Das australische Label Homeless Records beschert uns den neuen Langspieler der wunderbar kruden Subtle Turnhips aus dem französischen Orléans. Das ist sehr exzentrischer Post-/Garagenpunk irgendwo zwischen dem repetitiven genudel von The Fall, dem schrägen Experimentalpunk der Swell Maps und dem abgefuckten Garagen-Gedresche von Eddy Current Suppression Ring.
Schnörkelloser und supereingängiger Garagenpunk/Powerpop aus Paris. Sieben unmittelbare Hits mit ganz viel 77er Melodieseligkeit und ein paar Birdman-esken Hooks im Gepäck.
Die Garagen-Synthpunker Ausmuteants aus Melbourne hauen schon seit einiger Zeit Lang- und Kurzspieler im gefühlten Wochentakt raus und erleben auch schon läger einen kleinen Mikro-Hype von Seiten zweier bekannter alternativer Medienimperien. Aber erst ihr aktuelles Album hat mich wirklich überzeugt. Das enthält einfach ihre stärksten Songs bisher und ist bis zum bersten vollgestopft mit mitreißenden Hooks. Dabei oszillieren sie zwischen schepperndem Postpunk und melodischem Powerpop. Jeder Song ein Volltreffer und ein Fest für Freunde von z.B. Ex-Cult, Stalins Of Sound oder Useless Eaters.
Was hier in etwa so klingt und aussieht wie die einzigen überlebenden Aufnahmen einer obskuren Postpunk-Band aus den frühen 80ern sind in Wirklichkeit die einzigen überlebenden Aufnahmen einer obskuren Postpunk-Band aus den frühen 2010ern. Die Jungs aus London haben es so gerade eben geschafft ein Demo aufzunehmen und einen Gig zu spielen bevor sie sich auflösten. Das verbliebene Tondokument enthält schön vor sich hin scheppernden, zeitlosen Krach.
Am letzten Tag des vergangenen Jahres hatte ich hier bereits die erste 7" der Porno Mags aus Chicago im Programm und lautstark einen Langspieler gefordert. Woraufhin die Jungs sich per Kommentarfunktion zu Wort meldeten und einen baldigen Release zusicherten. Und Überraschung: Das versprochene Debütalbum ist bereits im April erschienen und ich hab's trotz allem volle Kanne verpasst. Mit 'nem halben Jahr Verspätung macht die Platte zum Glück aber immer noch genauso viel Spaß, wie der erste Kurzspieler schon andeutete. Beide Songs davon sind hier enthalten, plus sechs ebenso ausgezeichnete Ausgeburten ihres relexten Garagenrocks, der eine gewisse Affinität zu alten Protopunk-Geschichten á la Modern Lovers, aber insbesondere zu Australischen vertretern wie Saints und Radio Birdman erahnen lässt.
Ausgezeichnetes Punkgedöns aus Portland. Schnörkellos gekonnter Hardcore Punk, der aber eher an Bad Brains und den etwas quergedachten Früh- bis Mittachziger Dischord-Krempel erinnert. Ein gewisser Garagenappeal veredelt das Ganze dann zu einer der seltenen Platten, die das uralte Genre mal wieder ziemlich frisch daherkommen lassen.
Video aus Denton, Texas liefern mit ihrer neuesten 7" auf Total Punk Records ein ordentlich gesalzenes Update von ihrem arschtretenden Garagen-/Postpunk. Und oh boy, was für ein Sprung vorwärts. Oberflächlich ist hier zwar vieles beim alten geblieben seit ihrem 2011er Debütalbum, aber die beiden Songs sind ein ganzes Stück ausformulierter, der Sound abgehangener ohne an Druck zu verlieren und ein leichter 77er-Feel kommt dazu. Wenn der nächste Langspieler das Niveau halten kann wird das ein schicker Wurf.
Das Garagentrio aus Memphis war in den letzten Jahren ja schon mehr als umtriebig und machte diesen Sommer z.B. mit einer 7" auf Slovenly auf sich aufmerksam. Mit dem neuen, auf Castle Face erschienenen Langspieler treffen sie den Nagel aber so dermaßen auf den Kopf, dass sie sich damit problemlos in die erste Garagenpunk-Liga manövrieren. Einen wahnsinnigen Spaßfaktor versprühen diese zwölf Songs irgendwo zwischen dem entspannten Geriffe jüngerer Thee Oh Sees-Platten, dem stoischen Vorwärtsdrang von Parquet Courts und Ex Cult's Postpunk-infiziertem Geschredder.
Das beschissene Handykamera-Artwork dieses Ultrakurzspielers will erst mal verdaut werden. Sorry, da müssen wir durch, geteilter Schmerz ist doppelter Schmerz. Und ich teile doch gerne. Wird aber wieder gut gemacht durch den straighten und arschtretenden Garagen-/Postpunk der Band aus San Diego, der mich vor allem beim zweiten Song Don't Die an eine Kreuzung aus X (die Amis) und Modern Lovers erinnert, nicht zuletzt weil der Sänger hier auch einen ausgezeichneten Jonathan Richman channelt.
Kompromisslos nach vorne gehender Garagenfuzzpunk aus Michigan mit leicht grungiger Kante. Von sowas wie Originalität kann man hier natürlich nicht sprechen, aber wer beim anhören dieser EP auf solche Gedanken kommt sollte eh mal zum Arzt gehen.