The Losers aus Greenville, Illinois bringen uns einen Flashback zurück in den Mittneunziger College Rock, etwa wie eine leicht angefolkte Superchunk-Variante. Oder ein zweiter Beschreibungsversuch: Lemonheads treffen auf Buffalo Tom. Die EP gibt's zum Preis eurer Wahl auf Bandcamp. (mehr …)
Tod und Verderben transportiert diese Band aus dem britischen Peterborough. Auf ihrem neuesten Siebenzöller bringen sie zwei hervorragende Frustattacken aus Noiserock mit offensichtlichen Grunge- und Garageneinflüssen. Erinnert ein wenig an alte Chokebore Platten oder ans erste Ten Kens-Album, aber auch die Pixies-artige Surfgitarre nimmt hier eine prominente Stellung ein. (mehr …)
Was geht eigentlich heute mit Dischord? Vol.3
Das Dischord-Universum ist klein und von Bandinzest geprägt, wo man auch hinschaut. Jedes Gespräch über diese Bands beginnt zwangsläufig mit endlosem Namedropping, man verliert schnell den Überblick, wer schon mal mit wem was genau gemacht hat. Die bekanntesten Ex-Bands in diesem Fall sind Dag Nasty, Bluetip, Retisonic und noch ein ganzer Haufen anderer. Auf jeden Fall ist die Platte wieder mal ein angenehmer Flashback in die Blütezeit des DC-Hard-/Postcore, der sehr schön die noch deutlich punkigere Phase der späten 80er und ihre Emo-Prototypen, mit dem eher verkopften Sound der Mittneunziger verbindet. (mehr …)
Hardcore-infizierter Garagenpunk aus Buffalo, NY, genau so wie ich's mag. Zehn stark angesägte, energiegeladene Minuten Krach, reif für die Klapse. (mehr …)
Shoegaze-Bands gibt's derzeit mal wieder wie Sand am Meer. Gute Schoegaze-Bands muss man aber noch genau so mit der Lupe suchen wie schon vor so zehn Jahren, als das Genre noch nicht ins öffentliche Bewusstsein zurückgehypt wurde und als eher tot galt. Zu den durchaus vorhandenen hörenswerten Bands ist seitdem vor allem eine riesige Menge unausgereifter Müll hinzugekommen.
Tideland aus Sterling, Virginia sind eine von den guten Shoegazer Bands. Denn sie scheinen zu wissen, dass ein brav nach Genrekonventionen modellierter Sound nicht reicht, dass man letztendlich jede Band - egal welcher Musikrichtung - an der Qualität des Songwritings, an ihren Hooks und Arrangements und vielleicht auch ein kleines bisschen an ihren spielerischen Fähigkeiten misst. Nicht an einem Image oder einer ach-so-tollen Produktion.
Dieses Album ist ein perfektes Beispiel dafür, denn Tideland spielen einen Sound der klassischer kaum geht. My Bloody Valentine sind natürlich als unvermeidbare Referenz heranzuziehen und ein bisschen Swervedriver klingt durch. Dazu kommen weitere Anklänge aus dem Punk- und Alternative-Umfeld der späten 80er, besonders Dinosaur Jr. haben hier noch eindeutige Spuren hinterlassen. Und anders als die meisten musikalisch verwandten Bands schaffen es Tideland den allgemeinen Spirit und die treibende Energie dieser Ära zu transportieren. Das, und gute Songs. So einfach ist das. Höre und lerne. (mehr …)
Voll weihnachtlicher Straight Edge Hardcore aus Washington. Ich kann zwar den ganzen Szene-Bullshit mit seinen albernen Grabenkämpfen und dem krampfhaften Abgrenzungswahn nicht so ab und Straight Edge als Lebenshaltung erscheint mir heutzutage eh nur noch verbohrt und eingefahren, mag es auch vor dreißig Jahren mal für eine kurze Zeit vor einem sehr spezifischen Kontext etwas Sinn ergeben haben. Wie dem auch sei, die Musik ist geil hier. Genau so muss komproissloser Hardcore in der Gegenwart klingen, denn ein bisschen ehrliche Wut auf hohem Niveau hat das Genre in so Screamo-verwässerten und Metalcore-verblödeten Zeiten wie diesen schwer nötig. Und nicht zuletzt auch in einer Welt die zunehmend totalitäre Züge annimmt, was scheinbar kaum wen interessiert. Daher: Schreit mal schön Jungs, damit's auch ein paar Leute mitkriegen. Und schöne Feiertage und so… Fresst nicht zu viel. (mehr …)
Was geht eigentlich heute mit Dischord? Vol.2
Bereits im Februar erschien die erste Platte der aktuellen Band von Fugazi-Drummer Brendan Canty, mit an Bord sind auch Mitglieder von Faraquet und Medications. Und ich bin sehr überrascht von dem was ich da höre, das ist mal locker die untypischste Dischord-Platte die ich je zu Gehör bekam. Nix mit Post-irgendwas hier, stattdessen wühlt sich die Band mal quer durch alles was Power Pop, Glam- und Artrock der frühen bis mittleren Siebziger so hergeben. Und das ganze funktioniert, weil hervorragende Songs das Fundament für den zeitweise doch recht wilden Stilmix bilden. (mehr …)
Pink Mexico ist das jetzt-nicht-mehr-Soloprojekt von Robert Preston Collum aus Los Angeles. Das Debütalbum der nun zum Trio angewachsenen Band ist eine mitreißende halbe Stunde rifflastiger midtempo-Garagenrock mit leichten Psychedelic-Sprengseln und grungigen Untertönen. (mehr …)
Diese kleine *hust* Supergroup bringt einige der potentesten Krachmacher der Gegenwart an einen Tisch, Mitglieder von White Lung, Peace und Nü Sensae zeichnen verantwortlich für den leicht grungig angehauchten frühneunziger-Punkrock auf dieser EP. Die drei Songs sind bereits im letzten Jahr auf einem Tape bei Burger Records erschienen, wenn ich mich nicht irre aber jetzt zum ersten mal digital (oder auf Vinyl *duh*) erhältlich. Macht Bock auf mehr. (mehr …)
Was geht eigentlich heute mit Dischord? Vol.1
Ich muss sagen, es war nicht besonders schwer das Washingtoner Traditionslabel aus den Augen zu verliern, nachdem Dischord zum Ende des letzten Jahrzehnts fast in der Versenkung verschwand und außer ein paar Reissues alter Klassiker nicht mehr viel von sich hören ließ. Auch ein etabliertes, bedeutendes Indie Label muss wohl erst mal den Niedergang des "alten" Musikbusiness verdauen.
Die Veröffentlichungen des Labels haben aber einen besonderen Platz in meinem kleinen Musiknerd-Herzen, hat sich doch der sehr spezielle und einzigartige Dischord-Sound um die Jahrtausendwende wie ein roter Faden durch mein junges Erwachsenendasein gezogen. Seltsam daher, dass ich bisher nicht dazu kam mich genauer mit den aktuellen Veröffentlichungen der Washingtoner Plattenpresse zu befassen, die langsam wieder fahrt aufzunehmen scheint. Hol ich jetzt nach.
Die jüngste Veröffentlichung ist ein Split-Release mit Lovitt Records. Alarms & Controls sind ein Haufen alter Bekannter in der heimischen Szene. Bandmitglieder haben unter anderem schon bei Circus Lupus und Crownhate Ruin mitgemischt und ihre aktuelle Band erinnert soundmäßig sehr stark an einige meiner absuluten Favoriten in der Dischordgrafie: Faraquet, Q and not U, Medications. Also die etwas vertracktere, jazzig-progressiv angehauchte und trotzdem immer locker groovende Variante des klassischen D.C.-Postcore. Wer etwas Geld sparen will, kauft (den Download) am besten im Label-eigenen Shop ein. (mehr …)