Assistert Sjølmord - Assistert Sjølmord

Hard­core Punk aus Os­lo, Nor­we­gen, der aus der Mas­se her­aus­sticht mit ei­ner ro­hen Ga­ra­gen­kan­te in ih­ren ei­ner­seits simp­len und ge­rad­li­ni­gen aber zwei­fel­los auch ele­gan­ten und gut aus­ba­lan­cier­ten Punk-At­ta­cken, so­wie ei­ner un­ge­brems­ten Wucht des ge­rech­ten Zorns, den hier ei­ne or­dent­lich kof­fe­inier­te Front­frau raus­bläst. Al­les in al­lem hat das et­was von ei­ner re­du­zier­te­ren, schnell-und-lo­se spie­len­den Va­ri­an­te der Schwe­den Vi­dro, ver­schweißt mit ei­ner groß­zü­gi­gen Do­sis von Ju­dy and the Jerks oben­drein.

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Smooth Brain - Demoted

Wow, das kam jetzt mal un­er­war­tet. Die­se Band aus Cleve­land, Ohio, die sich Mit­glie­der un­ter an­de­rem mit Cruels­ter, Know­so und Per­verts Again teilt, hat­te ih­re letz­te EP be­reits im Au­gust 2013 ver­öf­fent­licht, nur ei­ne Hand­voll Mo­na­te be­vor die­ses Blog hier sei­nen Lauf nahm. Hier ist al­so plötz­lich ih­re drit­te 7" bis­her und nimmt die Fä­den ziem­lich ge­nau da wie­der auf, wo sie vor über zehn Jah­ren lie­gen ge­blie­ben sind, ser­viert uns fünf neue Pa­ra­de­bei­spie­le von ul­tra-straigh­ten, ein­gän­gi­gen Ga­ra­ge Punk-Ex­plo­sio­nen die, von den zu­vor ge­nann­ten Bands, wohl am ehes­ten den schnör­kel­lo­sen Pun­k­at­ta­cken von Cruels­ter äh­nelt.

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Rider/​Horse - Matted

Was vor ein paar Jah­ren zu­erst sei­nen Lauf nahm als ein Duo an­ge­führt von Spray Paint's Corey Plump, ist jetzt zu ei­nem vol­len Band-Lin­e­up an­ge­wach­sen und mar­kiert ei­nen wei­te­ren Schritt der New Yor­ker zu ei­ner et­was luf­ti­ge­ren und or­ga­ni­schen Klang­äs­the­tik, die auch mehr noch als die zwei bis­he­ri­gen Plat­ten an Plump's al­te Band er­in­nern, be­son­ders an die elek­tro-las­ti­ge spä­te Pha­se. Da­bei bleibt es aber kei­nes­wegs bei ei­nem fau­len Auf­guss ver­gan­ge­ner Zei­ten, son­dern sein pa­ten­tiert dis­so­nan­tes Gi­tar­ren­spiel ver­mengt sich hier auf ei­ne ein­zig­ar­tig na­tür­li­che Art mit ei­ner Fül­le an so­wohl or­ga­ni­schen als auch elek­tro­ni­schen Sounds zu ei­ner Äs­the­tik, die ei­ner­seits star­ke In­dus­tri­al-Vi­bes ver­sprüht, da­bei aber pa­ra­do­xer­wei­se auch im­mer ei­ne er­staun­lich war­me und ver­spiel­te Qua­li­tät auf­weist.

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Subdued - Abattoir

Star­ker An­archo Punk-Scheiß aus Lon­don, der sich weit­ge­hend ei­ner ge­naue­ren Ka­te­go­ri­sie­rung ver­wei­gert und das ist ja so­wie­so im­mer der auf­re­gends­te Punk­scheiß. Auf­ge­nom­men bei D4MT Labs in New York, hat das auch tat­säch­lich ei­ne flüch­ti­ge Ähn­lich­keit zu des­sen be­kann­tes­tem Ex­port Ka­lei­do­scope und fer­ner viel­leicht auch ein biss­chen was von Straw Man Ar­my. Glei­cher­ma­ßen ge­hö­ren aber auch so so Bands wie frü­he Bad Bree­ding, Acrylics und Day­d­ream zu den ers­ten Re­fe­ren­zen, die mir spon­tan in den Sinn kom­men.

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Shament - Shament

'Ne spie­lend artschtre­ten­de De­büt-EP kommt von die­ser Band aus Os­lo, die hier ein Spek­trum ab­deckt vom sä­gen­den Hard­core Punk des Ope­ners Rital­inbjør­ner hin zum fuzz-be­la­de­nen, hals­bre­che­ri­schen Ga­ra­ge Punk von La­ser­krieg, durch den ei­ne ähn­li­che En­er­gie fließt zu so Bands wie The Gobs, Kid Chro­me und S.B.F.. Stygg Be­bi tritt dann ei­nen leicht Dun­ge­on-mä­ßi­gen Egg­punk-meets-De­ath­rock-Vi­be vom Sta­pel, der mich z.B. an Power­plant, Ke­ro­zi­ne und die eben­falls aus Nor­we­gen kom­men­den Mol­bo er­in­nert. Letz­te­re Ten­denz fin­det dann ih­ren Hö­he­punkt im ab­schlie­ßen­den Track Shament, ei­ner grif­fi­gen Hym­ne aus pu­rer Goth-an­ge­hauch­ter Post Punk-Zu­cker­wat­te mit ei­nem ge­wis­sen Black Me­tal-An­strich im Fi­na­le. Fickt mich, ist das mal star­kes Zeug!

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Criminal - Duke Of Oi!

Oh­ne Zwei­fel, das ist mal ab­so­lut ernst­ge­mein­ter Oi!-Scheiß hier, könn­te aber gleich­zei­tig kaum wei­ter von den eta­blier­ten Kon­ven­tio­nen des be­sag­ten Gen­res ent­fernt sein und be­deu­tet auch für die Band ei­ne schar­fe Ab­kehr von ih­rem (mei­nes Er­ach­tens we­nig be­mer­kens­wer­ten) frü­he­ren Out­put. Viel­mehr tut sich die­se Plat­te für mich als ei­ne will­kom­me­ne Er­gän­zung im noch sehr jun­gen und dif­fu­sen Dun­ge­on Punk-Ka­non her­vor, ein biss­chen so wie ei­ne sim­pli­fi­zier­te In­kar­na­ti­on von Poi­son Ruïn klin­gen könn­te, die den Post Punk-Fak­tor links lie­gen lässt und statt­des­sen mit Schma­ckes die Oi!-Kanone be­tä­tigt. Da­zu kommt dann noch ein Sän­ger, der so ei­ne Art True Me­tal Fran­kie Stubbs-Klon aus ei­ner al­ter­na­ti­ven Rea­li­täts­ebe­ne zu chan­neln scheint und fer­tig ist ein neu­es Bün­del an be­herz­ten Kampf­hym­nen über das zer­schla­gen er­drü­cken­der Un­ge­rech­tig­kei­ten aus ge­rech­tem Zorn und mit pri­mi­ti­ven, stump­fen Waf­fen.

Seagate - Tapes Volume II

Die zwei­te EP die­ser Band aus At­lan­tic Beach, Flo­ri­da be­zau­bert mit ei­nem schmack­haf­ten Ge­bräu aus kom­pak­ter und ein­gän­gi­ger Ga­ra­ge- und Fuzz Punk-Vor­zugs­wa­re und ei­ner aus­ge­spro­chen ab­wechs­lungs­rei­chen Samm­lung von Vi­bes, die un­ter an­de­rem ähn­li­che Qua­li­tä­ten be­inhal­ten zu so Bands wie et­wa Sa­ta­nic To­gas, New Ber­lin, Buck Bil­o­xi, Set-Top Box, Spits, Die TV oder Pe­n­an­ce Hall.

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Pablo X Broadcasting Services - Running Wild /​ Hunted

Nach der durch­weg be­rau­schen­den De­büt-LP vom letz­ten Som­mer lie­fert der fran­zö­si­sche Psy­che­de­lic-Zau­be­rer Re­my Pa­blo auf die­ser neu­en Sin­gle mehr von der glei­chen über­wäl­ti­gen­den Klang­wa­re, die ganz stur ihr ei­ge­nes Ding durch­zieht aus pul­sie­ren­den Loops und ab­ge­han­ge­nen Dro­nes in den ent­rück­ten Sphä­ren, an de­nen sich Psych- und Space Rock, Post-, Art-. Pro­to- und Ga­ra­ge Punk über­schnei­den mit mehr als nur lei­chen An­klän­gen et­wa an MX-80, Chro­me und Mé­tal Ur­bain.

.cum - .cum

Ei­ne glor­rei­che De­büt­sin­gle hat da ei­ne ne­bu­lö­se Band aus nir­gend­wo in die end­lo­se Lee­re des In­ter­nets ge­feu­ert, be­stehend aus zwei un­be­streit­bar le­cke­ren Syn­th Punk-Ohr­wür­mern die ei­ner­seits et­was klin­gen wie ein Throw­back in die 2000er In­die Rock Ära (er­in­nert ihr euch noch, als Pitch­fork mal Re­le­vanz hat­te?), an­de­rer­seits aber auch an jün­ge­re Ga­ra­ge Punk-Phä­no­me­ne er­in­nert wie Cher­ry Cheeks, Ope oder Smirk, mit ei­ner ab­schlie­ßen­den Gla­sur aus der Di­gi­tal Lea­ther-Grab­bel­kis­te. Was gibt's dar­an nicht zu mö­gen?

Gay Cum Daddies - Parrots Realm

Selbst im An­ge­sicht von so ziem­lich al­lem was je­nes lo­se Mu­si­ker-Kol­lek­tiv rund um das New Yor­ker La­bel De­co­he­rence Re­cords bis­lang so ver­bro­chen hat, sta­chen Gay Cum Dad­dies im­mer noch deut­lich her­aus als be­son­ders sprach­los ma­chen­de Bot­schaf­ter des Cha­os und Un­heils. In ge­wis­ser Art und Wei­se ist die neu­es­te LP jetzt auch fast ge­nau das, was man von die­ser Band in­zwi­schen er­war­ten kann, näm­lich ei­nen sper­ri­gen Bas­tard des No Wa­ve-ver­seuch­ten Lärms, der je­doch al­ler chao­ti­schen Ka­ko­pho­nie zum Trotz kei­nes­wegs nach rei­nem Zu­falls­prin­zip klingt. Nein, mehr als je zu­vor er­scheint mir die Band auf die­ser Plat­te je­der­zeit hun­dert­pro­zen­tig in Kon­trol­le ih­rer un­kon­ven­tio­nel­len Klang­kon­struk­te und po­si­tiv nerv­tö­ten­den Jams, die nie­mals auch nur den ge­rings­ten Zwei­fel dar­an auf­kom­men las­sen, dass die­se Ty­pen ei­nen Mas­ter­plan ha­ben. Si­cher, ei­nen sehr selt­sa­men, ver­schlun­ge­nen und ver­schlüs­sel­ten Plan, aber nichts­des­to­trotz ei­nen Plan. Hat man sich erst­mal dar­an ge­wöhnt, kommt es ei­nem vor wie das un­er­hör­tes­te, scho­ckie­rends­te Ding wenn in Rib­bo­ning Bould­er Hands Over Da­ta doch tat­säch­lich mal ein er­kenn­ba­rer 4/4-Takt vor­herrscht, für 30 Se­kun­den oder so…

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