Die Band aus Denver um Ex-Mitglieder von Accordion Crimes und Joy Subtraction liefert auf ihrer dritten EP kompakte fünf Minuten Lärm ab, der sich wie gehabt im Spannungsfeld von 90er Postcore, Noise- und Indie Rock bewegt.
Es ist schon gute vier Jahre her, seit diese Band aus Portland mit ihrer selbstbetitelten zweiten EP einen bleibenden Eindruck hinterließ. Jetzt ist überraschend neues Material von ihnen aufgetaucht und damit zeigen sie sich ausgesprochen Vital, ihre Mischung aus klassischem Indierock, etwas Postpunk und Anklängen an diverses Zeug aus den Untiefen des alten SST- und Homestead-Katalogs hat nichts von ihrem Biss verloren, kommt sogar noch ein gutes Stück ausgewogener rüber als zuvor.
Ein physischer oder digitaler Release ist leider nicht geplant, aber netter Weise haben sie mir erlaubt, die EP hier hochzuladen. Also klickt ruhig mal hier drauf.
Dieses Duo aus Toronto spielt melodischen Indierock der aussterbenden Sorte. Solcher, der sich selbst noch ernst nimmt. High Signs sind hier vor einer Weile ja schon mal mit der euphorischen Single A Much Larger Ocean aufgeschlagen, die jetzt auch ihr neues Album eröffnet und klingt als träfe das hymnische Potenzial von Bands wie Beach Slang, Needles//Pins oder früheren Japandroids aufeinander. Ich hätte nicht erwartet, dass darauf ein über weite Strecken so tieftraurig klingendes Album folgen würde. Denn hier wird ein gewaltiges Drama aufgefahren, das mich unter anderem auch an Solids, Restorations oder P.S. I Love You erinnert. Eine ausgesprochen angenehme Überraschung ist ihnen damit gelungen.
Sehr geiler Krempel aus der Türkei. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie beschissen die Realität sich für die Subkultur dort gerade anfühlen muss. Abstract Sense ist jedenfalls ein Solo-Recordingprojekt von Ozan Bodur aus Istanbul und seine mit minimalem Gerät aufgenommene erste EP zieht mich schnell auf seine Seite. Irgendwo im Ballungsraum von oldschooligem Indierock, Noise und Punk zuhause, versprüht das starke 90er Sonic Youth Vibes und sein Gitarrenspiel hat besonders in den letzten zwei Songs diesen gewissen Wipers-Touch. Da nehm ich doch gleich ein volles Pfund von mit!
Nach längerer Funkstille geben die Lärmerzeuger aus dem kanadischen London mal wieder ein Lebenszeichen von sich; oder genauer gesagt schon im letzten Sommer, denn so ganz neu ist die Platte jetzt auch nicht mehr. Natürlich bringt ihre Mischung aus Noise Rock und -punk, einem kleinen Spritzer Sludge und Postpunk nach wie vor sehr kompetent die Wände zum Wackeln. Überraschend ist dann aber der oldschoolige, relaxt daherschlendernde Indierocker In Life and Death, der die EP abschließt.
Eine exzellente Debüt-EP haben Chemical Wire aus Somerville, Massachusetts da abgeliefert. Ein Sound den man vage als Dinosaur Jr meets Wipers plus ein Hauch von Live Skull umschreiben könnte erzeugt darauf einen ganz schönen Fahrtwind. Oder um einen etwas aktuelleren und vermutlich auch treffenderen Vergleich zu bemühen: California X mit etwas mehr Punk-Feuer unter'm Arsch, verfeinert mit einer leichten Note von Stoner- und Sludge Punk.
Neues von den Indierockern aus Oslo, die schon mal vor einem guten Jahr mit ihrer letzten EP Fight einen guten Eindruck hinterließen. Die langsam vor sich her fuzzende A-Seite ist schon ganz nett, aber das eigentliche Glanzstück hier ist die unverschämt catchy geratene Powerpop-Glückspille Into The Night auf der B-Seite.
Die bisherigen zwei EPs der New Yorker Band ließen mich ja schon mehr als gespannt aufhorchen, aber mit einem derart starken Debütalbum hatte ich dann doch nicht gerechnet. Melodischer Indierock, Fuzz-, Jangle- und Powerpop wie man ihn in der dunklen Jahreszeit einfach mal braucht. Das klingt in etwa wie eine Schnittmenge aus Guided By Voices und The Clean; songmäßig werden hier laufend Treffer versenkt.
Die aktuelle EP dieser New Yorker Band gefällt mit einem Sound, der gekonnt Elemente aus 90er Indierock und Shoegaze vermischt und von einem kräftigen Postpunk-Motor vorangetrieben wird. Die alten Swervedriver ruft das ins Gedächtnis oder - wie z.B. im Noisepop-Highlight Hot House - frühe Wavves.
Auch auf dem Kurzspieler Nummer drei der Formation aus Leeds kommt ihre Mischung aus Post Punk, Noise und Indierock ausgesprochen souverän und trittsicher rüber. Mehr als auf den Vorgängern kommen hier sehr deutliche Anklänge an 80er Sonic Youth zum Vorschein.