Wieder mal eine deutsche Band die nicht saugt. Needle Exchange aus Berlin spielen eine stimmige und arschtretende Mischung aus klassisch eingängigem 77er Punk und Garagenlastigerem Zeug, die eine gewisse Fluffigkeit versprüht ohne dabei überzuckerter Poppunk-Gefälligkeit zum Opfer zu fallen.
Die besten Scheißtüten des Garagenpunks lassen mal wieder was von sich hören. Hier gehen sie etwas kontrollierter zur Sache als noch auf dem selbstbetitelten Album von 2013, aber mindestens genau so Kraftvoll.
Schräger, minimalistischer Weirdo-Psych von einem kaputten Vogel aus Toronto. Keine Gitarren im Angebot hier, dafür eine ganze Batterie antiquierter Orgel- und Synth-Sounds und infektiöse Grooves bis zum abwinken.
Eine dreckige kleine Garagenpunk-Perle von einem Trio aus Memphis, die mir im Herbst irgendwie durch die Lappen gegangen ist. Größtenteils straight und eingängig, aber immer auch mit einer gewissen Schieflage versehen klingt das für mich z.B. etwas nach Abandos mit noch mehr Rotz, gefiltert durch die kantige Ästhetik der Useless Eaters und die grenzdebile Primitiv-Lyrik von Strange Attractor.
Extra räudiger, ungewaschener Garage-/Noisepunk aus Oakland. Freunde von Eddy Current Suppression Ring, Soupcans oder Lumpy and the Dumpers werden sich sofort zuhause fühlen. Pluspunkte für den geistesgestörten Gesang, der so tief im Mix vergraben ist, dass man ihn super mit eigenen Inhalten füllen kann um sich lautstark über's Wetter, Plastikbier, Gehaltsabrechnungen oder zu teure Nutten zu beschweren.
Dieses Trio aus Cincinnati fabriziert ausgezeichnet abgefuzzten Lärm irgendwo im Spannungsfeld zwischen Garagenpunk, noise-lastigem Postpunk und abgehangenem Fuzzpop, der von Anfang bis Ende einen ungezähmten DIY-Spirit verströmt.
Der Bandname klingt zwar etwas nach Bindenwerbung, die Musik der Band aus Ottawa gibt sich aber eher stachelig als saugfähig. Das hat ordentlich Wumms und bewegt sich mehr oder weniger auf der Schwelle von Garagen- und Postpunk. Das kann mal wie eine Garagenversion des abgespaceten Stoner-Punks von Destruction Unit klingen. Oder mal so, als hätte man den Stooges-Klassiker Fun House in die frühen 80er gebeamt. Hier und da noch eine kleine Prise Saints oder eine Fingerspitze oldschooligen Hardcore-Punk eingestreut, das Resultat ist ein sehr kompaktes Brett von einer Platte.
Eine ohne Rücksicht auf Verluste vorwärts stürmende Attacke ist diese wunderbar rotzige Scheibe von S.H.I.T. aus Toronto. Die Platte klingt auch exakt nach diesem Ort. Mit ihrer Mischung aus Hardcore- und Garagenpunk könnte man sie ein wenig mit Soupcans vergleichen, aber ohne deren Noisrock-Einflüsse.
Kratziger aber zugänglicher Garagenpunk aus Reading. Man stelle sich z.B. Parquet Courts, Useless Eaters oder Yuppies mit deutlicherem Postpunk-Einschlag und gemäßigtem Tempo vor, das käme schon so etwa hin.
Abgefuckter Weirdo-Post-/Garagenpunk aus Brisbane. Woher aus sonst? Man könnte Parallelen zu so unterschiedlichen Bands wie Swell Maps, Feedtime, Scratch Acid, Butthole Surfers oder Birthday Party ziehen, aber alle diese Vergleiche stehen doch eher auf wackeligen Beinen.