Das Schwedische Label Push My Buttons bringt hier das Langspieldebüt dieser Schweizer Band, welches auch ihr bislang stärkstes Material präsentiert und die musikalische Vision erstmals vollständig realisiert. Das bedeutet: ein verdammt ohrwurmlastiger Dopaminrausch aus glitzernd Wave-igen Synth- und Garage Punk-Smashern - exquisite Süßware mit Echos etwa von Wristwatch, Digital Leather, Sex Mex, Teledrome, Powerplant, The Gobs, Shrinkwrap Killers, Stalins Of Sound und Videodrome.
Diese Band aus Oshkosh, Wisconsin braut hier eine Reihe erfinderischer und wandlungsfähiger Anachronismen zusammen, grob in den Parametern von Post Punk und Postcore, Garage Punk und klassischem 90er Indie Rock agierend, was in der heutigen Landschaft wunderbar fehl am Platz und aus der Zeit gefallen rüberkommt. Das hat z.B. diesen gewissen 90er Dischord und Toch and Go-Feel in Songs wie Phthalate Mates und dem psychedelisch groovenden, epischen Rausschmeißer Clumsy Ascetic. Eine Spur von Protomartyr gibt es in Locks Fasten, psychedelische Blüten treibt The Delivery und Songs wie Radio Static haben ein bisschen was von Swervedriver. Darüber hinaus mag man sich an Sachen erinnert fühlen wie die Post Punk und Postcore-Acts Batpiss, Stuck und Bench Press, Bands auf der Schewlle zwischen Garage- und Post Punk á la Tyvek, Parquet Courts oder Flat Worms und nicht zuletzt auch Bands an den melodisch-schrammeligen Tellerrändern von Post- und Art Punk wie Gotobeds, Sleepies, Tape/Off und Shark Toys.
Die Band aus Sydney hat noch nie enttäuscht und hält den Standard hoch auch auf ihrer neuesten, streng geheimen EP - so unglaublich geheim, dass diesmal sogar die Songtitel unter Verschluss bleiben müssen. Was ich verraten darf ist aber, dass diese Songs mal wieder ordentlich die Scheiße regeln in einem weiteren makellosen Batzen aus Lo-Fi Power Pop, Garage-, Fuzz- und Eggpunk. Aber nicht weitersagen, okay?
Feel It Records (neben Urticaria Records and Future Shock Recordings, die den gleichen Krempel als Kassette veröffentlichen) bringt uns eine weitere starke Post Punk-LP. Die kommt von einer Band aus Cincinnati und beschreitet weitgehend Pfade, die langjährigen Beobachtern dieses Blogs sehr vertraut klingen werden, hat dabei aber dennoch genug Vielfalt um interessant zu bleiben und überzeugt mit durchweg solidem Songmaterial. Neues Futter für Fans von so Krempel wie VHS, Criminal Code, Pyrex, Rank/Xerox, Schedule 1, Sievehead oder Marbled Eye.
Zweites Tape dieser Band auf Impotent Fetus oder Down South Tapes oder wie auch immer sich die Bude diese Woche wieder nennt. Noch wilder und energischer kommt das rüber in seiner ungefilterten Rage und verkörpert alles, was man sich von den Releases des Labels erträumt - maximal roh und schmuddelig aber gleichzeitig unerwartet eingängig. Ein perfekter Sturm aus Garage Punk- und KBD-verseuchtem Hardcore-Primitivismus.
Gut vier Jahre nach einer unglaublich Spaß machenden Debüt-LP dieser Berliner Band bekommen wir hier endlich ein bisschen Nachschub geliefert von ihrem recht quirligen aber gleichermaßen kraftvoll angetriebenen Mix aus Synth-, Garage- und Post Punk. Essentielles Futter für Freunde etwa von Belly Jelly, Puff, Dummy, Ausmuteants, Quitter, Liquid Lunch, Ghoulies, Diode oder Spotting.
Gewohnt überwältigender Scheiß, wie zu erwarten von einer weiteren Band um Josh Feigert, seines Zeichens mitverantwortlich für so Bands wie Wymyns Prysyn, Uniform und zuletzt auch Glittering Insects. Klar ist das mal wieder durchzogen von dieser ganz unverkennbaren Melancholie im epischen Cinemascope. Ein durchweg vertrauter Vibe ohne Frage, aber dennoch ist hier etwas Raum für einige Überraschungen und Stilblüten, die man so von den genannten Bands eher nicht kannte wie etwa die melodischen Lichtblicke in so Songs wie Skyless Bells und Earthtone.
Ihr wisst inzwischen, was da auf euch zukommt! Satanic Togas haben noch nie enttäuscht und auch hier setzt es wieder catchy-kompakte Garage Punk-Smasher par excellence. Wenn Gee Tee das unbeschwerte Blumenkind unter den diversen Bands und Projekten um Ishka Edmeades sind, dann sind Satanic Togas der verdorben und schmierig rockende Gegenpol zu deren Powerpop, wobei aber auch die satanischen Gewänder nicht anders können als aus einer bodenlosen Fülle hartnäckiger Hooks und Melodien zu schöpfen.
Fünf Minuten der betörenden Geräusche und des strukturierten Chaos', zu superdichten, kurz angebundenen Song-Konstrukten verkantet von einer israelischen Band. Gleichermaßen wuchtig, eklektisch und verspult, bewegt sich das irgendwo im Sweet Spot zwischen Post Punk, Noise Rock und Garage Punk - ein freidrehender Sound aus alles-ist-erlaubt, der mich an so Bands wie zum Beispiel Big Bopper, Brandy, Patti, Reality Group oder Cutie denken lässt.
Da hat diese Band aus Philadelphia ja mal einen ungewaschenen Bastard von einer EP eingehämmert - ein Lärm in einem Spektrum aus Garage-, KBD- und oldschooligem Hardcore Punk, präsentiert in einer köstlichen LoFi-Ästhetik nicht unähnlich zu diversen Artefakten der Deluxe Bias- und Impotent Fetus-Kataloge. Denke dabei mal in eine ähnliche Richtung wie z.B. Exxon, Motor Corp, Everyone Is Alone Sometimes, The Vortex, Modern Needs, Fugitive Bubble, Insane Urge, Fried E/m oder Septic Yanks.