Nach einer Reihe sehr netter EPs im letzten Jahr kommt diese Band oder Person aus Marmorra, New Jersey mit einem neuen Album um die Ecke, das seine Songs unter einer noch mal deutlich unauffälligeren, minimalistischen Oberfläche verbirgt, hinter welcher sich jedoch ein ganz spektakuläres Feuerwerk verschrobener DIY-Kreativität entfaltet. Auch wenn man hier und da noch einen Spritzer von Spits oder Stalins of Sound erhaschen kann, gewinnt Die TV's Sound aus Garage- und Post Punk mit dem gewissen Hauch von Psychedelia hier noch weiter an Fokus und Originalität, verpackt in einer auf's Minimum herunterkondensierten Klangästhetik, in welcher die melancholischen schrammel-Texturen sich frei entfalten können. Das hat mehr als nur einen leichten Unterton von Desperate Bicycles an manchen Stellen, von Power Plant oder Freak Genes in anderen Momenten und sogar einen Hauch von Digital Leather hat das inne im gedämpften Pop von Goner. Lass dich nicht vom ersten Eindruck täuschen, das hier ist starke Medizin von Anfang bis Ende.
Ein angenehm aus der Zeit gefallenes Klangerlebnis, das hier eine Band aus Bellingham, Washington auf ihrer Debüt-EP zum Leben erweckt. Das ist alles mal ganz klar beeinflusst von alten 80er SST und Touch & Go-Veröffentlichungen aus dem eher schrammeligen, Folk-beeinflussten Spektrum, aber andererseits auch nie um eine unvermittelt hereinbrechende Hardcore-Attacke verlegen. Am offensichtlichsten wären da etwa Angst, Meat Puppets und frühe Dinosaur Jr. als Vergleiche zu nennen, aber auch von U-Men, Mudhoney und 80er Scientists hat es ein bisschen was, eher nebensächliche Spuren außerdem von Dicks und Wipers ab und zu. Oder man mag sich auch an jüngeren Bands orientieren wie z.B. Milk Music, Dharma Dogs, Chronophage und Damak.
Ein unerwartet vielfältiger Batzen an Garage Punk-Miniaturen auf diesem schicken Debüt-Tape einer Band aus, vermutlich, Charlotte, North Carolina. Primär lässt sich der Scheiß in der Nähe eines recht schrägen DIY Garage Punk-Spektrums verorten zu dem u.a. Set-Top Box, Alien Nosejob, Satanic Togas, R.M.F.C, frühe Vaguess or Erik Nervous gehören, außerdem eine art LoFi-Variante von Split System… wobei hier überhaupt auch so eine gewisse Aussie-Garagenenergie am Start ist á la Jackson Reid Briggs, Pist Idiots etwa in Chik'n Dinner. Songs wie Sweet 'n Stout und Free Meat liebäugeln hingegen mehr oder weniger mit Hardcore und im Rausschmeißer-Track Gallop! klingt es als gerieten frühe Minutemen auf einen Cowpunk-Trip.
Eine gesunde Ladung des pulsierenden, wenn auch relativ konventionellen Garage Punk, die neueste EP von AdamR aus Carlisle, England. Was man hier an Originalität eingespart hat, wird jedoch vollständig ausgeglichen von der schieren Wucht und der routiniert-soliden Konstruktion dieser Songs. Dazu kommt noch eine milde LoFi-mäßige Produktion und fertig ist ein neuer Genuss für Freunde etwa von Sauna Youth, Clamm, Ex-Cult, Gluer, Mitraille, Shitty Life oder Dadar.
Die erste Langspiel-Kassette der Band aus Olympia, Washington - nach zwei nicht weniger geilen Tapes auf dem tollen Label Impotent Fetus - liefert mal wieder gehörig ab in Sachen des unvorhersehbaren, freimütig plündernden Hard- und Postcore mit zusätzlichen Inhaltsstoffen von Garage Punk und einem Anflug von Wahnsinn, kein bisschen daran interessiert sich althergebrachten Vorstellungen darüber zu fügen, wie sich dieses Ding namens Punkrock abzuspielen hat. Wenn man denn unbedingt muss, kann man den Krempel unter anderem in der Nähe von so unterschiedlichen Bands wie Das Drip, Warm Bodies, Vexx, Judy & The Jerks, Mystic Inane, Hotmom, Gen Pop oder Sniffany & The Nits vermuten.
Keine Warttman-Veröffentlichung aber dennoch ein angenehm vertrauter Sound aus milde Egg-angehauchtem, elektrifiziertem Garage Punk, verbrochen von den üblichen Verdächtigen, die uns auch schon so Bands wie Research Reactor Corp., Satanic Togas und The Gobs eingebrockt haben. Zwölf rastlose Koffeinpillen, die darüber hinaus auch im Umfeld von S.B.F., Cosas Ilegales, Witch Piss oder Ghoulies nicht negativ auffallen würden..
Eine Band aus Pittsburgh, Pennsylvania zettelt hier eine vage vertraut klingende aber gleichwohl spektakuläre Detonation von catchy oldschooliger Hardcore-Energie mit einem gewissen Cowpunk-Vibe an, die irgendwo in den groben Parametern von Germs, Dicks, frühen Hardcore-Inkarnationen von Angst und Meat Puppets zu Werke geht. Auch jüngere Erscheinungen wie Fried E/m und Modern Needs stehen dem wohl nicht allzu fern.
Unsere wöchentliche Dosis des gepflegten Eggpunk-Unfugs kommt diesmal von einem mysteriösen Act aus Stockholm. Viel zu kurz das ganze, aber hochprozentig catchy as fuck. Unter anderem Freunde von so Scheiß wie Nubot555, Egg Idiot, Prison Affair, Set-Top Box, Nuts and Pringue werden dem sicher nicht abgeneigt sein.
Was für ein krankes Punkrock-Austauschprogramm muss denn da am Start sein, damit ein Album gleichzeitig in London, Ontario und auch in London, England aufgenommen wird? Die Band, die so ein Wunder bewerkstelligt hat jedenfalls Connections zu Gaggers und Miscalculations aus dem einen und zu Isolation Party und Mononegatives aus dem anderen London. Die letztgenannte Band ist hier aber der offensichtlichste Vergleich, denn auch auf dieser Platte regiert klar diese ureigene Machart des abgespaceten Synth- und Garage Punk, mit weiteren Geschmackszutaten etwa der Marke Pow!, Useless Eaters, Freak Genes, Isotope Soap, Mind Spiders, Powerplant und Digital Leather. Verdammt geiler Scheiß, anders ausgedrückt.
Eine fette kleine aber erst noch zu pressende 7" von einer Band aus Sydney, die ein bisschen danach klingt als träfe eine stacheligere Version der Lithics mit dem lärmigen Post Punk von Brandy zusammen, dem Noisecore von Shove, einem ganz leichten Hauch von Wipers und den altertümlichen Noise Rock-Relikten von World Domination Enterprises.