Nag - Red Panda

Wie ge­wohnt kei­ne Ex­pe­ri­men­te bei Nag aus At­lan­ta und das ist voll ok so. Auch ihr neu­es­ter Kurz­spie­ler über­zeugt da­für mit ei­ner schnör­kel­lo­sen Me­lan­ge aus Post-, Fuzz- und Noi­se Punk, die kei­nen An­lass sieht, sich schlau­er zu ge­ben als sie ei­gent­lich ist und ge­nau des­halb so rei­bungs­los funk­tio­niert.

Rancher - Pummeler

Zwölf Mi­nu­ten mi­ni­ma­lis­ti­sches, kom­pro­miss­lo­ses DIY In­dus­tri­al Noi­se/-punk Ge­döns von ei­nem Duo aus Ri­ver Falls, Wis­con­sin. Als ein et­was ah­nungs­lo­ser Mensch in die­sem Gen­re­spek­trum wür­de ich das mal als ei­ne voll­elek­tro­ni­sche Ab­art von Big Black be­schrei­ben. Oder viel­leicht auch Ver­glei­che zie­hen zum jün­ge­ren, aber ähn­lich mi­ni­ma­len Kra­wall von Black Pus.

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Isolation - Isolation

Bei die­ser Band aus Fal­mouth han­delt es sich im Grun­de ge­nom­men um drei Vier­tel von In­ter­nal Cre­dit. Im Ver­gleich mit de­ren et­was simp­ler ge­strick­ten Ga­ra­ge Punk geht es hier aber et­was straf­fer zur Sa­che mit ei­nem Sound, der ihr so­li­des Ga­ra­gen­fun­da­ment um ge­wis­se Post­co­re-Ten­den­zen so á la Hot Sna­kes oder Youth Avo­iders auf­stockt, so­wie um me­lo­di­schen (Post-)Punk im Sti­le von Red Dons, Day­light Rob­be­ry, Anxious Li­ving, Ner­vo­sas und ein klei­nes biss­chen Wi­pers. Fluppt!

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Unclaimed Diamonds - The First Five Slabs

Das De­büt-Tape via Sta­te Cham­pi­on Re­ords von die­ser Band aus Phil­adel­phia macht be­reits ei­nen star­ken ers­ten Ein­druck. Ein aus­ge­präg­ter 90er In­die­rock-Vi­be á la Bree­ders oder jün­ge­re Melk­bel­ly trifft hier auf eher kon­tem­po­rä­ren Post Punk, den man et­wa mit WALL oder The Ba­by ver­glei­chen könn­te, durch­zo­gen von ei­nem wun­der­bar kru­den Charme.

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The Cowboy - The Cowboy 7"

The Cow­boy sind zu­rück! Nach ih­rem ex­plo­si­ven De­büt­al­bum vor zwei Jah­ren weiß auch die neue 7" der Band aus Cleve­land um Mit­glie­der von Plea­su­re Lef­tists und Ho­mos­tu­pids ele­gant Är­sche zu tre­ten mit zwei Klop­pern im Span­nungs­feld von Ga­ra­ge- und Post Punk, noi­se-las­ti­gen Ober­tö­nen, kan­ti­ger Ober­flä­che und ent­waff­nen­der Ein­gän­gig­keit - An­klän­ge an Plax, Ex-Cult, Shark Toys, oder Flat Worms in­klu­si­ve. Die B-Sei­te über­rascht dann mit ei­nem un­er­war­tet re­laxt in­diero­cken­den In­stru­men­tal­track.

Shit Giver - Meaningless /​ Transition

Ihr 2017er De­büt­al­bum hat­te sei­ner­zeit ei­nen ge­wal­ti­gen Ein­druck bei mir hin­ter­las­sen mit ei­ner aus­ge­spro­chen am­bi­tio­nier­ten und viel­sei­ti­gen Vi­si­on von Post­punk, durch­zo­gen von ex­zen­tri­schen, un­vor­her­seh­ba­ren Song­struk­tu­ren. Mit ih­rer neu­en di­gi­ta­len Sin­gle über­rascht die Band aus Los An­ge­les er­neut, ha­ben sie hier doch vor al­lem ih­re me­lo­di­schen Qua­li­tä­ten her­aus­ge­ar­bei­tet und in ein Ge­wand aus un­wi­der­steh­lich me­lan­cho­li­schem Post Punk, Power- und Goth Pop ver­packt und ent­wi­ckeln da­bei ei­ne Ohr­wurm­ge­walt, auf die ich so nicht vor­be­rei­tet war. Meanin­g­less über­zeugt da­bei als un­er­war­tet ge­rad­li­ni­ge Pop­ka­no­ne in­klu­si­ve ei­nes grenz­wer­tig kä­si­gen Sa­xo­fon­so­los, das bei ei­nem we­ni­ger star­ken Song zu­viel des gu­ten wä­re, hier aber ab­so­lut ver­dient er­scheint. Tran­si­ti­on setzt den neu­en Hang zum sen­ti­men­ta­len Pop dann naht­los fort, be­weist aber auch, dass Shit Gi­ver auch ihr Ge­spür für opu­len­te Struk­tu­ren nicht ver­lo­ren ha­ben.

Champion Lawnmower - Champion Lawnmower

Macht ganz schön Spaß, das zwei­te Tape die­ser For­ma­ti­on aus Van­cou­ver. Ver­spiel­ter Post Punk, der mit Leich­tig­keit die Ba­lan­ce hält zwi­schen rau­er Ober­flä­che und Tanz­bar­keit, wo­mit er ziem­lich ge­nau in der Mit­te lan­det zwi­schen dem ex­zen­tri­schen Punk­rock von Bands wie Ne­ga­ti­ve Scan­ner und Twis­ted auf der ei­nen Sei­te, den in­fek­tiö­sen Groo­ves von Slumb Par­ty oder Ra­pid Tan auf der an­de­ren.

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Sallow Pillow - Wince Meat

Die aus­ge­zeich­ne­te De­büt-EP von Sal­low Pil­low aus Li­ver­pool be­sticht durch ge­rad­li­nig ef­fek­ti­ven Ga­ra­ge Punk mit leich­ten Sur­fein­flüs­sen im Sti­le et­wa von Black Lips, frü­hem Ty Segall oder De­ba­te Club, ei­nem durch­gän­gi­gem Gun Club vi­be so­wie ei­ner ge­wis­sen Post­punk-Kan­te, die et­wa an Lu­xu­ry oder skan­di­na­vi­sche Acts wie Ho­lo­grams und RA er­in­nert. Wenn sie dann in Wear Out The Ro­pe noch ein paar Ame­ri­ca­na-Ein­flüs­se aus­rol­len, komm ich um ei­nen Va­guess-Ver­gleich nicht her­um.

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Acrylics - Sinking In

Nach ei­ni­gen saustar­ken EPs ha­ben Acrylics aus San­ta Ro­sa, Ka­li­for­ni­en sich zwei Jah­re Zeit ge­nom­men für ih­ren ers­ten Lang­spie­ler, der sich - kein biss­chen über­ra­schend - auch gleich als ihr viel­sei­tigs­ter und reifs­ter Bro­cken Lärm her­aus­stellt. Ihr am­bi­tio­nier­ter, aber durch­weg stim­mi­ger Stil­mix be­wegt sich in ei­nem per­fek­ten Drei­eck zwi­schen düs­te­rem Post Punk á la Cri­mi­nal Code, dem der­ben Hard­co­re­punk von Bands wie Cülo, Ha­te Pre­a­chers oder Im­pul­so und dem smar­tem Post­co­re von Ivy oder Bad Bree­ding.

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Yammerer - Reality Escape Resort

Zwei Vor­ab­tracks ha­ben schon or­dent­li­che Er­war­tun­gen ge­schürt für die De­büt-EP die­ser ver­mut­lich bri­ti­schen Band und auch der Rest der EP zeigt, dass hier nicht zu­viel ver­spro­chen wur­de. Es brei­tet sich ein ru­he­lo­ser Klang­tep­pich aus Ga­ra­ge Punk mit für Gen­re­ver­hält­nis­se un­ge­wöhn­li­chem Breit­wand­fee­ling aus, ein biss­chen als trä­fen jüngs­te Ura­ni­um Club auf Ra­dio Bird­man und Mo­dern Lo­vers - er­gänzt um ei­ni­ge MX-80-mä­ßi­ge Ver­schro­ben­hei­ten. Der epi­sche Raus­wer­fer Sea­sons 13-31 hat sich au­ßer­dem si­cher noch ein paar Schei­ben bei den Wi­pers, ins­be­son­de­re bei Youth Of Ame­ri­ca, ab­ge­schnit­ten.

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