Nicht nur haben die Punks aus Oakland eine neue 7" auf Total Punk raus. Auch ein weiterer Kurzspieler, der letztes Jahr auf Goodbye Boozy Records erschien, ist jetzt endlich via Bandcamp digital zu bekommen. Und zwar beide zu ziemlichen Schweinepreisen. Das muss so einfach mal gesagt werden. Nicht das erste mal in letzter Zeit. Wird das jetzt normal auf Bandcamp?
Naja, jedenfalls liefern sie hier die gewohnt hohe Qualität ab mit ihrem straighten Rock'n'Roll, der konstant auf der Schwelle zwischen Garage- und Postpunk balanciert und auch etwas 77er Spirit versprüht.
Das zweite und letzte Album der Band aus Milwaukee. Das Ganze kommt etwas runder rüber als auf dem schon sehr schicken Vorgänger, musikalisch handelt es sich aber nach wie vor um einen recht fragmentierten Bastard, die sich irgendwo zwischen den Stühlen von Postcore, Noiserock, Garage- und Hardcorepunk austobt.
Das Debütalbum dieser Berliner Band zieht mich sofort auf seine Seite mit unverschämt abgehendem Garage Punk und einem gelegentlich etwas postpunkigen Unterton. Das ganze erinnert mich an Bands wie Uranium Club, Ausmuteants, Ex-Cult oder The UV Race.
Die Debüt-EP dieser Band aus Vancouver mit Mitgliedern von Nervous Talk und Spectres (die Kanadier natürlich, nicht die Briten) an Bord kann mit vier druckvollen, schnörkellosen Garagepunk-Songs überzeugen.
Das Duo aus Harrisonburg, Virginia pumpt schon seit einer guten Dekade seinen minimalistischen Garagenblues in den Äther und auch auf ihrer X-ten Platte machen sie's einem nicht so einfach, musikalischen Sinn aus den fragilen Songkonstrukten zu ziehen, die eigentlich beim ersten Windhauch in sich zusammenfallen müssten und scheinbar aus purem Trotz der Schwerkraft standhalten. Das ruft Erinnerungen an Feedtime, frühe Royal Trux und Half Japanese wach, außerdem bekommen jene abstrakt-primitiven Machenschaften hier noch einen ordentlichen Big Black-Einlauf verpasst, aber deren Rhythmus-Sklave Roland hatte offenbar auch einen sehr, sehr schlechten Tag.
Schöne Debüt-EP einer Band aus dem britischen Basingstoke. Die weiß mit unverschämt rockendem Garagepunk und einem kleinen Spritzer Postcore zu gefallen, der in den besten Momenten den Geist von Obits und Hot Snakes heraufbeschwört.
Melancholisch-melodischer Punkrock mit Garagenvibe auf dem Debüt einer Band aus Ottawa, bestehend aus Mitgliedern von Feral Trash, Crusades und Steve Adamyk Band (the man himself!). Nach letzterer klingt die Platte dann auch etwas, außerdem auch sehr an Marked Men/Radioactivity, Red Dons und an alte Klassiker á la Undertones und Buzzcocks. Garantiert nichts neues unter des Sonne, aber die Songs überzeugen und das alte Arschloch Punk kann durchaus noch eine Platte davon verkraften.
Die schmutzigste aller Noise- und Garagepunk-Bands hat anlässlich ihrer aktuell laufenden US-Tour mal wieder ein neues Stück Scheiße rausgedrückt und auf ein kotzgrünes Tape transferiert. Es gibt überwiegend unveröffentlichtes Material zu hören und wie immer ist das nichts für Feingeister und HiFi-Snobs.
The Roamin' Catholics aus Sydney sind (oder waren? Ich bin mir da nicht so sicher…) mal wieder eine von diesen Underground-Supergroups, wie sie in der australischen Szene regelrecht aus dem Boden sprießen; es sind unter anderem Mitglieder von Ghastly Spats, Housewives, Dry Finish, Bitch Prefect und Peak Twins beteiligt.
Das erste Minialbum dieser Formation klingt in etwa wie eine Vermengung von klassischen Vertretern des unkonventionellen Pop á la The Fall, Flipper oder Half Japanese mit aktuellen Garagepunk-Bands wie etwa Ausmuteants und Uranium Club. Das Ergebnis ist wunderbar knarziger Rock'n'Roll irgendwo zwischen den Stühlen von Garage- und Postpunk, der trotz vieler Verschrobenheiten nie auseinander fällt.
Das zweite Album der Band um Crocodiles-Sänger Brandon Welchez gefällt mir mal wieder um Längen besser als das, was seine andere Band in vergangenen Jahren so fabriziert hat und knüpft nahtlos da an, wo das Debütalbum vor zwei Jahren aufgehört hat: Oldschooliger Hardcorepunk trifft hier auf staubtrockene Garagepunk-Riffs, einen gelegentlichen Hauch von postpunkiger Dissonanz und es weht kein Wind von 1976 1977. Auch der Vergleich zu frühen Teenanger und Video trifft immer noch zu.