Nots - 3

End­lich mal wie­der ein neu­es Nots Al­bum! Nun eilt Nots Al­ben ja der Ruf vor­aus, sehr gu­te Al­ben zu sein. Auch das neu­es­te da­von wird nie­man­den vom Ge­gen­teil über­zeu­gen. Die eis­kal­te Kon­se­quenz be­ein­druckt mich im­mer noch, mit der die Post­punk-For­ma­ti­on aus Mem­phis, Ten­nes­see seit ei­nem hal­ben Jahr­zehnt ih­ren kom­pro­miss­los mo­no­to­nen Sound durch­zieht und sich da­bei of­fen­sicht­lich 'nen Scheiß da­für in­ter­es­siert, auf wel­chen Zug die rest­li­che Sze­ne ge­ra­de wie­der aufpringt. Ganz im Ge­gen­teil, Nots ha­ben sich schon lan­ge ih­re ei­gen­wil­li­ge klei­ne Mi­kro­ni­sche er­obert und per­fek­tio­nie­ren eben die­se zu­neh­mend. Das al­te Feu­er ha­ben sie sich bei all dem be­wahrt, blei­ben so roh und sta­che­lig wie man es von ih­nen nicht an­ders kennt.

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Resounding No - Gross Dominance

Ei­ne glit­zern­de Wand aus Noi­se und Me­lo­dien er­rich­tet die­ses Trio aus New Bruns­wick, New Jer­sey auf ih­rem De­büt-Tape, so mas­siv dass es ei­nen nur mit­rei­ßen kann. Ein von An­fang bis En­de stim­mi­ges Kraft­pa­ket das zwi­schen den Eck­pfei­lern aus Noi­se Pop, ver­ne­bel­tem Psych, Shoe­ga­ze und kraft­vol­lem In­die Rock nicht nur mit be­zau­bernd me­lan­cho­li­schen Me­lo­dien und ver­träum­ter At­mo­sphä­re auf­war­tet, son­dern da­bei auch or­dent­lich die Wän­de zum wa­ckeln bringt.

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Radical Kitten - Contre Nature Han

Fit­ter Post Punk aus Tou­lou­se, der frag­los sei­ne Haus­auf­ga­ben ge­macht hat und wie­der­holt ei­nen fast-schon-aber-noch-nicht-ganz tanz­ba­ren Rhyth­mus­mo­tor ge­gen Leit­plan­ken aus Noi­se an­ecken lässt.

Brandy - Clown Pain 7"

Nach ih­rem sehr gei­len ers­ten Tape hat es ein biss­chen Zeit und ei­ne Vi­nyl-Reis­sue auf Mo­no­fonus Press ge­braucht, bis mal ein paar mehr Leu­te die New Yor­ker Band wahr­ge­nom­men ha­ben. Ihr neue 7" ist mit To­tal Punk er­neut auf ei­nem La­bel er­schie­nen, das ein­fach für Qua­li­tät steht. Die Pro­duk­ti­on ist dies­mal et­was Hoch­wer­ti­ger, der Sound da­durch et­was zu­gäng­li­cher. Was aber nicht heißt dass ihr pri­mi­ti­ves Rif­fing auf der Schwel­le zwi­schen Noi­se und Ga­ra­ge sei­nen Beiß­re­flex ver­lo­ren hät­te. Es knarzt auch dies­mal wun­der­schön.

Bruised - Rotten Codex

Lan­ge drauf ge­war­tet, jetzt ist er end­lich drau­ßen: Der ers­te Lang­spie­ler von Brui­sed aus Chi­ca­go. Der hält was er ver­spricht und be­geis­tert mit wahn­sin­nig hoch­wer­ti­gem Post Punk, der we­nig In­ter­es­se dar­an zeigt, sei­ne Per­for­mance in ein gen­re­ty­pisch ri­gi­des Kor­sett zu zwän­gen, son­dern der ein­fach nur mit Über­zeu­gung ge­ra­de­aus ro­cken will und in punc­to Songs durch­weg ei­nen ro­bus­ten, trag­fä­hi­gen Un­ter­bau vor­zu­wei­sen hat. Das ver­eint ei­ni­ge der bes­ten Ten­den­zen von Bands wie Sie­ve­head, Ne­ga­ti­ve Space, Di­ät, Rank Xe­rox und In­sti­tu­te. Nuff said.

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Corner Boys - Waiting For 2020

Schnau­ze schon voll von 2019? Er­zähl mir was neu­es. Wai­ting for 2020 ist neu. Mit ih­rem ers­ten Lang­spie­ler knal­len die Cor­ner Boys aus Van­cou­ver zum ers­ten mal so rich­tig rein bei mir, nach­dem die bis­he­ri­gen EPs noch nicht so rich­tig zün­den woll­ten. Das ist erst­klas­si­ger Power­pop mit Punk­an­trieb und Ga­ra­gen­zu­satz, au­ßer­dem mit Ähn­lich­kei­ten zu Bad Sports, Boo­ji Boys oder Ste­ve Ada­myk Band - je­weils um ei­ne aus­ge­präg­te 77er Kan­te er­gänzt.

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Co-op - III

Nach der ziem­lich gei­len EP vor an­dert­halb Jah­ren war es man höchs­te Zeit für neu­es Ma­te­ri­al der Band aus Van­cou­ver. Das wirkt im Ge­samt­ein­druck et­was un­fo­kus­sier­ter, was wohl vor al­lem an den drei In­stru­men­tal­stü­cken und In­ter­lu­des liegt, die den Fluss des Al­bums eher un­ter­bre­chen als ihm dien­lich zu sein. Lässt man eben je­ne aus, bleibt eber er­neut ei­ne aus­ge­zeich­ne­te EP üb­rig. Wie ge­habt trifft in ih­rem Art- und Post Punk ela­bo­rier­te Songar­chi­tek­tur auf Wire-Mi­ni­ma­lis­mus und psy­che­de­li­sche Zu­ta­ten, die mich an Paint Thin­ner er­in­nern. An­de­rer­seits kann es auch mal ein we­nig nach Bam­ba­ra oder Pro­tom­ar­tyr in ih­ren et­was kan­ti­ge­ren Mo­men­ten klin­gen.

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Dr. Sure's Unusual Practice - Its Alive ​/​ ​Busy Bigness

Sau­gu­te De­büt-Cas­sin­gle hat hier mal wie­der ei­ne Band aus Mel­bourne hin­ge­legt. Quir­li­gen Post Punk gibt's zu hö­ren, der mit ei­ner ga­ra­gi­gen Klang­äs­the­tik und new-wa­vi­gen Vi­bes so­gar ei­nem no­to­ri­schen Trüb­sal­blä­ser wie mir für ein mo­de­ra­tes Maß an gu­ter Lau­ne be­schert.

B'schißn & Ponys auf Pump - Split

Gu­tes Punk­fut­ter mal wie­der aus dem Hau­se Phan­tom Re­cords auf ei­ner Split-LP zwei­er Bands, die kaum bes­ser zu­sam­men auf ei­ne Plat­te pas­sen könn­ten. Bei­de Bands er­zeu­gen un­po­lier­ten und aus­ge­zeich­ne­ten DIY-Punk­rock. B'schißn aus Hal­le (Saa­le) kom­men da­bei mit ei­ner gu­ten Por­ti­on Ga­ra­gen­knarz da­her, wäh­rend die Ber­li­ner Po­nys auf Pump et­was schram­me­li­ger klin­gen und mit ih­rem Syn­the­insatz ei­nen ge­wis­sen Pis­se-Vi­be auf­kom­men las­sen.

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Buffet - All American

Ver­dammt, ma­chen die Jungs Spaß. Buf­fet kom­men aus der Klein­stadt Ana­cor­tes auf der Fi­dal­go-In­sel, Wa­shing­ton und ihr ers­tes Al­bum ist ei­ne ein­zi­ge Gra­na­te, die ir­gend­wo zwi­schen den Wel­ten von Post-/Hard­core der klas­si­schen West­küs­ten­prä­gung und me­lo­di­schem Fuzz Punk ope­riert. Letz­te­rer darf wahl­wei­se mal an frü­he No Age, Ma­le Bon­ding oder Ter­ry Malts er­in­nern . Und mit Thro­ne gibt's dann auch noch ei­nen ab­so­lut er­freu­li­chen Flash­back zum Emo­co­re der frü­hen Neun­zi­ger zu be­wun­dern.

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