The Blind Shake - Fly Right

The Blind Shake

War ihr letzt­jäh­ri­ges Al­bum "Break­fast of Fail­ures" noch ei­ne un­auf­halt­sam vor­wärts wal­zen­de Riff­at­ta­cke, hat die Band aus Min­nea­po­lis für ih­re neue Plat­te auf Sloven­ly wohl ab­sicht­lich et­was Sand ins Ge­trie­be ge­streut. Die neue Rei­bung und Knar­zig­keit lässt sie stre­cken­wei­se an Use­l­ess Ea­ters oder Ex-Cult er­in­nern, ge­le­gent­lich mit ei­ner ge­wis­sen Surfs­e­lig­keit.


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Male Gaze - Gale Maze

male gaze

Cast­le Face Re­cords leh­nen sich hier mal ein klei­nes biss­chen aus dem Fens­ter und hau­en das De­büt-Mi­ni­al­bum der we­ni­ger Ga­ra­gen- als Post­punk-af­fi­nen Ma­le Ga­ze aus San Fran­cis­co raus. Passt trotz­dem her­vor­ra­gend in den La­bel­ka­ta­log, weil sie sich mit den an­de­ren Acts die Vor­lie­be für ei­nen di­cken Fuzzman­tel und ei­ne Au­ra aus war­mer Psy­che­de­lia tei­len. Von drü­cken­dem Stoner­punk hin zu fluf­fi­gem Psych­pop er­streckt sich hier das Spek­trum, je­der Song über­zeugt.


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emu­sic
iTu­nes
Ama­zon

The Vagoos - The Vagoos

the vagoos

Das De­büt­al­bum der Ro­sen­hei­mer ist schon 'ne gan­ze Wei­le auf schwar­zem Bo­den­be­lag er­hält­lich, aber jetzt end­lich auch für bö­se Vi­nyl-Agnos­ti­ker wie mich di­gi­tal zu be­kom­men. Die Plat­te über­trifft bei wei­tem, was das Lo­Fi-De­mo vor ei­nem gu­ten Jahr schon an­deu­te­te. Die Band spielt 60s Re­tro-Ga­ra­gen­rock auf aus­ge­zeich­ne­tem Ni­veau und mit ei­ner Au­then­zi­tät die man ge­ra­de hier­zu­lan­de sel­ten zu hö­ren be­kommt. Da­bei de­cken sie sou­ve­rän ei­ne ganz be­mer­kens­wer­te Band­brei­te des Gen­res ab, in­klu­si­ve Schlen­kern in Rich­tung Surf und Psych.


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Pinecones - Sings For You Now

pinecones

Star­kes Teil von die­ser Band aus At­lan­ta. Re­laxt aber druck­voll vor sich hin groo­ven­de und rol­len­de Re­tro-Jams mit stark ga­ra­gi­ger No­te und deut­li­chen Sou­thern-Ein­flüs­sen, ein we­nig Psych, aber al­les ge­fil­tert durch den In­die­rock der neun­zi­ger und nuller Jah­re. Da­zu ein Sän­ger, des­sen mo­no­to­nes Sprech­ge­bell dem gan­zen noch mal ei­ne ganz ei­ge­ne prä­gnan­te No­te hin­zu­fügt. Trotz durch­gän­gi­gem Mid­tem­po schaf­fen sie es, den Span­nungs­bo­gen auf­recht zu er­hal­ten.


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XYZ - XYZ

XYZ

Tau­send­sas­sa Ian Sve­non­i­os. Be­kannt als Front­mann von Bands wie (un­ter an­de­rem) Na­ti­on Of Ulys­ses, The Make Up, Weird War und Chain And The Gang, als Ko­lum­nist und Au­tor von so schlau­en wie iro­nisch-ernst­ge­mein­ten Bü­chern wie Su­per­na­tu­ral Stra­te­gies for Ma­king a Rock 'n' Roll Group, als ge­frag­ter DJ, Mo­de­ra­tor der höchst un­ge­wöhn­li­chen Talk­show Soft Fo­cus und jetzt of­fen­bar auch als Re­gis­seur ist er längst die per­so­ni­fi­zier­te Rock'n'Roll-Dekonstruktion für Men­schen mit Hirn.
Jetzt al­so mit sei­nem Pro­jekt XYZ. Das ist ei­gent­lich gar nicht so neu, die Plat­te er­schien schon letz­tes Jahr in Eu­ro­pa, fiel mir aber erst jetzt an­läss­lich des ganz fri­schen US-Re­leases auf. Sve­non­i­us gibt hier die ge­wohnt ab­sur­de Co­mic­fi­gur ab, sonnt sich da­bei aber in ei­nem se­xy mi­ni­ma­lis­ti­schen Sound aus elek­tri­schen Beats und Syn­ths ver­mengt mit son­ni­gen Surf- und Fuzz­gi­tar­ren. Muss man ein­fach lieb ha­ben, den schrä­gen Pop-Phi­lo­so­phen.


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Sound Ceremony - Guitar Star

sound ceremony

Groß­ar­ti­ge Wie­der­ver­öf­fent­li­chung ei­nes eher ob­sku­ren Pro­to­punk-Klas­si­kers auf One Kind Fa­vor. Un­ter dem na­men Sound Ce­rem­o­ny ver­öf­fent­lich­te der Lon­do­ner Ron War­ren Gan­der­ton in den spä­ten 70ern drei Al­ben, un­ter an­de­rem sol­len Mit­glie­der von Sub­way Sect und Pre­ten­ders an den Auf­nah­men mit­ge­wirkt ha­ben. Das De­büt von 1978 ist seit­dem zum ers­ten mal wie­der of­fi­zi­ell er­hält­lich und wird Freun­de von fuz­zi­gem, blues­ge­tränk­tem Out­si­der-Rock ent­zü­cken. Das steht mit ei­nem Fuß im 70er Art­rock, mit dem an­de­ren im den Punk-Pro­to­ty­pen á la Mo­dern Lo­vers und et­was 60s Pych-/Ga­ra­gen­rock hat auch sei­ne Spu­ren hin­ter­las­sen.

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The Thons - Hot Fun

the thons

Neu­es von den tol­len Ga­ra­gen­ro­ckern aus Chi­ca­go. Die neue Plat­te wur­de et­was we­ni­ger schnell und dre­ckig auf­ge­nom­men als ih­re Vor­gän­ger, was sich in ei­nem kla­re­ren und luf­ti­gen, aber nach wie vor druck­vol­len Sound be­merk­bar macht. Die vor­her noch et­was un­ter­schwel­li­gen Surf-Ein­flüs­se kom­men so viel deut­li­cher zur Gel­tung. Wie­der mal höchst emp­feh­lens­wert für Freun­de von so Zeug wie Ra­dio Bird­man, Ob­its oder Woo­len Men. Wie auch schon die al­ten Ka­mel­len gibt's das Al­bum wahl­wei­se für we­nig Geld auf Band­camp oder im Tausch ge­gen ei­nen Tweet oder Face­book-Share für um­me auf der Band­pa­ge.


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The Living Eyes - Living Large

living eyes

Wenn ei­ne Band den Na­men ei­nes Ra­dio Bird­man-Al­bums trägt, ste­hen die Chan­cen gut, dass mir das ge­fal­len wird. Li­ving Eyes aus dem aus­tra­li­schen Geelong er­in­nern tat­säch­lich ein biss­chen an be­sag­te al­te Punk­hel­den und noch ein biss­chen mehr an ih­re klei­nen Brü­der The Saints. Al­ler­dings ist das Tem­po hier et­was ent­spann­ter und der Sound mehr in den Fuzz-Es­ka­pa­den des 60er Psych- und Ga­ra­gen­rocks ver­wur­zelt. Das geht teils auch in die Rich­tung ak­tu­el­ler Bands wie The People's Temp­le oder Frow­ning Clouds. Recht tra­di­tio­nel­les Zeug al­so, aber die aus­ge­zeich­ne­ten Songs und der auf ty­pisch aus­tra­li­sche Art ab­ge­han­ge­ne und ver­spiel­te Sound klin­gen al­les an­de­re als an­ge­staubt.


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Hank Wood & The Hammerheads - Stay Home

hank wood & the hammerheads

Ei­ne ziem­li­che Gra­na­te ha­ben die­se New Yor­ker mit ih­rem zwei­ten Al­bum ab­ge­wor­fen. En­er­gi­scher Ga­ra­gen­punk, der sel­ten den Fuß vom Gas nimmt und da­bei mit Leich­tig­keit den Bo­gen von so Klas­si­kern wie Saints, Wi­pers, Gun Club oder New Christs zu ak­tu­el­len Ge­schich­ten á la Ed­dy Cur­rent Sup­pres­si­on Ring oder Par­quet Courts spannt. Als Sah­ne­häub­chen oben­drauf kom­men dann noch der prä­gnan­te aber un­auf­dring­li­che Or­gel­ein­satz und ein ma­nisch ins Mi­kro bel­len­der Sän­ger, der bröck­chen­wei­se ei­ne ab­ge­hack­te Sil­be nach der an­de­ren aus­spuckt.



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Matthew Melton - Outside Of Paradise

matthew melton

Die Songs auf dem zwei­ten So­lo­al­bum des Warm So­da- und Ex-Ba­re Wires-Front­man­nes sind Über­bleib­sel aus den ver­gan­ge­nen Acht Jah­ren, das klingt auf den ers­ten Blick schon et­was nach Res­te­ver­wer­tung. Aber ehr­lich ge­sagt fin­de ich die­se Songs um ei­ni­ges Stär­ker als die im letz­ten Jahr sehr ab­ge­fei­er­te Warm So­da Plat­te. Ge­blie­ben ist der dün­ne Lo­Fi-Sound (die Drums of­fen­sicht­lich mit Zahn­sto­chern ge­spielt) und ein star­kes Händ­chen für un­wi­der­steh­li­che Po­phooks. Aber hier kommt der ein­gän­gi­ge Ga­ra­gen-Power­pop dann doch et­was viel­sei­ti­ger und we­ni­ger über­zu­ckert da­her, mit ei­ner ten­den­zi­ell eher me­lan­cho­li­schen Grund­stim­mung.

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