Ein explosives und ungemein rockendes Gemisch aus Garageneinflüssen, Postpunk/-core und Noiserock hauen uns Broken Arm aus Leeds auf ihrem zweiten Album sehr gekonnt um die Ohren. Das startet mit einem lupenrinen Riff aus dem Stooges-Insolvenzbestand und entwickelt sich dann weiter zu einer Melange aus den zugänglicheren Beiträgen des AmRep-Kataloges wie etwa Tar und artverwandten Bands aus der Noise- und Postcore-Ecke vom Schlage Jawbox, Hot Snakes, Bluetip oder gar Nation Of Ulysses. Dazwischen finden sie immer wieder mal Zeit für einen flotten Punkklopper.
Endlich erscheint das Debütalbum dieser tollen Band aus Brisbane via Bedroom Suck & Fire Records. Das Trio klingt streckenweise ihren Label- und Stadtnachbarn Blank Realm nicht ganz unähnlich in ihrer eigenwilligen Darbietung modernen Psychrocks, aber Martyr Privates verpacken das ganze dann in einem deutlich bodenständigeren Sound zwischen Garagenrock und den Psych-lastigeren Strängen von Shoegaze- und Dreampop. Referenzen gehen quer durch die Genre-Historie von 13th Floor Elevators über Velevet Underground hin zu (und ganz besonders) Spacemen 3 und Galaxie 500. Neun Songs mit unverschämt hohem Ohrwurmfaktor.
Tolle, wenn auch schon was ältere EP einer Band aus Nashville. Bewegt sich zwischem noiselastigem Postpunk und Garagenpunk der dreckigen aber eingängigen Machart.
Bicycle Day aus Berkeley spielen extra simplen, leicht psychedelischen Garagenrock frei von überflüssigem Scheiß, dafür mit hohem Twang-Faktor und ein bisschen Surfbrettfeeling. Braucht man keinen Schulabschluss, das zu verstehen.
Whoa, in welchem schlecht beleuchteten Kellerloch in Chicago gedeihen denn solche hypnotischen Grooves? Dieser garagig abgefuzzte Space-Drone-Blues gibt sich streckenweise derart mimimalistisch und benebelt, dass man sich fragt ob die alle ihre Instrumente einhändig spielen.
Auch auf Austin's 12XU Records erschien dieses siebenzöllige Dings der ebenfalls dort beheimateten Xetas. Der erste Track klingt so etwas nach Saints mit einem deutlichen Schlenker in Richtung Postcore/-punk. Die Flip klingt dann mehr als hätten letztere sich ein bisschen X an Bord geholt. Sowohl die Kalifornier als auch die Australischen X, passt beides irgendwie. Dass das in der musikalischen Timeline nicht wirklich zusammengeht ist mir schon klar…
Und als kleiner Bonus sei noch dieser hübsch derbe Remix erwähnt:
Digital gibt's das ganze nach meinem Wissen (leider) nur bei iTunes.
HoZac Records aus Chicago, die umtriebigen Spezialisten für schnörkellosen Lärm zwischen Garagenpunk und Powerpop, schlagen mal wieder zu mit einem Kurzspieler dieser australischen Combo. Passt ausgezeichnet ins Labelroster und setzt sich mit zwei simplen und effektiven Ohrwürmern tief in den Synapsen fest.
Ausgezeichnet abgefucktes Tape dieses Garagenduos aus dem kanadischen Edmonton. Das erinnert manchmal an abgehangenere Gun Club, aber darüber hinaus haben sie auch ein gutes Gespür für soulige Powerpop-Hooks. Auch ein wenig psychmäßig darf's mal werden. Das ganze rotzen sie dann ohne viel Rücksicht auf technische Feinheiten, aber mit jeder Menge ungestümem Vorwärtsdrang auf den Proberaumboden.
Garagenpunk aus Orlando, dessen Herkunft ich jetzt mal eher irgendwo in Australien vermutet hätte. Erinnert doch stark an die Obits, als wenn jene ihrem Fabile für besagten Aussie-Protopunk á la Saints und diverses anderes 77er-Zeugs etwas freieren lauf gelassen hätten. Das lutscht nicht, das tritt ganz gewaltig Ärsche. Checkt auf der Bandcamp-Seite auch unbedingt die noch etwas dreckiger produzierteren 7"s aus!
…und sogleich kommt mir das nächste kleine Garagenrockwunder über den Weg gelaufen. Shit Box Jimmy kommen aus Cleveland, Ohio und spielen eine mal abgehangen bluesige, mal ausgeprägt powerpoppige Variante. Dabei vermögen sie es zwischendurch durch schon mal frühe Wire zu Channeln, oder auch Dead Moon, deren alten Gassenhauer "Walking On My Grave" sie noch einmal zum besten geben.