gerecht wird. Das Resultat ist mindestens so gut wie ich es vermutet hätte - ihre ultra-räudige Mischung aus Post- und Hardcorepunk mit Anleihen von Death Rock und Garage schlägt zuverlässig genau da ein wo es wehtut.
Erneut haut eine Band aus Barcelona überzeugend in die Scheiße. Plataforma macht das in Form eines maximal DIY-mäßigen Sounds im Umfeld von Dark-/Post Punk und einer gesunden Dosis Goth. Crisis kommen da mal wieder in den Sinn, frühe 2010er Kopenhagen-Schule á la Lower und Iceage oder auch jüngere Acts wie Disjoy stehen dem nicht allzu fern.
Neues Album der Hamburger Formation, die irgendwann auch mal unter dem Namen Alpha Waves firmierte. Ihr viertes bereits, wenn ich mich nicht irre. Und wie gehabt können sie darauf mit ihrem absolut stilsicherern Post Punk von starker Goth- und Deathrock-Prägung überzeugen, der sich diesmal in einem verhältnismäßig luftigen, produktionsmäßig entschlackten Klanggewand präsentiert und sich auch musikalisch ein paar vorsichtige Zentimeter weiter über den Tellerand der eigenen Subgenre-Nische hinaus wagt als bisher. Beides steht ihnen gut.
Hier gleich noch mal Post Punk aus dem Berliner Umfeld mit einigen der üblichen Verdächtigen an Bord. Das Zeug ist etwas simpler gestrickt, der Zeiger schlägt tendenziell etwas in Richtung Death Rock aus und erwartungsgemäß werden dem besagtem Genrespektrum keine neuen Erkenntnisse abgewonnen. Dafür operiert die Band aber auf tadellosem Niveau und kann nicht zuletzt aufgrund einer trittsicheren, routinierten Darbietung überzeugen.
Auf ihrem neuesten Langspieler hält sich die Dark Punk/Death Rock-Formation aus Budapest wie schon auf dem Vorgänger bis auf's letzte Komma an die etablierte Genre-Rezeptur, aber das auf einem ausgezeichneten Niveau.
Die Hamburger Band kam hier vor längerer Zeit schon mal vor, damals nannten die sich aber noch Alpha Waves. Den ersten Langspieler der Band - auch schon zweieinhalb Jahre her - hab ich seinerzeit dann irgendwie verpennt. Jetzt ist jedenfalls Album Nummer zwei erschienen und darauf hat ihr Sound deutlich an Kontur gewonnen. Postpunk mit deutlichem Goth-/Deathrock-Einschlag, der besagte Genres nicht neu erfinden will, aber dafür mit einer bemerkenswerten Konsequenz sein Ding durchzieht.
Die meisten haben es ja sicher schon mitbekommen, dass der internationale Anarchopunk-Untergrund derzeit auf 'nem ganz schönen Todestrip ist. Gerne auch unter dem Buzzword Dark Punk gehandelt. Dem bin ich an sich ja durchaus zugeneigt, mit der großen Masse an neuen Veröffentlichungen wird aber auch zunehmend der begrenzte Horizont der aktuellen Genre-Generation deutlich. Wenn's dann aber so kraftvoll und stilsicher rüber kommt wie auf der aktuellen EP dieser Truppe aus Melbourne, mit durchweg solidem Songfundament, dann gebe ich mir auch gerne noch etwas mehr vom ewig gleichen Lied.
Ausgezeichnetes Postpunk/Deathrock/Dark Punk-Gedöns auf dem zweiten Langspieler von Padkarosda aus Budapest. Das Genre wird hier sicher nicht neu erfunden, dafür punktet die Platte aber mit ihrer Kompromisslosigkeit und einem durchweg sehr stimmigen, tiefdunkelschwarzen Gesamtbild.
Auf ihrem zweiten Langspieler navigieren Haldol aus Philadelphia selbstbewuster als je zuvor durch Songmaterial, das ebenfalls durchweg zum bisher stärksten der Band gehört. Ihr dunkelgrauer Death- und Postpunk hat dabei ordentlich an Druck und Textur gewonnen, gibt sich innerhalb seines Genre-Spielraums unerwartet abwechslungsreich und hat auch ein paar neue Überraschungen an Bord. Wenn beispielsweise gleich in den ersten beiden Songs Assoziationen an die Noiserocker Spray Paint wachgerufen werden oder an Wipers erinnernde Leads losbrechen, als hätte der alte Herr Sage selbst vorbeigeschaut. Hier hat eine Band eindeutig ihren Sound gefunden; alles sitzt, passt, wackelt und hat Luft auf dieser Platte.