Problem People - Nobody Knows

Ein über­wie­gend sehr star­kes zwei­tes Al­bum von ei­ner Band aus Chi­ca­go, die sich ei­nem Sound ir­gend­wo zwi­schen me­lan­cho­lisch bis eu­pho­risch lär­men­dem, at­mo­sphä­ri­schem In­die Rock und Noi­se Pop ver­schrie­ben hat. Das hat An­klän­ge an Hüs­ker Dü und Re­pla­ce­ments, an so In­diero­ck/­Noi­se/S­hoe­ga­ze-Grenz­gän­ger wie Swer­ve­dri­ver, Bail­ter Space, frü­he Ca­the­ri­ne Wheel so­wie an ak­tu­el­le­re Acts wie Ja­pan­dro­ids, Ti­de­land, Ov­lov oder Wild Mo­th. Geht so­was von klar!

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Vacation - Mouth Sounds #2699

Das be­reits sechs­te Al­bum von Va­ca­ti­on aus Cin­cin­na­ti, Ohio macht von An­fang an ei­nen ma­xi­mal sym­pa­thi­schen Ein­druck, kommt mit an­ge­nehm lau­tem, old­schoo­li­gen In­die­rock ir­gend­wo zwi­schen Su­perch­unk, Ar­chers Of Lo­af und Gui­ded By Voices da­her, er­laubt sich zwi­schen­drin aber auch ein paar Ab­ste­cher zu ga­ra­gi­gen Klän­gen á la Sau­na Youth.

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Tape/​Off - Broadcast Park

Vier Jah­re sind jetzt schon ver­gan­gen seit dem gran­dio­sen De­büt­al­bum von Tape/​Off aus Bris­bane. Der ers­te Song des nun er­schie­ne­nen Nach­fol­gers scheint erst mal ei­nen ganz schö­nen Stil­bruch an­zu­deu­ten, kommt ei­nem da doch tat­säch­lich Post­co­re ent­ge­gen, den man ir­gend­wo zwi­schen Un­wound und Slint ein­ord­nen könn­te. Ist der Schock aber erst­mal über­wun­den, stellt sich für den Rest des Al­bums dann doch wie­der die­ser lie­bens­wer­te 90er In­die­rock-Vi­be ein, der schon das De­büt zu ei­ner be­son­de­ren Plat­te ge­macht hat­te, eben­so wie das durch­weg ge­lun­ge­nem Song­wri­ting. Man kann sich an al­te Hel­den wie Ar­chers of Lo­af, Pol­vo, Seam oder Lync er­in­nert füh­len, den­noch ste­hen die­se Songs mit bei­den Bei­nen in der Ge­gen­wart.

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Tender Age - Becoming Real Forever

Ten­der Age aus Port­land lie­fern hier ein rund­um über­zeu­gen­des Lang­spiel­de­büt ab. Das ent­hält ei­nen dich­ten Sound aus klas­si­schem In­die Rock, Noi­se Pop, Shoe­ga­ze und ver­ein­zel­ten Spu­ren von Slow­co­re.  Klar ha­ben die sich die ei­ne oder an­de­re Schei­be bei den Bree­ders und 90er So­nic Youth ab­ge­schnit­ten, aber auch ak­tu­el­le Bands wie Melk­bel­ly kom­men mir da öf­ter mal in den Sinn.

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Big Bite - Big Bite

Mit ver­dammt gu­tem Lärm der me­lo­di­schen Sor­te hat das Lang­spiel-De­büt die­ser Band aus Se­at­tle ei­nen per­fek­ten Tref­fer ge­lan­det, nicht zu­letzt auf­grund von saustar­kem Song­ma­te­ri­al und ei­nem Sound zwi­schen 90er In­die Rock und Shoe­ga­ze, der zum Bei­spiel an al­te Hel­den wie Pol­vo oder Swer­ve­dri­ver er­in­nert, au­ßer­dem an ak­tu­el­le Bands wie et­wa Ov­lov, Par­do­ner oder Ti­de­land.

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Alloys - Alloys

An­ge­nehm war­mer und wun­der­bar aus­ge­form­ter In­die Rock, den man so heu­te nur noch sel­ten hört, macht die De­büt-EP von Al­loys zu ei­ner aus­ge­spro­chen er­freu­li­chen Er­schei­nung.

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Germ House & Far Corners - Split Tape

Ge­lun­ge­ne Split­kas­set­te zwei­er Bands aus Rho­de Is­land, die je­weils den Front­mann Jus­tin Hub­bard ge­mein­sam ha­ben. Die mir bis­lang we­ni­ger ver­trau­ten Germ House ge­fal­len da­bei schon mal ganz aus­ge­zeich­net mit weit­ge­hend re­lax­tem, mi­ni­ma­lis­tisch-re­pe­ti­ti­vem Lo-Fi In­die­rock, dem man ei­nen ge­wis­sen Woo­len Men-Vi­be oder Ähn­lich­kei­ten zum Psych-/Fuzz Pop von Vio­lent Ch­an­ge nicht ab­spre­chen kann.
Deut­lich der­ber geht dann der noi­se­las­ti­ge Post­punk der Far Cor­ners zur Sa­che, die ja hier in der Ver­gan­gen­heit schon mit ein paar klas­se EPs auf­ge­fal­len sind. Die neu­en Songs sind na­tür­lich eben­falls wie­der ers­te Sah­ne.

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Vital Idles - Left Hand

Ganz be­zau­bern­der Krem­pel aus Glas­gow ir­gend­wo zwi­schem re­lax­tem In­die­rock, mi­ni­ma­lis­ti­schem Post­punk, son­nig da­her ge­schram­mel­tem Power-/Ga­ra­ge Pop und ei­nem ge­le­gent­li­chen Hauch von Psy­che­de­lic.

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Leavings - Assemblage

Nach der aus­ge­zeich­ne­ten Sel­l/S­hark-Sin­gle im vor­letz­ten Herbst ist jetzt das De­büt­al­bum die­ses Tri­os aus Bris­bane am Start und über­trifft lo­cker mei­ne nicht ge­rin­gen Er­war­tun­gen. An­ge­sie­delt im Span­nungs­feld von me­lo­disch-me­lan­cho­li­schem In­die Rock und Noi­se Pop ha­ben Lea­vings ein sorg­sam kon­stru­ier­tes Werk aus ei­nem Guss, mit epi­schen Mo­men­ten und von ho­her emo­tio­na­ler In­ten­si­tät ge­schaf­fen. Ei­ne die­ser sel­ten ge­wor­de­nen, in sich ge­schlos­se­nen Plat­ten, die wirk­lich als Al­bum funk­tio­nie­ren (aber eben­so gut als ein­zel­ne Songs). Das kann mal an die Wel­le von Noi­se­pop-Du­os vor ei­ni­gen Jah­ren á la So­lids, Play­lounge, An­da­lu­cia oder Ter­ro­ris­ta, an das über­le­bens­gro­ße Dra­ma des noch fri­schen High Si­gns-Al­bums er­in­nern. Der be­reits von der EP be­kann­te Über­song Sell hat ein biss­chen was von Pi­les und im­mer wie­der kom­men An­klän­ge an al­te Fly­ing Nun-Acts und jün­ge­re Bands die­ser Tra­di­ti­on wie et­wa Sea­fog, Surf Fri­ends und T54 durch.

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Grow Rich - Senen Lempuyangan

Hin­ter dem Na­men Grow Rich ver­birgt sich das So­lo­pro­jekt ei­nes ge­wis­sen Ab­dur Ra­him La­ta­da aus Ja­kar­ta, In­do­ne­si­en. Mu­sik­nerds über drei­ßig kön­nen si­cher nicht an­ders, als an­läss­lich sei­ner zwei­ten EP ein we­nig nost­al­gisch zu wer­den, denn die weckt Er­in­ne­run­gen an je­de Men­ge al­te Bands, die vor al­lem im Lau­fe der 90er für me­lo­di­schen Lärm stan­den. Das klingt zu Be­ginn et­was als trä­fen al­te Jaw­brea­k­er auf das Ge­schram­mel von The Wed­ding Pre­sent und den Power­pop von Me­ga Ci­ty Four. Auch die In­die­rock-Klas­si­ker von Su­perch­unk und Seam sind da ir­gend­wo im mu­si­ka­li­schen Gen­pool vor­han­den und der Gi­tar­ren­sound hat ei­ne leicht shoe­ga­zi­ge Qua­li­tät, pro­vo­ziert Ver­glei­che zu frü­hen Ri­de oder Swer­ve­dri­ver. Und nicht zu­letzt fin­det sich dann auch ein Be­zug den eu­pho­ri­schen Hym­nen ak­tu­el­ler Bands á la Ja­pan­dro­ids und Beach Slang wie­der. Da geht was.


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