Ein überwiegend sehr starkes zweites Album von einer Band aus Chicago, die sich einem Sound irgendwo zwischen melancholisch bis euphorisch lärmendem, atmosphärischem Indie Rock und Noise Pop verschrieben hat. Das hat Anklänge an Hüsker Dü und Replacements, an so Indierock/Noise/Shoegaze-Grenzgänger wie Swervedriver, Bailter Space, frühe Catherine Wheel sowie an aktuellere Acts wie Japandroids, Tideland, Ovlov oder Wild Moth. Geht sowas von klar!
Das bereits sechste Album von Vacation aus Cincinnati, Ohio macht von Anfang an einen maximal sympathischen Eindruck, kommt mit angenehm lautem, oldschooligen Indierock irgendwo zwischen Superchunk, Archers Of Loaf und Guided By Voices daher, erlaubt sich zwischendrin aber auch ein paar Abstecher zu garagigen Klängen á la Sauna Youth.
Vier Jahre sind jetzt schon vergangen seit dem grandiosen Debütalbum von Tape/Off aus Brisbane. Der erste Song des nun erschienenen Nachfolgers scheint erst mal einen ganz schönen Stilbruch anzudeuten, kommt einem da doch tatsächlich Postcore entgegen, den man irgendwo zwischen Unwound und Slint einordnen könnte. Ist der Schock aber erstmal überwunden, stellt sich für den Rest des Albums dann doch wieder dieser liebenswerte 90er Indierock-Vibe ein, der schon das Debüt zu einer besonderen Platte gemacht hatte, ebenso wie das durchweg gelungenem Songwriting. Man kann sich an alte Helden wie Archers of Loaf, Polvo, Seam oder Lync erinnert fühlen, dennoch stehen diese Songs mit beiden Beinen in der Gegenwart.
Tender Age aus Portland liefern hier ein rundum überzeugendes Langspieldebüt ab. Das enthält einen dichten Sound aus klassischem Indie Rock, Noise Pop, Shoegaze und vereinzelten Spuren von Slowcore. Klar haben die sich die eine oder andere Scheibe bei den Breeders und 90er Sonic Youth abgeschnitten, aber auch aktuelle Bands wie Melkbelly kommen mir da öfter mal in den Sinn.
Mit verdammt gutem Lärm der melodischen Sorte hat das Langspiel-Debüt dieser Band aus Seattle einen perfekten Treffer gelandet, nicht zuletzt aufgrund von saustarkem Songmaterial und einem Sound zwischen 90er Indie Rock und Shoegaze, der zum Beispiel an alte Helden wie Polvo oder Swervedriver erinnert, außerdem an aktuelle Bands wie etwa Ovlov, Pardoner oder Tideland.
Angenehm warmer und wunderbar ausgeformter Indie Rock, den man so heute nur noch selten hört, macht die Debüt-EP von Alloys zu einer ausgesprochen erfreulichen Erscheinung.
Gelungene Splitkassette zweier Bands aus Rhode Island, die jeweils den Frontmann Justin Hubbard gemeinsam haben. Die mir bislang weniger vertrauten Germ House gefallen dabei schon mal ganz ausgezeichnet mit weitgehend relaxtem, minimalistisch-repetitivem Lo-Fi Indierock, dem man einen gewissen Woolen Men-Vibe oder Ähnlichkeiten zum Psych-/Fuzz Pop von Violent Change nicht absprechen kann. Deutlich derber geht dann der noiselastige Postpunk der Far Corners zur Sache, die ja hier in der Vergangenheit schon mit ein paar klasse EPs aufgefallen sind. Die neuen Songs sind natürlich ebenfalls wieder erste Sahne.
Ganz bezaubernder Krempel aus Glasgow irgendwo zwischem relaxtem Indierock, minimalistischem Postpunk, sonnig daher geschrammeltem Power-/Garage Pop und einem gelegentlichen Hauch von Psychedelic.
Nach der ausgezeichneten Sell/Shark-Single im vorletzten Herbst ist jetzt das Debütalbum dieses Trios aus Brisbane am Start und übertrifft locker meine nicht geringen Erwartungen. Angesiedelt im Spannungsfeld von melodisch-melancholischem Indie Rock und Noise Pop haben Leavings ein sorgsam konstruiertes Werk aus einem Guss, mit epischen Momenten und von hoher emotionaler Intensität geschaffen. Eine dieser selten gewordenen, in sich geschlossenen Platten, die wirklich als Album funktionieren (aber ebenso gut als einzelne Songs). Das kann mal an die Welle von Noisepop-Duos vor einigen Jahren á la Solids, Playlounge, Andalucia oder Terrorista, an das überlebensgroße Drama des noch frischen High Signs-Albums erinnern. Der bereits von der EP bekannte Übersong Sell hat ein bisschen was von Piles und immer wieder kommen Anklänge an alte Flying Nun-Acts und jüngere Bands dieser Tradition wie etwa Seafog, Surf Friends und T54 durch.
Hinter dem Namen Grow Rich verbirgt sich das Soloprojekt eines gewissen Abdur Rahim Latada aus Jakarta, Indonesien. Musiknerds über dreißig können sicher nicht anders, als anlässlich seiner zweiten EP ein wenig nostalgisch zu werden, denn die weckt Erinnerungen an jede Menge alte Bands, die vor allem im Laufe der 90er für melodischen Lärm standen. Das klingt zu Beginn etwas als träfen alte Jawbreaker auf das Geschrammel von The Wedding Present und den Powerpop von Mega City Four. Auch die Indierock-Klassiker von Superchunk und Seam sind da irgendwo im musikalischen Genpool vorhanden und der Gitarrensound hat eine leicht shoegazige Qualität, provoziert Vergleiche zu frühen Ride oder Swervedriver. Und nicht zuletzt findet sich dann auch ein Bezug den euphorischen Hymnen aktueller Bands á la Japandroids und Beach Slang wieder. Da geht was.