Die Band aus Memphis und San Francisco macht jetzt ja schon seit einigen Jahren die Garagen und Keller der weiteren Umgebung unsicher und diese Compilation auf Slovenly versammelt jetzt endlich die meisten 45er der letzten Jahre in kompakter Form. Wem das letztjährige Garagen-Highlight "Bleeding Moon" schon etwas zu poliert klang (ist ja alles eine Frage der Gewohnheit), der kann sich hier an der deutlich knarzigeren LoFi-Ästhetik und dem durchgehend ausgezeichnetem Material ergötzen.
Noise-/Postpunk aus Minneapolis mit konstanter Schieflage, ein wunderbar kruder Angriff auf die Sinne. Die Songs auf dieser Spulware sind überwiegend schon im letzten Jahr auf drei Kurzspieler-Tapes erschienen, wurden hier aber noch mal in zwei langen, energiegeladenen Takes (je eine Seite am Stück) neu aufgenommen. Geht etwas in die Richtung von Watery Love, Piles oder Generation Loss, in den melodischeren Momenten klingt's aber auch als hätte man die erste Milk Music EP durch den Garagen-Fleischwolf gezogen.
Diese Band aus Chicago spielt eine sehr erfrischende Auffassung von Hardcorepunk, getränkt in simplen Noiserock und Garagenpunk. In Kombination mit den sägenden Synths klingt das wie übertaktete Ausmuteants mit ordentlich Hardcore-Feuer unter'm Arsch.
Die Londoner Kapelle teilt sich mindestens ein Mitglied sowie die generelle Marschrichtung mit den Death Pedals. Hier nähern sie sich der Sache aber überwiegend von einer eher garagigen, straight rockenden Seite, mit dem gleichen durchschlagenden Effekt. Ausgezeichneter Garagen-/Noisepunk der neben besagten Death Pedals wahlweise auch mal mal an Pissed Jeans, Hot Snakes, Lo Fat Getting High oder die gestern hier geposteten Beast Fiend erinnern mag. Und natürlich etwas an die unvermeidlichen Jesus Lizard.
Die erste EP von Beast Fiend aus San Francisco hatte bei mir schon bleibenden Eindruck hinterlassen und auf den mehrfach angekündigten und wieder verschobenen (absichtliches Getrolle?) Nachfolger war ich mehr als gespannt. Ihre Beißkraft haben sie seitdem nicht verloren, im Gegenteil: In den 8 Minuten Laufzeit gehen sie noch dreckiger, primitiver, angepisster, jedoch auch tighter zu Werke als bisher gewohnt, mit ihrer nach wie vor mitreißenden Mischung aus Garagen-/Postpunk und prähistorischem Hardcorepunk.
Schönes Tape einer Band aus Seattle mit vielseitigem Post-/Garagenpunk, der mal an Hot Snakes oder deren Nachfolgeband Obits erinnert, manchmal auch an Wire oder Wipers. Oder die namensverwandten Video.
Und wieder mal versucht eine Platte ein Tape den Negativrekord für's unnötig obszönste und politisch unkorrekteste Covermotiv zu unterbieten. Irgendwie schockt mich da aber nicht mehr so viel…
Die Musik der Band aus Petrosawodsk im Nordwesten Russlands ist aber ziemlich geiles Zeug. Recht kruder Noise-Garagen-Surf-Postpunk, der sich nicht zimperlich gibt und in seiner kurzen Spielzeit simple Melodien und Hooks mit einer derartigen Inbrunst abfackelt, dass es jedem ehrlichen Punkafficinado das Herz erweicht.
Erstklassiger Garagenpunk aus Hamburg. Elf kurze, auf's wesentliche konzentrierte Riffattacken, garantiert frei von Innovation, dafür aber umso treffsicherer. Wird Freunde von so Zeug wie Useless Eaters oder Ausmuteants verzücken.
Und gleich das nächste schöne Ding aus Dänemark. Die Kopenhagener Less Win verbrechen auf dieser schon etwas älteren EP einen vorzüglichen Krawall irgendwo zwischen Garagenpunk und Noiserock. Neben offensichtlicheren Referenzen wie Mittachziger-Sonic Youth und The Fall, muss ich hier irgendwie auch an die derzeit wieder aktiven Blues-/Noisepunker Feedtime oder an Eddie Current Suppression Ring denken.
Diese tolle Garagenperle ist mal total an mir vorbei gegangen, als sie vor einem Jahr auf Teenage Menopause erschien. Eine Platte voller fuzzgeladener Highlights hat die pariser Band eingeprügelt, die mich ein bisschen an Manatees oder Abandos erinnert.