Ghost Guilt - Mating In Captivity

Die zwei­te EP die­ser Band aus Dur­ham macht schon mal ei­ne äu­ßerst sym­pa­thi­sche Fi­gur mit drei me­lo­di­schen Kra­chern ir­gend­wo zwi­schen Fuzz Punk und 90er In­die Rock.

The Molds - Saltine

Das So­lo­pro­jekt ei­nes ge­wis­sen Matt Oja­la aus Se­at­tle hat ja be­reits im Fe­bru­ar ein ers­tes Al­bum raus­ge­hau­en, das mir schon aus­ge­spro­chen gut ge­fiel. Auf dem so­eben er­schie­ne­nen Nach­fol­ger per­fek­tio­niert Oja­la aber sei­nen spe­zi­el­len Sound aus ver­träumt-ver­ne­bel­tem Jang­le Pop, des­sen Songs und Me­lo­dien zeit­wei­lig schwer greif­bar er­schei­nen, doch je­der­zeit Sinn er­ge­ben und ei­nen star­ken emo­tio­na­len Sog er­zeu­gen. Et­wa so als hät­te man Ma­le Bon­ding mit den frü­hen Fresh & On­lys ge­kreuzt, ei­nen Hauch von Angst bei­gemischt und das gan­ze dann in der schläf­ri­gen Me­lan­cho­lie von Fle­sh World ein­ge­taucht.

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Swearin' - Fall Into The Sun

Ist ja auch schon 'ne Wei­le her, seit wir zum letz­ten mal was ge­hört ha­ben von der Band um Al­li­son Crutch­field, der Schwes­ter von Ka­tie Crutch­field wel­che zwi­schen­zeit­lich mit ih­rem Pro­jekt Wa­xa­hat­chee auch schon ei­ni­ges an Be­ach­tung er­fah­ren hat. Seit­dem Swea­rin' weit­ge­hen­de Funk­stil­le wal­ten lie­ßen sind ja ge­fühl­te hun­dert­und­dr­ölf­zig Bands auf­ge­poppt, die ih­nen ziem­lich ähn­lich klin­gen, oh­ne dass vie­le da­von auch nur an­nä­hernd ihr star­kes Song­ni­veau er­reich­ten. Auf ih­rem jetzt er­hält­li­chen drit­ten Al­bum ver­lang­sa­men Swea­rin' die Gang­art zu ei­nem re­laxt (indie-)rockenden Schlen­der­tem­po und las­sen sich da­mit et­wa ir­gend­wo zwi­schen al­ten Jaw­brea­k­er und Su­perch­unk ein­ord­nen, viel­leicht noch ein biss­chen Wea­k­erthans oder spä­te­re Ther­mals oben­drauf. Die Songs wer­den na­tür­lich mal wie­der ih­rem aus­ge­zeich­ne­ten Ruf ge­recht und ma­chen auch im et­was ge­mä­ßig­te­ren Klang­kos­tüm ei­ne sehr gu­te Fi­gur.

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Commander Keen - Dying In The South

Wenn ich mir je­de Wo­che mei­nen Weg durch das Di­ckicht an Mu­sik­ein­rei­chun­gen schla­ge, fühlt sich das meis­tens mehr nach un­be­zahl­ter Ar­beit an als nach Spaß. Am En­de lohnt es sich aber doch, wenn mir ab und an ei­ne sol­che Per­le un­ter­kommt wie der zwei­te Lang­spie­ler von Com­man­der Keen aus dem Städt­chen Coo­ke­ville, Ten­nes­see. Un­ter­schät­ze nie die Klein­stadt­punks!
Nicht nur sind die Ty­pen nach ei­nem Hel­den mei­ner Kind­heit be­nannt, auch in mu­si­ka­li­scher Hin­sicht lie­gen wir ab­so­lut auf ei­ner Wel­len­län­ge. So viel lieb­ge­won­ne­nes aus der jün­ge­ren wie auch ur­alten Ver­gan­gen­heit spült mei­ne As­so­zia­ti­ons­ma­schi­ne da an die Ober­flä­che. Be­gin­nend mit dem en­er­gi­schen Post­co­re von Dri­ve Li­ke Je­hu, dem Fuzz Punk von Ca­li­for­nia X oder Hap­py Di­ving, Noi­se­pop á la No Age, Play­lounge oder den un­ver­meid­li­chen Ja­pan­dro­ids. Ih­re Songs pen­deln au­ßer­dem zwi­schen der hym­ni­schen Eu­pho­rie et­wa von Beach Slang oder Needles/​/​Pins und der Me­lan­cho­lie von Milk Mu­sic. Ha­ben die Qua­li­tä­ten des arsch­tre­tend-me­lo­di­schen Post­punks von Pi­les oder Die! Die! Die! und ge­le­gent­lich scheint so­gar ei­ne lei­se Ah­nung von Quick­sand oder Lea­ther­face durch.
Das al­les wur­de hoch­kom­pakt in zehn über je­den Zwei­fel er­ha­be­nen Songs ver­kap­selt, de­ren Ge­halt an hart­nä­cki­gen Hooks und Me­lo­dien weit ober­halb der emp­foh­le­nen Ta­ges­do­sis liegt. Da­von wird mir aber kei­nes­wegs schlecht, ich be­kom­me nur noch mehr Hun­ger auf ei­nen zwei­ten Nach­tisch. So. Ver­dammt. Gut.

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Teksti-TV 666 - Aidattu tulevaisuus

Nach­dem die Band aus Hel­sin­ki mit den fünf Gi­tar­ris­ten an Bord im vor­letz­ten Jahr schon voll­ends zu be­geis­tern wuss­te mit ei­ner Com­pi­la­ti­on und ih­ren dar­auf ent­hal­te­nen ers­ten drei EPs, las­sen sie jetzt EP Nume­ro vier vom Sta­pel und lie­fern dar­auf mehr von der gei­len Schei­ße. Die Eu­pho­rie et­wa von Wav­ves trifft auf das in ei­nem Zu­ge glei­cher­ma­ßen der­be wie auch krau­tig-psy­che­de­li­sche Ge­bra­te der frü­hen The Men und über all dem schwebt un­ver­kenn­bar der Geist von Glenn Bran­cas aus­ufern­den Sin­fo­nien.

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Life After Football - Goanna Eggs

Ei­ne sehr hüb­sche EP kommt da schon wie­der von ei­ner Band aus Syd­ney, de­ren über­wie­gend me­lo­diö­ser Post Punk und In­die Rock stel­len­wei­se et­was nach ei­ner ver­stärkt das Tanz­bein schwin­gen­den Va­ri­an­te der Go­to­beds klingt. Da­zu ein Sän­ger der - wenn er erst­mal in Fahrt kommt - ei­ne un­wahr­schein­li­che Mi­schung et­wa aus An­dy Fal­kous und Id­les' Joe Tal­bot chan­nelt. Sehr viel­ver­spre­chend, das.

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Honey Bucket - Furniture Days

Ho­ney Bu­cket aus Port­land wuss­ten mir ja schon auf ih­rer letzt­jäh­ri­gen EP Patch of Grass sehr zu ge­fal­len und ha­ben jetzt ei­nen neu­en Lang­spie­ler am Start, auf dem auch ei­ni­ge Songs von be­sag­ter EP ei­ne Zweit­ver­wer­tung er­fah­ren. In ih­rer ver­schro­ben vor sich her rum­peln­den Mi­schung aus abs­trak­ter, frag­men­ta­ri­scher Post­punk-End­los­schlei­fe, me­lo­di­schem In­die Rock, Ga­ra­ge- und Power­pop er­in­nern sie manch­mal an ei­ne et­was un­wahr­schein­li­che Ver­qui­ckung ih­rer Stadt­nach­barn Li­thics und Woo­len Men, de­ren Raf Spiel­man hier auch für den gu­ten Ton ver­ant­wort­lich zeich­net.

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Woolen Men - Post

Al­so das neue Al­bum der Woo­len Men aus Port­land ist…  nicht ganz was ich jetzt von ih­nen er­war­tet hät­te. Was kei­nes­falls hei­ßen soll, dass die Über­ra­schung ei­ne von der ne­ga­ti­ven Sor­te wä­re. Auch Post lie­fert oh­ne En­de hoch­wer­ti­ge Song­kost, wie ge­wohnt in schnör­kel­lo­ser Vier­spur­tech­nik auf­ge­nom­men. Aber wa­ren ver­gan­ge­ne Ver­öf­fent­li­chun­gen der Band im­mer ei­ne sti­lis­tisch breit ge­fä­cher­te An­ge­le­gen­heit, die ir­gend­wo zwi­schen Post-/Ga­ra­ge Punk und zeit­lo­sen Power­pop-Me­lo­dien ab­wech­sel­te, kon­zen­trie­ren Woo­len Men sich hier ganz auf eben letzt­ge­nann­te, ver­schram­mel­te Pop­me­lo­dien. Die trans­por­tie­ren trotz der all­ge­mein sehr be­schwing­ten Vi­bes die­se spe­zi­el­le Me­lan­cho­lie, die ih­ren Out­put seit je­her durch­zieht. Ein Som­mer­al­bum wie für den Herbst ge­macht.

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Notches - Almost Ruined Everything

Old­schoo­li­ger und aus­ge­spro­chen som­mer­lich-me­lo­di­scher Punk-/In­die­rock im gro­ben Um­feld von Su­perch­unk, Jaw­brea­k­er, Pa­le An­gels weiß auf dem zwei­ten Lang­spie­ler der Not­ches ir­gend­wo aus New Hamp­shire, Eng­land pro­blem­los zu über­zeu­gen.

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Problem People - Nobody Knows

Ein über­wie­gend sehr star­kes zwei­tes Al­bum von ei­ner Band aus Chi­ca­go, die sich ei­nem Sound ir­gend­wo zwi­schen me­lan­cho­lisch bis eu­pho­risch lär­men­dem, at­mo­sphä­ri­schem In­die Rock und Noi­se Pop ver­schrie­ben hat. Das hat An­klän­ge an Hüs­ker Dü und Re­pla­ce­ments, an so In­diero­ck/­Noi­se/S­hoe­ga­ze-Grenz­gän­ger wie Swer­ve­dri­ver, Bail­ter Space, frü­he Ca­the­ri­ne Wheel so­wie an ak­tu­el­le­re Acts wie Ja­pan­dro­ids, Ti­de­land, Ov­lov oder Wild Mo­th. Geht so­was von klar!

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