Grass Is Green - Vacation Vinny

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Gras der ei­nen oder an­de­ren Sor­te scheint hier das The­ma der Wo­che zu wer­den (sie­he letz­ter Bei­trag). Au­ßer­dem scheint das 90er In­die­rock Re­vi­val in die­sem Jahr sei­nen vor­läu­fi­gen Hö­he­punkt er­rei­chen, an­ge­sichts des Er­fol­ges von Spee­dy Or­tiz und Kon­sor­ten. Ist na­tür­lich schön, mal et­was an­de­res zu hö­ren als seich­tes Folk-Ge­säu­sel und über­zu­cker­tes Syn­th­pop-Ge­plu­cker, aber auf Dau­er wür­de ich mich doch mal wie­der über et­was mehr vor­wärts-den­ken­den Krach freu­en. Na­ja, ge­nie­ßen wie es, be­vor der ak­tu­el­le Trend mal wie­der zum Hals her­aus hängt.
Die ak­tu­ells­te Wort­mel­dung aus die­ser Ecke kommt von Grass Is Green aus Bos­ton. Die spie­len sehr ge­konn­ten Noi­se­r­ock mit kla­ren Post-Ir­gend­was und Math­rock Ein­flüs­sen, zum Bei­spiel der Mar­ke Pol­vo, Shel­lac oder Cha­vez. Aber auch In­die­klas­si­sche zwi­schen­tö­ne á la Se­ba­doh oder Pa­ve­ment kom­men vor. Wie meis­tens ei­ne sehr an­ge­neh­me Zeit­rei­se aber: Bit­te, bit­te, lie­be In­die­bands von heu­te, wenn ihr die Ba­sics des Lär­mens wie­der et­was auf­ge­frischt habt, schielt doch mal wie­der et­was in Rich­tung Zu­kunft, ok?

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Blank Realm - Grassed In

blank realm
Sieht lang­sam so aus als wä­re das doo­fe Win­terloch rund um den in­ter­na­tio­na­len Tag des Kon­sums über­stan­den, für die nächs­ten Ta­ge und Wo­chen kün­di­gen sich die ers­ten ernst­zu­neh­men­den Neu­ver­öf­fent­li­chun­gen des Jah­res an. Und Blank Re­alm aus Bris­bane, Aus­tra­li­en star­ten gleich mit ei­nem ers­ten Knal­ler ins neue Jahr.
Leg­ten sie es auf ih­ren bis­he­ri­gen Al­ben noch eher auf die klang­li­che Über­wäl­ti­gung des Hö­rers an, ha­ben sie für ih­re neue Plat­te ihr Spiel­zim­mer ein we­nig auf­ge­räumt und es geht mit ei­nem ent­schlack­ten Sound deut­lich fo­kus­sier­ter zu.
Durch­setzt von 60er/​70er Power­pop, Hyp­no­ti­schen Psy­che­de­lic-Jams und schram­me­li­gem, C86-be­ein­fluss­tem Früh­neun­zi­ger-In­diepop, der auch der Neu­see­län­di­schen Fly­ing Nun-Con­nec­tion ent­stam­men könn­te, ha­ben die eher mi­ni­ma­lis­ti­schen Song­kon­struk­te hier al­le Zeit der Welt um ih­re hyp­no­ti­sche Wir­kung zu ent­fal­ten; kein Song ist hier un­ter vier Mi­nu­ten. Dank her­vor­ra­gen­der Song­wri­ting-Qua­li­tä­ten wirkt das gan­ze aber kei­nes­falls red­un­dant oder über­flüs­sig aus­ufernd, son­dern die Songs neh­men sich ein­fach die Zeit die sie brau­chen um so rich­tig zu kli­cken.

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Zebra Hunt - Only Way Out/​Get Along 7" & Beaches Ep

Zebra Hunt 1
Zebra Hunt 2
Power­Pop-/Ga­ra­gen­rock­band aus Se­at­tle. Ha­ben im lau­fe des letz­ten Jah­res zwei sehr spa­ßi­ge Kurz­spie­ler raus­ge­hau­en. Ent­spann­tes, an The Clean er­in­nern­des Ge­schram­mel und zwi­schen­durch auch mal et­was trei­ben­de­re Ro­cker. Run­de Sa­che (wie Plat­ten es halt so sind).


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The Love Triangle - Clever Clever

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Buzzcocks las­sen grü­ßen. Trei­ben­der, flot­ter 77er Punk mit leich­ter Ga­ra­gen-Kan­te aus UK, ge­naue­res fin­de ich auf die Schnel­le lei­der nicht raus. Gibt sonst nicht viel zu sa­gen, au­ßer dass es halt sehr geil ist. Er­fin­det das Rad na­tür­lich nicht neu, aber wer dem Gen­re et­was ab­ge­win­nen kann be­kommt ei­ne hal­be Stun­de schnel­len, me­lo­di­schen Spaß ge­bo­ten.
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Wild Moth - Over, Again

wild moth
Wooooow… Wie konn­te das pas­sie­ren, dass ich die­se im Herbst er­schie­ne­ne Plat­te so lan­ge über­se­hen ha­be? Ver­mut­lich ist ei­ne ge­wis­se Über­sät­tin­gung an Shoe­ga­ze-be­ein­fluss­ten Bands dar­an schuld, dass ich Wild Mo­th vor­erst zu igno­rie­ren ver­sucht hab. Aber das hier ist ei­ne der bes­ten Rock­plat­ten des letz­ten Jah­res, zwei­fel­los. Man hört hier: Trei­ben­den Post­punk & Noi­se Rock à la frü­he Trail of Dead, Di­no­saur Jr-ar­ti­ge Riff­at­ta­cken, voll­kom­men un­pein­li­che Emo-Ein­flüs­se, die eher der frü­hen, dem (Post-)Hardcore noch nä­her ste­hen­den Schu­le ent­stam­men. Die Shoe­ga­ze-Ele­men­te hat­te ich ja be­reits er­wähnt. Auch die sind eher auf der kra­chi­gen Sei­te des Gen­res an­ge­sie­delt, al­so eher so Swer­ve­dri­ver oder Bail­ter­space. Und die her­vor­ra­gen­den Songs wis­sen emo­tio­nal zu be­we­gen, was in die­sen Zei­ten echt 'ne Aus­zeich­nung ist, in de­nen ähn­li­che Bands eher ei­nen auf abs­trakt und di­stan­ziert ma­chen, als ob sie stän­dig un­ter dem Ein­fluss der fal­schen Ta­blet­ten stän­den. Das hier ist Mu­sik, die mit bei­den Fü­ßen in der Rea­li­tät steht und of­fen­sicht­lich gar kei­nen Be­darf an der Gen­re-üb­li­chen Ver­ne­be­lung sieht.
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Autistic Youth - Nonage

autistic youth
Band aus Port­land, spielt me­lo­disch-me­lan­cho­li­schen, aber im­mer trei­ben­den Punk­rock. Füh­le mich oft an Wi­pers oder Hot Sna­kes er­in­nert. Au­ßer­dem den­ke da noch an ir­gend­ei­ne eher ak­tu­el­le Band, mir fällt aber um's ver­re­cken ge­ra­de nicht ein wel­che, ver­dammt! Das kommt da­von, wenn man zu viel Mu­sik auf ein­mal hört. Ent­fernt kön­nen viel­leicht Red Dons als Ver­gleich her­hal­ten oder Youth Avo­iders in lang­sa­mer.
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Dead Waves - Take Me Away EP

dead waves
Ganz schö­ner Fahrt­wind kommt ei­nem da ent­ge­gen auf der zwei­ten EP des New Yor­ker Tri­os. Grung­i­ger Noi­se Rock, der es ger­ne ein­fach hält, dies aber durch sei­ne ge­wal­ti­ge In­ten­si­tät bes­tens aus­gleicht. Ober­fläch­lich be­trach­tet fällt na­tür­lich zu­erst das Mark-und-Bein-er­schüt­tern­de Ge­sangs­or­gan des Sän­gers auf, das durch­aus an ei­nen ge­wis­sen to­ten blon­den Sän­ger er­in­nert. Auch der ers­te Track hät­te durch­aus auf ei­ne nicht ganz un­bak­ann­te Plat­te na­mens Bleach ge­passt, aber mit den fol­gen­den fünf Songs fan­gen die Jungs dann doch an, aus ei­ner et­was brei­te­ren Pa­let­te von Ein­flüs­sen zu schöp­fen. Das wä­ren zum Bei­spiel Mel­vins, The Je­sus and Ma­ry Chain und Pi­xies. Das al­les auf elf ge­dreht und fer­tig ist das wuch­ti­ge Un­ge­tüm ei­ner Plat­te. Hät­ten be­stimmt mehr Leu­te mit­be­kom­men, wenn das Ding nicht im De­zem­ber er­schie­nen wä­re, al­so ge­nau wenn al­le Blogs und Ma­ga­zi­ne mit dem pos­ten ät­zen­der Weih­nachts­lie­der und dem kom­pi­lie­ren über­flüs­si­ger Jah­res­end­lis­ten (mal ehr­lich, wer braucht denn noch ei­ne da­von?) blo­ckiert sind. Aber so kann das Mu­sik­jahr 2014 ger­ne wei­ter­ge­hen. Es ist wirk­lich an der Zeit die ver­schla­fe­ne Sze­ne rund um das, was wir mal In­die Rock (R.I.P.) nann­ten, ein we­nig wach zu schrei­en.
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Big French - Downtown Runnin

big french
Ganz kru­des Zeug von die­ser New Yor­ker Band. Zach Phil­lips von Blan­che Blan­che Blan­che ist mit an Bord, und wer mit des­sen Haupt­pro­jekt ver­traut ist weiß jetzt schon, dass er sich über gar nix wun­dern darf. Hier ha­ben wir ei­ne Plat­te vol­ler psy­che­de­li­schem Pro­gres­si­ve-Glam-Punk-Noi­se-Post-Pop-ir­gend­was. Yep. So als hät­ten sich frü­he Gui­ded By Voices beim jam­men zu viel LSD ins Bier ge­kippt und da­bei He­li­um ge­at­met, das wür­de den durch­ge­hen­den Fal­sett­ge­sang er­klä­ren. Zer­fah­re­ne, chao­ti­sche drei­ßig Mi­nu­ten, auf­ge­teilt in 18 kur­ze Song­skiz­zen und durch­drun­gen von vie­len mit­rei­ßen­den Pop­mo­men­ten. Und be­vor man sei­ne her­un­ter­ge­fal­le­ne Kinn­la­de wie­der un­ter Kon­trol­le hat, ist der Spuk auch schon wie­der vor­bei.

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Cheese Borger and the Cleveland Steamers - Terminal

cheese borger
Ich kann um's ver­re­cken nicht viel mehr über die­sen Ty­pen her­aus­fin­den au­ßer dass er wohl vor sehr, sehr lan­ger Zeit in ei­ner Band na­mens Pink Ho­les mit­ge­mischt hat, die wie­der­um sind schein­bar so was wie ei­ne lo­ka­le Le­gen­de in ih­rer Hei­mat Pai­nes­ville, Ohio. Muss ich mal aus­che­cken, wenn ich die Zeit fin­de.
Auf sei­ner ak­tu­el­len Plat­te setzt es mi­ni­ma­lis­ti­schen Ga­ra­gen­rock und 77er Punk mit star­kem Rocka­bil­ly-Ein­fluss. Die Cramps las­sen manch­mal recht herz­lich grü­ßen. Pro­to-Punk á la Mo­dern Lo­vers ist auch kei­ne ganz fal­sche As­so­zia­ti­on. Im­mer schön ab­ge­han­gen und oh­ne über­flüs­si­ge Schnör­kel pro­du­ziert, hät­te die­se Plat­te ge­nau so auch schon vor drei­ßig Jah­ren er­schei­nen kön­nen.
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Planner - Canada is the Reason

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Tol­ler Post-/Noi­se­co­re aus Flens­burg, der sich nicht so recht auf ein be­stimm­tes Sub­gen­re fest­na­geln las­sen will. Klingt mal et­was nach Da­ckel­blut- oder frü­her Tur­bo­staat-Schie­ne mit eng­li­schen Ly­rics, mal er­in­nert es eher an den mo­der­nen Post-Hard­core der frü­hen Nuller­jah­re, noch an­ge­nehm frei von ner­vi­gen Me­tal­co­re- oder Screa­mo-ein­flüs­sen. Ox ver­gleicht sie mit Hot Sna­kes. Auch nicht ganz falsch, wo­bei Plan­ner da doch ir­gend­wie noch 'n gan­zes Stück old­schoo­li­ger klin­gen. Zwölf Songs in zwan­zig Mi­nu­ten, kei­ne No­te zu viel ge­spielt. Sitzt al­les per­fekt.
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