Das Punkduo aus Berkeley ist zurück mit ihrem dritten Album und einem geschärftem Sinn für hocheffiziente Riffs, die sie hier mal wieder souverän aus dem Ärmel schütteln als wär nix dabei. Überhaupt haben die sich Street Eaters irgendwie ihre eigene kleine Nische geschaffen mit ihrem recht eigenwilligen Mix aus (Post-)Punk, tonnenweise Fuzz und einem kleinen Spritzer Stoner-Gedöns.
Nach zwei ausgesprochen derben EPs im letzten Jahr ist jetzt der erste Langspieler dieser Band aus Reykjavík über Iron Lung Records zu bekommen. Darauf gibt's eine Mischung aus kompromisslos eindreschendem Hardcorepunk, Noise und Postpunk auf die Ohren; gerade letzterer scheint hier noch stärker durch als auf den bisherigen Veröffentlichungen.
Die neue 7" der Londoner Band verfeinert subtil den Sound ihres letztes Jahr erschienen Debüt-Tapes und gefällt erneut mit bis auf die Knochen herunterkondensiertem Postpunk.
Hier ist noch die letzte der drei vergangenen Freitag erschienenen Cassingles von Bands aus Atlanta auf Chunklet Industries. Die wird von DiCaprio bestritten, die ja vor geraumer Zeit mit ihrem hervorragenden ersten Album aufhorchen ließen. Auf der A-Seite geben sie schön dissonanten Postpunk zum besten, aber mir hat's besonders die B-Seite Hair angetan. Ein träges, schleppendes Biest, das ein wenig an Slint, Shellac und andere Bands der goldenen Touch&Go-Ära erinnert.
ISS sind ein Duo irgendwo aus North Carolina bestehend aus Rich Ivey, dem ehemaligen Sänger von Whatever Brains und Eddie Schneider, den der eine oder andere vielleich aus seiner alten Band Brain F≠ kennt. Ihr zweites Langspiel-Tape überzeugt wieder auf ganzer Linie mit einer Mischung aus Elektro- und Postpunk aus der Sample-Konserve, der einen gewissen Garagenvibe mitbringt und diesmal deutlich fokussierter wirkt als auf dem eher verspielten Debüt.
Hier ist die zweite von drei Cassingles/Lathe Cut 7"s, allesamt von Bands aus Atlanta, die zeitgleich auf dem lokalen Label Chunklet Industries erschienen sind. Über Death Stuff muss ich ja nicht viel Worte verlieren, ihr starkes Demo und das ausgezeichnete Debütalbum haben sicher nicht nur bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Hier gibt's jetzt zwei neue Songs, die wie gewohnt ohne Umschweife ins Schwarze treffen, eine ordentliche Wucht entfalten, aber sich dabei trotz aller Dissonanz erstaunlich eingängig geben.
Nag aus Atlanta fielen letztes Jahr schon mit ihrem schön abgefuckten Debüt-Tape auf. Dieses Jahr haben sie wohl auch schon eine 7" auf Total Punk rausgehauen, die ich bisher irgendwie übersehen hab. Ihr neuester Kurzspieler, digital und als Tape oder Lathe Cut via Chunklet Industries zu bekommen, deckt in gerade mal drei Songs eine Bandbreite von etwas schrägem, garagigem Hardcorepunk, über derbe noise-lastigen Postpunk bis hin zu erstaunlich melodischem Fuzzpunk ab.
Auf diesem schon was älteren Demo einer Band aus Oakland kann man eine eine stimmige Mischung aus ziemlich Noise- und Fuzz-lastigem Post- und Garagepunk bestaunen.
Die Berliner Reissue-Bude Insolito Records hat hier mal wieder ein perfektes Gespür für vergessene und übersehene Artefakte der DIY-Kultur bewiesen mit der Wiederveröffentlichung dieser ursprünglich 1980 erschienenen EP.
Performing Ferrets, manchmal auch The Performing Ferret Band, kamen aus dem englischen Maidstone, existierten ca. 1978-'82 und haben in der Zeit diesen Siebenzöller, eine LP und 'ne Handvoll Tapes und Demos aufgenommen. Nie von gehört? Ich bisher auch nicht. John Peel muss das ganz gut gefunden haben, hat die wohl öfter mal gespielt. Der Rest der Welt war offensichtlich noch nicht bereit dafür.
Wer etwas Tiefer buddeln möchte (und wenn's auch eine CD sein darf), dem sei wärmstens die schon etwas ältere, aber noch erhältliche Compilation No One Told Us auf Hyped To Death empfohlen. Mehr charmanten DIY-Dilettantismus kann man gar nicht in die Laufzeit einer CD quetschen. Eine Wiederveröffentlichung der selbstbetitelten LP ist außerdem vom Spanischen Label Discos Alehop! zu bekommen. Ich bin jedenfalls maximal angetan von dem Schaffen dieser skurrilen kleinen Band.
Nach dem psychedelischen Hardcorepunk der Volume 1 EP und dem puren LoFi-Garage-Acid Rock der Vol. 2, bleibt das Treiben aud dem neuen Kurzspieler der New Yorker Band recht garagig, aber die Koordinaten verschieben sich etwas weiter in Richtung Postpunk. Und natürlich hat's wieder einen gewissen psychedelischen Unterton.