Noch mehr gutes Futter vom Synth-/Electro Viking Punk-Maestro Klint auf einer schnieken Compilation, die neben dem digitalen Release auch in Form wiederverwerteter Kassetten ein neues Zuhause sucht - dem kann ich natürlich nur applaudieren! Hier haben wir also eine Mischung aus altem Scheiß den ihr vielleicht schon kennt, altem Scheiß den ihr vermutlich noch nicht kennt und neuem Scheiß, den ihr definitiv noch nicht gehört habt. Oh, und obendrein wäre da noch die Angelegenheit um ein paar lange verschollen geglaubte Wachszylinder zu erwähnen, wunderbar roh und ungehört seit ca. 1904-1912. Krank!
In der gegenwärtigen Noise Rock-Landschaft bin ich etwas schwer zu begeistern aber diese Band aus Los Angeles wickelt mich spielend um den Finger mit einer Herangehensweise die an ein Big Black-mäßiges Level des dissonanten Lärms herankommt und gleichermaßen an alte Haudegen á la Distorted Pony, Bastro, Drunks With Guns erinnert. Außerdem auch an jüngeres Zeug wie Spray Paint… oder vielleicht an eine sehr fokussierte Inkarnation von Multicult, vorangetrieben von hartnäckigen Grooves aus der Gang of Four-Zauberkiste.
Eine kurze und schmerzlose Attacke aus Garage- und Synth Punk, gleichermaßen catchy und schreddernd, von einer Band oder Person aus Simi Valley, Kalifornien. Das hat durchaus einiges von so Genre-Hausnummern wie S.B.F., The Gobs, Slimex, Ghoulies, Quitter oder C.H.I.M.P - neben vielen anderen - und muss sich dahinter auch keineswegs verstecken.
Die neueste EP dieser Band aus Antwerpen ist ein einwandfrei losgehender Arschtreter aus Grundzutaten des tendenziell eher traditionellen, aber dankenswerter Weise immer solide konstruierten Garage Punks, fest verankert in durchweg exzellenter Song-Substanz mit dem gewissen British Invasion-Flair á la Resonars, ansonsten auch nicht ganz unähnlich zu Bands wie Dadar, Shitty Life, Mitraille, Big Baby oder Sauna Youth.
Diese Band aus Schenectady, New York tritt einen massiven Sturm des leicht motörisierten Lärms los auf ihrem Demotape, irgendwo zwischen den Eckpunkten von Garage Punk, Hardcore und Sleaze Rock. Eine vorzüglich entflammbare Mixtur ist das, die auch in der Gesellschaft von so Zeug wie Cement Shoes, Polute, Hippyfuckers, Flea Collar, Dollhouse oder Cülo eine gute Figur macht… und obendrein hat das vielleicht auch noch einen Hauch von Hüsker Dü's Hardcore-Ära inne.
Seite numero vier vom Garage-Troubador Die TV aus Marmora, New Jersey ist erneut ein grundsolider Batzen an Garage-/Synth-/Elektropunk-Miniaturen erlesener Qualität. Viel mehr hab ich da auch nicht zu sagen außer wie schon zu den Vorgängern: Freunde von Schrägheiten im groben Umfeld etwa von Powerplant, Stalins of Sound, Erik Nervous, The Spits, Set-Top Box, Digital Leather… Frohlocket!
Eine neue EP der famosen brasilianischen Eggpunk-Hausnummer Cool Sorcery aka Marcos Assis, dessen Sound bisher mit jeder Veröffentlichug etwas ambitionierter wurde. Entsprechend ist auch der neueste Streich ein wunderbares, strukturiertes Chaos, das gleichermaßen Inspiration aus 70er Hard- und Progressive Rock zu ziehen scheint wie auch von einschlägigen Vertretern der gegenwärtigen Garage- und Synthpunk-Szene.
Mein bester Versuch, dieses Teufelswerk zu beschreiben, welches da so'n Typ aus St. Louis, Missouri gechannelt hat, geht so: Ein totaler Überfluss an fortgeschritten dementem Scheiß, herunterkondensiert zu vergnüglichen kleinen Garagenminiaturen im groben Umfeld etwa von Buck Biloxi, Strange Attractor oder alternativ auch Dead Moon und The Dead Milkmen, vielleicht mit einer leisen Ahnung von Wild Man Fisher obendrauf. Ich bin blöd genug und weiß das so zu schätzen.
Hier nochmal ein weiterer kleiner Sammelpost diverser Ruhestörungen aus dem erweiterten Hardcore-Orbit. Den Anfang machen Sex Hater aus Kansas City, die bei Sympathisanten von chaotischem Hardcore-Dreck á la Total Sham, Fried E/m oder Launcher sicher auf einige Gegenliebe stößt.
Wo ich gerade schon vom Dreck spreche - genau jenen Aspekt treiben dann Clinic aus Fresno, Kalifornien noch deutlich weiter auf einer EP, die daherkommt wie eine trübe Pfütze aus primitiver Wut und tiefer Verzweiflung, an manchen Stellen nicht unähnlich zu den frühen Beast Fiend EPs.
pH People, eine Band unklarer Herkunft, schraubt dann das Tempo deutlich runter wobei es ihnen aber keineswegs an Wucht mangelt - ihr Tape auf Urticaria Records ist eine hochprozentige Mixtur aus den Grenzbereichen von Hardcorepunk und (Proto-) Noise Rock mit Echos von überwiegend altem Zeug wie Flipper, Spike In Vain, Noxious Fumes oder Broken Talent.
Außerdem hätte ich dann noch was für die Kerkerkinder auf Lager in Form von Alien Birth aus Philadelphia, die hier ein von oldschooligem Metalzeug verseuchtes Biest abliefern, ein bisschen wie eine Mischung aus extra-primitiven Poison Ruïn und einer Variante der Golden Pelicans, die hier ihren Sleaze Rock-Tendenzen ganz freien Lauf lässt.
Großer Spaß wie immer, die neueste EP von den Italienern Shitty Life, auf welcher die erneut ihren Garage Punk mit tonnenweise Hardcore-Energie und -tempo aufladen (oder auch anders herum). Eine schnurgerade nach vorne gehende Attacke, die under anderem Sympathisanten von Crisis Man, Dadar, Gluer oder Easers gut in den Kram passen wird.